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Full Text: Tribus, 22.1973

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Buchbesprechungen 
is still a matter of faith, the above notes are 
presented only as suggestions for both parties 
to ponder, accept or discard. They do not 
discredit the work of the author, nor has the 
writer of these lines chosen sides. If a point is 
to be made, it is this: In a field as contro 
versial, difficult, and vast as the one the 
courageous author has chosen and admirably 
covered, it is necessary to know one side of 
the Pacific exactly as well as the other. This 
would be an almost superhuman achievement 
— but books like this one by Marschall do 
much towards reaching this goal. 
Eleanor von Erdberg 
ALFRED BÜHLER: 
Ikat Batik Plangi. Reservemusterungen auf 
Garn und Stoff aus Vorderasien, Zentral 
asien, Südosteuropa und Nordafrika. 3 Bän 
de in Leinen und Ikatstoff, 4°. Band 1 
(Text) XIV, 347 S., 39 Fig. Band 2 (Anmer 
kungen, Bibliographie, Register) 102 S., 21 
Tabellen, 4 Faltkarten. Band 3 (Tafelband) 
506 Abb., 24 Farbtafeln. Basel: Pharos-Ver 
lag Hansrudolf Schwabe AG. 1972. 
Vor 30 Jahren veröffentlichte Bühler seine 
„Materialien zur Kenntnis der Ikattechnik“, 
eine Arbeit, die zum erstenmal die hand 
werklich-technologischen Aspekte des Ikatver- 
fahrens in umfassender Weise behandelte. Die 
sem Werk sollten in einem zweiten Teil Unter 
suchungen über die Verbreitung der Technik, 
über die historischen Beziehungen zwischen 
den einzelnen Ikatgebieten und über den Ur 
sprung des Verfahrens folgen. Die Notwen 
digkeit jedoch, zu diesem Zweck auch die an 
deren Formen der Reservemusterungen heran 
zuziehen, und der Formenreichtum dieser 
stoffverzierenden Techniken In aller Welt lie 
ßen das Material derartig anschwellen, daß 
aus einem gedachten „Handbuch der Reserve 
musterungen“ eine Reihe von Veröffentlichun 
gen wurde, von denen einige (Ikatvorkom- 
men in Europa, von M.-L. Nabholz-Karta- 
schoff; Reservemusterungen in Afrika, von 
R. Boser-Sarivaxevanis) bereits erschienen 
sind. 
In diesem monumentalen Werk nun behan 
delt Bühler als weiteren Teilbereich die Reser 
vierungsformen aus Südosteuropa, Nordafri 
ka, Vorder- und Zentralasien, „weil man bis 
her gerade über diese Gebiete bloß sehr küm 
merlich orientiert war“ (S. XII), sicherlich aber 
auch, um die irgendwo in Süd-, Ost- oder Süd 
ostasien vermuteten Ursprungsgebiete der Re 
servetechniken gewissermaßen „einzukreisen“. 
Denn in jenen Regionen alter Hochkulturen 
zwischen Ägypten und Sinkiang haben sich in 
archäologischen Schichten Belege für Kultur 
einflüsse aus Süd- und Ostasien, z. TI. sogar 
Reste von Importstoffen aus diesen Ländern 
gefunden, die am Ort ihres Ursprungs aus 
verschiedenen Gründen nicht mehr greifbar 
sind. 
Bühler gliedert seine Untersuchung In drei 
Hauptabschnitte, denen ein vierter mit der 
Zusammenfassung der Ergebnisse folgt. Im 
ersten kürzesten Teil (S. 11—35) werden jene 
Kettenikatstoffe behandelt, die als Grabfunde 
aus dem Mittelalter Ägyptens (9.—12. Jh. n. 
Chr.) zum Vorschein gekommen sind. Soweit 
sie aus Baumwolle bestehen, sind sie mit Si 
cherheit nicht im Lande selbst hergestellt, denn 
Baumwollanbau und -Verarbeitung sind erst ab 
12. Jh. nachgewiesen. Sie stammen aus dem 
Yemen, wo Ikatmusterung vorislamisch be 
kannt war. Die selteneren Leinen- und Seiden 
gewebe zeigen Beziehungen zu Vorderasien 
oder auch Südarabien. 
Das Ikat-Thema wird im zweiten Haupt 
teil vorwiegend für moderne Gewebe über den 
ganzen Untersuchungsraum bis Ost-Turkestan 
(Sinkiang) weiterverfolgt. Dabei ergeben sich 
Schwerpunkte für die Balkanländer, Klein 
asien — Syrien sowie den Raum Persien — 
West-Turkestan — Nord-Afghanistan, der 
den größten Reichtum an Typen und Formen 
aufweist (S. 93) und damit vielleicht dem 
Ursprungsgebiet der Technik nahesteht. 
Alle anderen Reservemusterungen auf Stoff, 
nämlich Falt-, Näh- und Wickelreserven, Re 
servierung durch Abbinden einzelner Stoff 
partien (Plangi), die batikartigen Verfahren 
(Reservierung mit Hilfe von pastenförmigem 
oder flüssigem Material) sowie als besondere 
Verfahren die Reservierung mittels Preß- 
schabloncn und die Beizenmusterung sind Ge 
genstand des dritten umfangreichsten Haupt 
teils, der mehr als die Hälfte des Textes (S. 129 
bis 321) und zwei Drittel aller Abbildungen 
umfaßt. Berücksichtigt werden sowohl archä 
ologische Belege als auch Reservierungsver 
fahren aus neuerer Zeit, deren Verbreitung in 
dem riesigen Untersuchungsraum von Westen 
nach Osten verfolgt wird. Technologische Er 
läuterungen sind überall dort eingefügt, wo es 
zur Erklärung der einzelnen Stofftypen und
	        
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