Infolge der Berufung des Professors E. Schräder, des
gründlichsten Kenners der assyrischen Keilschrift, an die
Berliner Universität (1875) erhielt ich den Auftrag, nach seiner
Angabe Typen und Schriftguß für die Keilschrift auszuführen.
Tontafeln, auch solche in Zylinderform, in welche die Schrift,
bevor sie gebrannt wurden, in den weichen Ton mit pfeilfpitz-
artigen Griffeln hineingestochen war, waren Professor Schräder
aus der reichen Sammlung des Londoner Museums zur Ent
zifferung übersandt worden. Zur Erleichterung der Arbeit und
zur Vergleichung dienten mir Abzeichnungen der in Granit ge
hauenen Inschriften der großen Stelen, die im assyrischen Saal
des hiesigen Alten Museums sich befinden. Eine vom Professor
Schräder zusammengestellte und von ihm mit einem Vorwort
versehene Liste von über 400 assyrischen Schriftzeichen ließ ich
auf meine Kosten drucken.
Damit endigte meine Tätigkeit im Dienste der Wissenschaft.
Nach meinem fünfzigjährigen Berufs-Jubiläum 1884, hochgeehrt
durch eine sehr schöne Adresse in Buchdruck, durch Zuschriften
und Telegramme von Berufsgenossen, wie aus gelehrten und
anderen Kreisen, und zum Ehrenmitglied der Typographischen
Gesellschaft in Leipzig ernannt, fetzte ich indessen den Betrieb