29
vom Typ ding aus der frühen Zhanguo-Zeit (5. Jh.v.Chr.) erweitert die Sammlung
chinesischer Ritualbronzen, die im Begräbnis- und Ahnenkult Verwendung fanden.
Aus einem jin-zeitlichen Grab des 12. Jahrhunderts dürfte ein sehr großes Bronze
becken mit einem gegossenen Reliefdekor stammen (Abb.), und die Sammlung chi
nesischer Spiegel vergrößerte sich durch vier Spiegel. Ein Spiegel mit einem sog.
„Diamant-Muster“ stammt noch aus dem Ende der Zhanguo-Zeit, ein zweiter mit
den vier Tieren der Himmelsrichtungen aus der Ost-Han-Zeit, die beiden restlichen
Spiegel aus der 1. Hälfte der Tang-Zeit tragen daoistische Motive als Reliefschmuck,
einer in der sehr ungewöhnlichen quadratischen Form mit dem „Fünf-Berge-Motiv“
(wu-shan), der andere mit den Motiven Mondhase, dreibeiniger Kröte und dem
Kassia-Baum (chinesischer Zimtbaum. Cinnamomum cassia), Symbole für Glück,
langes Leben und Gesundheit. Zwei Bronzegeräte, ein Dolchklinge vom Typ ge aus
der West-Zhou-Zeit (1027 - 771 v.Chr.) und der Abschussmechanismus für eine
Armbrust aus der West-Han-Zeit, wurden gestiftet.
Die kleine Sammlung chinesischen Silbers wurde durch den Ankauf aus Zentral
fonds-Mitteln von vier Silberarbeiten aus der Song- (960 - 1279) bis Yuan-Zeit (1271
- 1368) ausgebaut, darunter eine kleine Vase mit einem Lotosdekor in Relief und
eine kleine, undekorierte, fünffach eingezogene Fußschale mit Untersatz (Abb.).
Das gleiche gilt für die bedeutende Sammlung chinesischer Lacke, der eine große
Schale mit einem aufgemalten, stilisierten „Wolken- und Schlangendrachen-Dekor“,
Holz mit Braun-, Rot- und heute grau verfärbtem Grünlack, aus der West-Han-Zeit
sowie ein großer, rechteckiger Deckel für einen Sütratext (Abb.), Holz mit Rotlack
und eingeritztem, vergoldetem Dekor (qiangjin), aus der frühen Ming-Zeit (1368 -
1644) hinzugefügt werden konnten.
Nach langer Zeit konnte wieder chinesische Malerei erworben werden; ein großer,
vierteiliger Stellschirm von Liu Guosong aus dem Jahr 1998, der Bestandteil der
Ende 1998 bis Anfang 1999 im Linden-Museum gezeigten Ausstellung „Vision 2000.
Chinesische Gemälde und Skulpturen der Gegenwart“ bildete und als Teil eines
Zyklus von drei gleichnamigen Stellschirmen von dem Künstler speziell für diese
Ausstellung gemalt wurde, mit dem Titel „Das Universum ist mein Herz, Nr. 1“, und
ein Porträt des letzten Kaisers von China in höfischer Winterkleidung, Pu Yi (1906 -
Großes Becken
Bronze mit Reliefdekor, H: 10,4 cm, D: 41,3 cm, China, Jin-Zeit (1115-1234), frühes
12Jh„ Inv.-Nr. OA 25.075 L