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Inhalt / Download : Zeitschrift für Ethnologie, 26.1894

(37) Hr. Bartels legt eine Wandtafel vor, darstellend: 
Vor- und frühgeschichtliche Denkmäler aus Oesterreich-Ungarn, 
im Auftrage des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegeben 
Von der k. k. Central-Commission für Kunst- und historische Denkmale; entworfen 
und erläutert von Dr. M. Much. Aquarelle von Ludwig Hans Fischer, Verlag 
Von Ed. Hôlzel in Wien. 
Dieselbe enthält Darstellungen typischer Fundgegenstände aus der Steinzeit, 
der Bronzezeit, der Eisenzeit (Hallstatt-Periode und La Tene-Periode), der Zeit 
der Römerherrschaft und der christlichen Zeit. Sie soll allen Volksschulen des 
Landes übergeben werden, um die Aufmerksamkeit des Volkes auf derartige 
Fundgegenstände zu lenken und sie vor der Vernichtung zu bewahren. Ein er- 
läuternder Text ist auf einem besonderen Blaíte beigefügt. — 
(38) Hr. Bartels übergiebt eine von ihm gefertigte photographische Aufnahme 
ladinischer Kinder aus Sanct Jacob im Groedener Thal (Süd-Tirol) Dieser 
Volksstamm, welcher sprachlich bekanntermaassen den alten Römern näher steht, 
als den Italienern, war bisher in der Photographie-Sammlung der Gesellschaft 
Noch nicht vertreten. — 
(39) Der Vorsitzende legt zwei Prachtbünde (Vol. VII—VIII) des People of 
India von Watson und Kaye vor, welche bisher der Bibliothek der Gesellschaft 
fehlten und welche Hr. Bartels zum 25jührigen Jubelfeste geschenkt hat. Er 
Sprieht Namens der Gesellschaft den herzlichsten Dank aus. — 
(40) Hr. A. von Heyden legt vor: 
1. Eine Anzahl von Photographien, welche Fráulein Eisen in Salzburg ge- 
macht hat, Darstellungen von Todtenbrettern (Rübrettern) aus der Umgegend 
Yon Reichenhall, Salzburg und dem Pinzgau. (Siehe Dr. H. Hein ,Die 
Verbreitung der Todtenbretter“, Festschrift der anthropolog. Gesellschaft in Wien 
?ur Anthropologenversammlung in Innsbruck 1894.) 
2. Zwei Photographien mit Darstellungen von Erntearbeiten aus dem 
Brevier Grimani (um 1500). Das Gras wird mit der Wurfsense geschnitten, 
Welche der heute gebräuchlichen sehr ähnlich ist. Nur erscheint am oberen Theile 
des Sensenhelmes ein langer, vierkantiger Gegenstand angehängt, welchen ich für 
den Schleifstein halte, der zugleich zum Gegengewichte für die sehr starke Sensen- 
Klinge dient; denn bei einem Arbeiter, der die Sense schärft, fehlt dieser Gegen- 
Stand, während der Schleifstein eine ganz ähnliche Form hat. Beim Getreidemähen 
bedienen die Arbeiter sich einer kleineren Sichelsense, welche durch die rechte 
Hanq an einem im Winkel gebogenen Helm geführt wird, während die Linke mit 
einem Knüppel die Halme der Sichel entgegendrückt, Die kleine Zeichnung eines 
Dreschers, welche einer Thür des Domes von St. Denis entnommen ist, zeigt die 
Anwendung eines Dreschflegels, der sich nur durch einen kürzeren Stiel von dem 
heute gebräuchlichen unterscheidet. Die Darstellung gehört dem 14. Jahrhnndert 
*. (Vgl. Verhandl. S. 449.) — 
(41) Hr. Dr. Ed. Hahn hält folgenden Vortrag: 
Der Hirse, seine geographische Verbreitung und seine Bedeutung für die 
älteste Cultur. 
n Es Sind keineswegs neue Entdeckungen, die ich vorzulegen habe; ich nehme 
"T die Ergebnisse anderer Forscher auf. Trotzdem fühlte ich mich gedrängt, 
603)
	        
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