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Full Text: Tribus, 43.1994,N.F.

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Bericht des Direktors über das Linden-Museum im Jahr 1993 
Das Rahmenthema der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde zu Stuttgart e.V. im 
ersten Quartal des Jahres 1993 lautete für den ethnologischen Bereich »Traditionelle 
Medizin in außereuropäischen Kulturen«. Hierzu hörten wir die fesselnden Vorträge 
»Was haben Psychotherapeuten und Schamanen miteinander zu tun?« (E. Schröder), 
»Einheimische und westliche Medizin im Gebiet der Twareg« (H. Ritter), »Traditio 
nelle Heilrituale in Nordperu« (C.C.Giese). 
Im Anschluß an unsere große Ausstellung »Gärten des Islam« haben wir mit der 
GEV-Serie »Völker und Kulturen des Orients« im letzten Viertel des Jahres 1993 u.a. 
die Vorträge »Rituale der Schiiten: Wallfahrt, Geißlerprozession und Passionsspiel« 
(H. Halm), »Architektur für Tote - Mausoleen in der islamischen Welt« (T. Leisten) 
und »Musik im Vorderen Orient« (A Sieglin) gehört. Es hat sich hier gezeigt, daß es 
im Anschluß an die Jahresausstellung des Linden-Museums sinnvoll ist, Themen 
aufzugreifen, die im inhaltlichen Kontext zu diesen Ausstellungen stehen. Sie bilden 
eine Art Nachbereitung, die immerhin von knapp 2000 Interessenten besucht wur 
den. 
Auch in diesem Jahr hat die GEV das Linden-Museums wieder mit einem namhaf 
ten Geldbetrag gefördert, der zur weiteren Inventarisierung der Sammlungsbestände 
sinnvoll eingesetzt wurde. Im TRIBUS 42 erschien von M. Wagner ein Abschlußbe 
richt über die Inventarisierung der Amerikabestände, der aufzeigt, wie die Förder 
gelder eingesetzt werden. Ich danke allen GEV-Mitgliedern an dieser Stelle sehr 
herzlich dafür, daß sie diese Fördermaßnahmen für das Linden-Museum ermögli 
chen. Wir setzen z.Zt. die Inventarisierung bei den Afrika-Beständen fort. 
Am 28. März 1993 konnten wir unsere Maori-Ausstellung »Aotearoa - Neuseeland« 
eröffnen, zu der eine Gruppe von Maoris unter Leitung von Emily und Bob Schuster 
erschien, die neun Tage später in einer großartigen und bewegenden Zeremonie unser 
altes Maori-Haus einweihte. Am Sonntag um 8.00 Uhr ein volles Haus zu haben, 
erfüllte uns mit Stolz. Die Zeremonie wurde im Fernsehen übertragen. Der Altmei 
ster der Maori-Schnitzkunst, Kaka Naio, hatte vorher einen Pfosten in traditioneller 
Art geschnitzt, der in das Ensemble integriert wurde. Die modernen Werke zeit 
genössischer Maori-Künstler fanden großen Anklang beim Publikum. Auch hier 
danke ich im Namen des Linden-Museums dem Neuseeländischen Fremdenver 
kehrsamt, der Botschaft Neuseelands, der AIR NEW ZEALAND und der Fa. Tour- 
consult/Stuttgart, die das Ausstellungsvorhaben finanziell und tatkräftig unterstützt 
haben. 
Vom 29.-30.3.1993 fand die jährliche Direktorenkonferenz der Leiter von Völker 
kundemuseen im deutschsprachigen Raum statt, bei dem ein reger Informationsaus 
tausch herrscht. 
Am 25.4.1993 besuchte der American Womens Club das Linden-Museum. Für un 
sere amerikanischen Gäste wurden mehrere Führungen veranstaltet. Wir versprechen 
uns hiervon einen guten Multiplikatoreffekt. 
Am 4.5.1993 veranstaltete das Ministerium für Kultus und Sport in unseren Räumen 
eine Lehrerfortbildung, zu der über 200 Lehrer erschienen. Auch hier dürfte - da 
auch Führungen im Museum stattfanden - ein ähnlicher Effekt erzielt worden sein 
wie bei den Amerikanerinnen. Am gleichen Tage erschien auch eine Gruppe von Stu 
denten der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung, denen die Verwaltungspra 
xis eines Museums durch den Direktor erläutert wurde. Die Veranstaltung lief unter 
dem Titel »Kulturmanagement«. 
Am 10.5.1993 fand die Sitzung des Verwaltungs- und Beirates des Linden-Museums 
statt, bei dem es punktuell um den Doppelhaushalt 1993/94, unsere Ausstellungs 
und Publikationsplanung, die Nutzungsanforderung des Linden-Museums, die Ver 
mietung des Wannersaales, des Ausweichmagazins Feuerbach, die Hugo-Wolf- 
Gesellschaft, die Namensänderung des Linden-Museums sowie neue Strategien der 
Öffentlichkeitsarbeit ging. Am 11.5.1993 besuchte der Botschafter der Republik
	        
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