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Full Text: Tribus, 23.1974

Ein unzuverlässiges Kriterium hei der Mutmaßung von Fälschungen 
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3a 3b 
Ahh. 3 a,h Tänzmasken „kpelie“ mit seitlich angefügten Gliedmaßen eines Vogels. 
Senufo, Elfenheinküste. 
Die Senufo an der Elfenbeinküste schnitzen weibliche Masken, „kpelie“ genannt, 
mit runden, eckigen und zapfenförmigen Anfügungen am Rand (Abb. 3). Ich konnte 
diese schließlich als Gliedmaßen eines Vogels deuten (1965 b). Das hatte mir aber keiner 
der vielen Senufo-Schnitzer, die ich danach gefragt hatte, sagen können. Ich sah viel 
mehr eines Tages auf einem Markt im nördlichen Senufo-Lande zwei Frauen, deren 
Haupthaar in der Gestalt eines Vogels frisiert war. Nun wurde mir klar, daß diese 
Masken nichts anderes darstellten als eine Frau mit einer solchen Frisur, auf die eine 
Ebene der flachen Maske projiziert. Offenbar ist diese Frisur nur in einer bestimmten 
Gegend des Fandes üblich, während jener Maskentyp weite Verbreitung fand. Die 
Künstler wissen also nicht, was die Anfügungen, die sie an diese Masken schnitzen, 
bedeuten, obgleich die Vorbilder zur zeitgenössischen Kultur ihres Stammes gehören. 
Die Folge ist, daß den meisten dieser Masken die Hauptsache dieser Frisur fehlt: 
der Kopf des Vogels! Die Schnitzer fügen stattdessen oben an die Maske Hörner oder 
Figuren von Menschen und Tieren an.
	        
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