TRIBUS 50, 2001
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äußerst „gewalttätiges Stärkemehl" 1 (harina violenta). Als Folge resultiert seine po
tentielle Alkoholhaltigkeit: Aus Mais wird die fermentierte chicha bocüa (agria),
Maisbier also, gewonnen. Diese Hitze von Mais muss noch in der Ernährungsweise
berücksichtigt werden: So kann einerseits Mais gesundheitlich äußerst geschwächten
Personen oder Menschen mit hohem Fieber nicht als Nahrung dargeboten werden,
da seine Hitze deren Fieber erhöhen würde bzw. für schwache Menschen „zu stark 11
(demasiado fuerte) wäre. Andererseits führt er Gesunden Kraft zu und liefert insbe
sondere Haustieren (Geflügel) wichtige Kalorien. Daher werden aufgrund dieses
Heiß-Kühl-Denkens im täglichen Speisezettel der heiße Mais durch kühle yuca und
Flame ausgeglichen. In der Werteskala der durch die Kultigene gelieferten Nahrung
Der gewalttätige, „heiße“ Mais wird durch „kühle „yuca und Flame besänftigt:
Vollkommene „ triethnische“ Symbiose?