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Buchbesprechungen
is still a matter of faith, the above notes are
presented only as suggestions for both parties
to ponder, accept or discard. They do not
discredit the work of the author, nor has the
writer of these lines chosen sides. If a point is
to be made, it is this: In a field as contro
versial, difficult, and vast as the one the
courageous author has chosen and admirably
covered, it is necessary to know one side of
the Pacific exactly as well as the other. This
would be an almost superhuman achievement
— but books like this one by Marschall do
much towards reaching this goal.
Eleanor von Erdberg
ALFRED BÜHLER:
Ikat Batik Plangi. Reservemusterungen auf
Garn und Stoff aus Vorderasien, Zentral
asien, Südosteuropa und Nordafrika. 3 Bän
de in Leinen und Ikatstoff, 4°. Band 1
(Text) XIV, 347 S., 39 Fig. Band 2 (Anmer
kungen, Bibliographie, Register) 102 S., 21
Tabellen, 4 Faltkarten. Band 3 (Tafelband)
506 Abb., 24 Farbtafeln. Basel: Pharos-Ver
lag Hansrudolf Schwabe AG. 1972.
Vor 30 Jahren veröffentlichte Bühler seine
„Materialien zur Kenntnis der Ikattechnik“,
eine Arbeit, die zum erstenmal die hand
werklich-technologischen Aspekte des Ikatver-
fahrens in umfassender Weise behandelte. Die
sem Werk sollten in einem zweiten Teil Unter
suchungen über die Verbreitung der Technik,
über die historischen Beziehungen zwischen
den einzelnen Ikatgebieten und über den Ur
sprung des Verfahrens folgen. Die Notwen
digkeit jedoch, zu diesem Zweck auch die an
deren Formen der Reservemusterungen heran
zuziehen, und der Formenreichtum dieser
stoffverzierenden Techniken In aller Welt lie
ßen das Material derartig anschwellen, daß
aus einem gedachten „Handbuch der Reserve
musterungen“ eine Reihe von Veröffentlichun
gen wurde, von denen einige (Ikatvorkom-
men in Europa, von M.-L. Nabholz-Karta-
schoff; Reservemusterungen in Afrika, von
R. Boser-Sarivaxevanis) bereits erschienen
sind.
In diesem monumentalen Werk nun behan
delt Bühler als weiteren Teilbereich die Reser
vierungsformen aus Südosteuropa, Nordafri
ka, Vorder- und Zentralasien, „weil man bis
her gerade über diese Gebiete bloß sehr küm
merlich orientiert war“ (S. XII), sicherlich aber
auch, um die irgendwo in Süd-, Ost- oder Süd
ostasien vermuteten Ursprungsgebiete der Re
servetechniken gewissermaßen „einzukreisen“.
Denn in jenen Regionen alter Hochkulturen
zwischen Ägypten und Sinkiang haben sich in
archäologischen Schichten Belege für Kultur
einflüsse aus Süd- und Ostasien, z. TI. sogar
Reste von Importstoffen aus diesen Ländern
gefunden, die am Ort ihres Ursprungs aus
verschiedenen Gründen nicht mehr greifbar
sind.
Bühler gliedert seine Untersuchung In drei
Hauptabschnitte, denen ein vierter mit der
Zusammenfassung der Ergebnisse folgt. Im
ersten kürzesten Teil (S. 11—35) werden jene
Kettenikatstoffe behandelt, die als Grabfunde
aus dem Mittelalter Ägyptens (9.—12. Jh. n.
Chr.) zum Vorschein gekommen sind. Soweit
sie aus Baumwolle bestehen, sind sie mit Si
cherheit nicht im Lande selbst hergestellt, denn
Baumwollanbau und -Verarbeitung sind erst ab
12. Jh. nachgewiesen. Sie stammen aus dem
Yemen, wo Ikatmusterung vorislamisch be
kannt war. Die selteneren Leinen- und Seiden
gewebe zeigen Beziehungen zu Vorderasien
oder auch Südarabien.
Das Ikat-Thema wird im zweiten Haupt
teil vorwiegend für moderne Gewebe über den
ganzen Untersuchungsraum bis Ost-Turkestan
(Sinkiang) weiterverfolgt. Dabei ergeben sich
Schwerpunkte für die Balkanländer, Klein
asien — Syrien sowie den Raum Persien —
West-Turkestan — Nord-Afghanistan, der
den größten Reichtum an Typen und Formen
aufweist (S. 93) und damit vielleicht dem
Ursprungsgebiet der Technik nahesteht.
Alle anderen Reservemusterungen auf Stoff,
nämlich Falt-, Näh- und Wickelreserven, Re
servierung durch Abbinden einzelner Stoff
partien (Plangi), die batikartigen Verfahren
(Reservierung mit Hilfe von pastenförmigem
oder flüssigem Material) sowie als besondere
Verfahren die Reservierung mittels Preß-
schabloncn und die Beizenmusterung sind Ge
genstand des dritten umfangreichsten Haupt
teils, der mehr als die Hälfte des Textes (S. 129
bis 321) und zwei Drittel aller Abbildungen
umfaßt. Berücksichtigt werden sowohl archä
ologische Belege als auch Reservierungsver
fahren aus neuerer Zeit, deren Verbreitung in
dem riesigen Untersuchungsraum von Westen
nach Osten verfolgt wird. Technologische Er
läuterungen sind überall dort eingefügt, wo es
zur Erklärung der einzelnen Stofftypen und