Aus Alfred Grandidier's
Dewan jene Erlaubuiß und konnte sich obendrein zweier der schönsten Elephanten des Nizam bedienen .
Haiderabad ist arm an großartigen Bauwerken ; Erwäh - nnng verdienen nur der Tsch ahar Minar nnddieDschama Mesdschid . Der erstere ist ein viereckiges , von vier hohen Minarets slankirtes Gebäude ; aus jeder Seite ist ein breites und hohes Thor , in der Mitte befindet sich eine Fontäne . Vor der großen Moschee liegt ein Teich , in welchem die
eisen im südlichen Indien . 149
Gläubigen ihre Abwaschungen vornehmen ; am Ufer sieht man mehrere mit einem Gitter umgebene Gräber .
Eine Wanderung in der Stadt selber bietet für den euro - päischen Reisenden ein hohes Interesse . Haiderabad hat ein ganz und gar asiatisches Gepräge . Die Zahl der Ein - wohner beträgt zwischen 200 , 000 und 300 , 000 , und das Gewirr auf den Straßen , in welchen die Menschenmenge sich drängt , ist ungemein bunt . Da gehen Männer mit ver -
schiedenen , manchmal mit Goldstickereien verzierten Turbanen , in weißen Baumwollengewändern oder in seidenen Röcken . An ihnen vorbei drängt sich der gewöhnliche Arbeiter , der nur mit einem Lendenschurze bekleidet ist . Man sieht Frauen , welche lange , eng anliegende Beinkleider und ein Gewand tragen , das kaum die Brust verhüllt und den Rücken bloß - läßt ; aber vor dem Gesichte tragen sie eine Drahtmaske , welche nicht einmal die Augen sehen läßt . Den Hindu erkennt man sofort an dem Zeichen der Kaste oder Secte , welches er vor der Stirn angebracht hat ; der Kaufmann sitzt vor
Bettler .
seiner mit Waaren des Orientes wie des Abendlandes ange - füllten Bude und wartet aus Kunden . Die meisten Männer führen Säbel und Dolche , auch wohl ein Lnntengewehr . Da kommen Elephanten durch die Menge ; da sind Wagen mit reichen Draperien behängt . Hinter dem Wagen zieht ein Gefolge , oft 30 bis 50 Mann , Bewaffneter einher ; ihren Zug eröffnet ein Krieger , der einen grünen Kranz trägt , und mit demselben andeutet , daß ein vornehmer Mann im Wagen sitze . Man sieht auch vergoldete , dicht verschlossene Palankine , neben welchen Männer mit gezogenem Säbel