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Band xvi .
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M ! t besonderer HerüeksielüLgung äer Intkroyalogie unä Ethnologie .
Verbindung mit Fachmännern und Künstlern herausgegeben von
Karl A n d r e e .
£$ ( ttlU ( tV Wöchentlich 2 Bogen . Halbjährlich 3 Thlr . Einzelne Nummern , soweit der Vorrath reicht , ä 4 Sgr .
Ein Ausflug auf Island .
Von Thingvalla bis an den Fuß des Hekla . — Kleine Seen ; der Laugarvatn . — Die Bruaraa und ihr Katarakt . — Kein Weg und Steg . — Zwischen Geyser und Strockr . — Wassereruptionen . — Thorfastathir ; die Baers . — Lateinischreden der Pfarrer ; ein Sequens . — Isländische Trauung . — Gastliche Verpflegung in Thyorsarholt ; altisläudische Sitten . — Ein Ritt
durch Sand - und Aschenwüsten von Storuvellir nach Hankadolur .
Reisende , welche nach den Geysern und dem Hekla wan - dern wollen , gehen von der Hafenstadt Reykiavik nach Thing - valla ; hierher gelangen sie durch den tiefen vnlcanischen Spalt der Allmanagjaschlncht ( „ Globus " XV , S . 97 bis 104 ) . Gewöhnlich halten sie in Thingvalla einige Tage Rast und ziehen dann weiter . Noel Nougaret , den wir auch jetzt auf seinem Ausfluge begleiten wollen , glaubte die Geyser in einem Tagesritt erreichen zu können .
Der Weg führte zunächst über eine weite Ebene , die vielfach von tiefen Spalten durchrissen ist , z . B . von der Rabenschlucht ( Hrasnagja ) , die einen grausigen Anblick darbietet . Weiterhin gelangt man an den Fuß der Kals - stindar , dreier mit gelben Schlacken bedeckter Bnlcane , an welchen auch nicht eiue Spur von Pflanzenwuchs wahrzn - nehmen ist . Bis auf die Höhe von R eydarb armnr kommt man nur durch Engpässe , dann aber streift der Blick über eine mit Gras bewachsene Wiesenfläche . Diese ist im Westen und im Südosten begrenzt von der Bruaraa und der Hvitaa , während im Norden eine Gebirgsmaner emporsteigt , welche Schutz gegen die kalten Winde gewährt . ^Da und dort glitzern , Spiegeln gleich , kleine Seen , z . B . der Apavatn und der Laugarvatn , in welchem die ersten Christen Islands ge - tauft worden sind . An manchen Punkten steigen weiße Dampfsäulen aus heißen Quellen empor .
Globus XVI . Nr . 24 . ( Januar 1370 . )
Weit und breit ist Alles wunderbar ruhig und darin liegt ein nicht geringer Reiz . Während man sich dem Lau - garvatn zuwendet , fällt das Auge aus die L augardelirkette , welche mit ihren Spitzen , Zinnen , Thürmen : c . einer kolos - salen Burg aus dem Mittelalter gleicht und deren schwarzes Gestein sich auf dem gelblich gefärbten Himmel eigenthümlich abhebt .
In der Nähe des „ Sees der Bäder " ( Langarvatn ) spru - bellt heiße Quellen hervor ; in der Umgegend befinden sich einige Höfe ( Boers oder Baers ) , welche der Reisende an - sangs nicht bemerkt , weil sie mit ihren grasbedeckten Dä - chern nur wenig über deu Boden hervorragen und sich wie gewöhnliche Erdhügel ausnehmen . Von nun an bietet der Weg manche Schwierigkeiten dar , steile Abgründe und schlammige Moräste wechseln mit einander ab , und letztere zwingen nicht selten zu einem weiten Umwege . Das aber ist noch nicht Alles , denn anch Flüsse kreuzen den Pfad ; dann werden die Pferde ins Wasser getrieben , während Menschen und Gepäck iu einem Boote übergesetzt werden , das eher einem Kübel oder Zuber als einem Schiffe gleicht . Auf solche Weise passirt man die Hvitaa , reitet ^bergan und gelangt au die Kirche von Mithdalir , moderen Nähe sich ein dichtes Gehölz von Zwergbirken befindet . Dort hört man aus der Ferne ein Rauschen , das allmälig immer
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