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im Osten von Katharinenburg, über welche die grosse
sibirische Landstrasse hinwegführt, konnten wir
noch, einmal die von N. nach S. weit ausgebreitete
Stadt übersehen, worauf uns ein Wald aufnahm, der
bald alle weitere Aussicht abschnitt.
Die Höhen, welche ich schon bei einer frühern
Exkursion (S. 173) besucht hatte, bestehen aus
Serpentin, der aber bald darauf. mit Granit wech-
selte, hinter welchem wiederum hier und da noch
Serpentin sichtbar war. In dem Granite war rechts
von dem Wege ein Steinbruch angelegt, in welchem
Bausteine gebrochen wurden. Das Gestein war fein-
kôrnig und hatte die grüsste Aehnlichkeit mit dem
etwas weiter südlich bei der chemischen Fabrik des
Herrn Helm anstehenden Granit '*), mit welchem er
auch wahrscheinlich zusammenhängen mochte.‘ Nach
den Untersuchungen von. Tschaikowski würde er
auch mit dem Granite von Beresowsk zusammenhüngen,
und zu dem dritten, dem S. 154 besvariebenen Gra-
nitzuge gehóren. |
Vierzehn Werste von Katharinénburg kamen wir
nach dem Wohnsitze des EnglindersMedscher?) (ge-
wühnlich Med'schers saimka genannt), welcher einsam
mitten im Walde, aber recht romantisch liegt. Herr
Medscher hatte neben dem Wohnhause eine Maschi-
nen-Fabrik angelegt, in welcher ein grosser Theil
der am Ural existirenden Dampfmaschinen gebaut
ist; wie denn auch die Dampfmaschine , deren man :
sich früher auf den Beresowschen Gruben, als man die-
selben noch unter der Stollensohle abbaute , zur He-
bung der Grubenwasser bediente, von hier stante,
Auch eine Goldwáüsche. befand sich in der Nähe des
F) Vergl S. 174. |
2) Ich schreibe den Namen des Herrn Medscher so, wie er sich
selbst im Russischen schreibt, und daher in: Katharinenburg allge-
mein bekannt ist, wenngleich er sich ursprünglich wahrscheinlich
M ajor getthlichen hat,