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Buchbesprechungen
Perfektionismus haben bei diesen beiden Re
gistern u. a. zu Ungleichgewichten sowohl im
Verfasserverzeichnis als auch im Sachregister
geführt. Daher entschlossen sich der Heraus
geber und Fachkollcgen, die in die zu bewäl
tigenden Arbeiten eingeschlossen waren, in ge
straffter Weise völkerkundlichen Inhalten vor
prähistorischen und physisch-anthropologischen,
innerhalb der geographischen Stichwörter (nicht
Stichworte) größeren Bereichen vor lokalen
sowie Großgruppen vor kleinen Ethnien den
Vorzug zu geben. Unter der Straffung (es
wurde z. B. auch die Terminologie dem heuti
gen Wissensstand angepaßt) mußte die Voll
ständigkeit leiden, die allerdings wegen der
Unübersichtlichkeit eines solchen ausgedehnten
Registers (mehrere Bände) und auch aus Ko
stengründen von vornherein nicht angestrebt
worden war. Diese Einschränkungen haben zur
Folge, daß die früheren Indices nicht hinfällig
geworden sind, sondern insbesondere hinsicht
lich urgeschichtlicher Beiträge und auch solcher
physisch-anthropologischer Art herangezogen
werden müssen.
Wie Herzog in seiner Einleitung schreibt,
mußte wegen Verknappung der Geldmittel
(das Vorhaben wurde von der Deutschen For
schungsgemeinschaft finanziert) und gestiegener
Druckkosten das bereits geraffte Manuskript
nochmals gekürzt werden. Trotz aller Be- und
Einschränkungen konnten zusätzlich die „Ver
handlungen der Berliner Gesellschaft für An
thropologie, Ethnologie und Urgeschichte“ von
1870 bis 1902 berücksichtigt werden, außerdem
die Vorträge dieser Gesellschaft. Die Seiten
zahlen der „Verhandlungen“ mit (von der ZfE)
gesonderter Paginierung wurden in Klammern
gesetzt. Außerdem wurden die von 1871 bis
1905 herausgegebenen Supplementbände im
Autoren- und (in Auswahl) Stichwortverzeich
nis sowie etliche Stichwörter aus den „Nach
richten über deutsche Altertumsfunde“ (NdA)
erfaßt.
Der Einleitung und den Hinweisen für den
Benutzer, die unbedingt auch tatsächlich be
nutzt werden sollten, enthalten sie doch die
ebenfalls aus finanziellen Gründen notwendig
gewordenen satztechnischen Beschränkungen
und Zusammenfassungen, folgt das nach Auto
rennamen geordnete alphabetische Verzeichnis
der Aufsätze. Die Nummer der Bände ist hier
jeweils in Kursivschrift angegeben, es folgen
die Seitenzahlen In Klammern. Auf Buchbe
sprechungen der Verfasser wird zusätzlich mit
einem R und Band/Seitenzahl hingewiesen. Es
schließt sich das Stichwortregister an. Bei etli
chen Stichwörtern (sehr allgemeiner Art) ist
eine Untergliederung nach Erdteilen eingefügt
worden. Die Nummern des jeweiligen Zeit
schriftenbandes werden nun nicht mehr kursiv
gesetzt, sondern in Bindestriche (ein Versehen
der Druckerei). Mit 40 Seiten sind die dann
folgenden Rezensionen doch ziemlich ausführ
lich ausgefallen (Rezensent jeweils in Klam
mern). Die Bände erscheinen jetzt, wie vom
Herausgeber ursprünglich gewünscht und vom
Verlag aus Kostengründen abgelehnt, in halb
fett und kursiv gesetzten Zahlen. Einen etwas
makabren Eindruck macht das Verzeichnis der
Nachrufe (mit einem N wird auf den jewei
ligen Verfasser hingewiesen), wurden hier
doch — alphabetisch eingeordnet — auch die
Personen aufgeführt, die in der Zeitschrift be
sonders ausführlich erwähnt werden. So sind
bereits seit Jahrhunderten verschiedene mit
jüngst verstorbenen und solchen Personen, die
sich noch bester Gesundheit erfreuen, bunt ge
mischt. Im Nachtrag und Schluß des Index ist
das Inhaltsverzeichnis von Bd. 100 der ZfE
wiedergegeben. Axel Schulze-Thulin
AFRIKA
Henri Maurier:
Philosophie de l’Afrique noire. Studio,
Instituti Anthropos 27. St. Augustin: An-
thropos. 1976. 278 S.
Maurier, früher Missionar in Afrika und
Philosoph, hat sich kein geringes Ziel gesetzt:
er will kritisch das traditionelle Afrika „von
gestern und heute zusammenführen“; seine
Absicht ist es, selbst zu verstehen und seinen
Landsleuten beim Verstehen zu helfen — so
steht es im Vorwort.
Philosophie ist für Maurier eine strikte
Disziplin im strengen Sinne (er wird nicht
müde, auf ca. jeder fünften Seite erneut darauf
hinzuweisen, daß sie reflexiv, rational, kritisch
und systematisch sein muß), und das Wort
Philosophie läßt sich folglich nicht auf die
afrikanischen Gegebenheiten anwenden, diese
sind mit pensee oder conception umschrieben.