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Full Text: Tribus, 44.1995,N.F.

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Ambom: Von der Stadt zur sakralen Landschaft 
Abbildung 2: Blick vom kilico-Platz über den Stadtrand von Burji 
Tal (1600 m) absenkt. Der Barka ist der wichtigste ganzjährig wasserführende Fluß 
dieser Region.« 
Die Stadt bildet das topographische Zentrum eines optimal genutzten landwirt 
schaftlichen Raumes. »Burji-Stadt liegt inmitten kultivierten Landes, das sich in drei 
Anbauzonen gliedert, die unterschiedliche Boden- und Klimabedingungen aufwei 
sen und sich nahezu ringfömig um den Stadthügel legen. Nur im Nordwesten des 
Stadtgaues von Burji ist die Zonenstruktur nicht gewahrt, da sich hier die Gemar 
kungen anderer Burji-Dörfer in die konzentrischen Anbauringe einschieben. In jeder 
Zone werden andere, den jeweiligen Bedingungen entsprechende Kulturpflanzen 
angebaut. Die Felder des inneren und mittleren Anbauringes werden permanent 
genutzt und intensiv bewirtschaftet und stellen übertragbares Individualeigentum 
dar. [...] Das Land des äußeren Anbauringes wird dagegen in Form der Wechsel 
wirtschaft extensiv genutzt und befindet sich im Besitz der einzelnen Stadtquartiere. 
Alle Bewohner eines Stadtquartieres geere haben einen Nutzungsanspruch an dem 
Landanteil ihrer geere in der äußeren Anbauzone. Die zonale Gliederung der Wirt 
schaftsflächen ermöglicht den Anbau einer Vielzahl von Feldfrüchten mit unter 
schiedlichen Ansprüchen an Boden, Klima und Betreuung und damit eine optimale 
Nutzung des zur Verfügung stehenden Kulturlandes. Darüberhinaus sorgt sie für 
einen ausgeglichenen Arbeitskalender, der die Arbeitsproduktivität steigert, da die in 
den einzelnen Zonen kultivierten Pflanzen unterschiedliche Vegetationszeiten besit 
zen und sich die Feldarbeit daher nicht an einem Termin zusammendrängt, sondern 
sich über einen längeren Zeitraum verteilt« (Straube 1975, cf. Sasse und Straube 
1977: 241 f.). 
»Neben der Gliederung in Anbauzonen teilen die Burji ihr Territorium in zwei 
Gebietshälften. Die Scheidelinie geht durch Burji-Stadt. Das Gebiet westlich des 
Stadthügels von Burji in Richtung Sagan-Tal ist die sogenannte hitäa-Se'iie (bitäa = 
links), zur mirga-Seite (mirga = rechts) gehört alles Land ostwärts des Dorfhügels bis 
zum Höhenzug von Bargudda. 4 Diese Einteilung des ursprünglichen Territoriums in 
eine linke (westliche) und eine rechte (ostwärtige) Gebietshälfte wurde von meinen 
Gewährsleuten mit dem Hinweis auf die Einwanderungsrichtung der Burji begrün-
	        
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