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bar , heilig . Ferner folgende Thatsache : Der jetzige Premier - minister ( und dadurch Gemahl der Königin ) in Antanana - rivo war an einem Unglückstage geboren . Er hätte getödtet werden müssen , aber die Zanberpriester bestimmten gegen Geld und gute Worte , daß ihm nur ein Finger abgeschnitten würde , was mich geschehen ist . Auf der Insel Nosilava starb um das Jahr 1858 ein jugendlicher Sakalava - König mit Namen Rano ( Wasser ) . Nach der Sitte der Sakalaven ( welche ja auch in Ost - Afrika bei vielen Stämmen herrscht , sich aber auch bei den Malaien findet ) durfte der Name des Verstorbenen fortan nicht mehr ausgesprochen werden ; man mußte also für eines der gebräuchlichsten Wörter ein Aegni - valent suchen und fand es in Maötsaka ( Feuchtigkeit ) . Seit dem Tode Rauo's bis auf den heutigen Tag nennen wirk - lich alle Nord - Sakalaven , von Kap Amber bis Kap St . dres , das Wasser maetsaka . — Wenn die Sakalaven einen Verstorbenen erwähnen müssen , so bezeichnen sie ihn durch Umschreibung als den , der das und das Große da und dort gethau . Bei den Hova findet sich Aehnliches . Dort ändert der Herrscher bei Besteigung des Thrones seinen Namen . Die verstorbene Königin hatte den Namen Räsohörina an - genommen . Sohörina ist nun die Bezeichnung für den Seidenfalter . Das Thier bekam einen andern Namen und heißt jetzt zänä dändy , „ das Kind der Seide " ? c . — Den wohnern des Dorfes Behära an der Westküste sind Hühner „ Fadi " ; kein Huhn darf in ihren Distrikt kommen ; auch ist es dort verboten Vögel zu schießen . — Bei seiner Jnlandsreise hält es Hildebrandt in dem Dorfe Mernläfn für nöthig , den Häuptling zu fragen , was etwa in seinem Dorfe „ Fadi " sei , damit er keinen Verstoß gegen seine Gebräuche mache . — Wei - ter landeinwärts war es ihm unmöglich , ein Sakalava - Grab - monument genau zu betrachten ; denn es war nicht erlaubt , näher zu treten , weil der Ort „ Fadi " war .
— Der Alexandria - Correspondent meldet den „ Times " , daß sich der Unternehmungsgeist in Aegypten mächtig zu rühren beginnt , daß sich die Ueberzengnng ver - breitet , daß Aegyptens Entwickelnng noch bevorsteht und das Land ein gutes Arbeitsfeld für müssigliegeudes Kapital ist , welches zudem in den internationalen Gerichtshöfen den nöthigen Schutz findet . Allerlei Pläne werden ge - schmiedet , Banken und Gesellschaften gegründet , Ländereien gekauft u . s . w . So will man , um nur einiges von all - gemeinerm Interesse anzuführen , die Sumpfseen längs der Küste des Deltas zwischen Alexandria und Port Said trocken legen , einen Theil des Hafens von Alexandria zuschütten und die Felsen an seiner Einfahrt beseitigen , ja den eigen - sinnigen Nil durch Anlegung und Ausbesserung von men und Reservoirs in Kontrole nehmen und ihn zwingen , mit seinen Wassermassen stetig dem Lande zu Diensten zu sein . Dagegen bat sich andererseits die ägyptische Regierung , um allen Konflikten mit anderen Mächten , namentlich der Türkei , vorzubeugen , entschieden geweigert , dem bekannten Kapitän Burtou die von ihm geforderten zwei größeren erzreichen Gebiete in Midi an abzutreten ; sie fürchtet , daß den jährlichen Pilgerkarawanen nach Mekka durch Ansiedelung von Europäern in Midian Hindernisse bereitet werden , daß den Bergleuten von den Beduinen Schaden zugefügt und dadurch Reklamationen fremder Mächte hervorgerufen werden könnten und dergleichen mehr . Dagegen hat der neue Ge - neralpostmeister Holten eine wöchentliche Dampferverbin -
Inhalt : Holländische Reiseskizzen . II . ( Schluß . ) ( Mit und Skizzen . VI . — Die Inden in den südwestlichen Provinze , in Asien 1879 . — Aus allen Erdtheilen : Europa . — Asien . -
Nedacteur : Dr . N . Kiepert in Bc Druck und Verlag von Friedrich V
Erdtheilen .
duug zwischen Sint , wo die Eisenbahn endet , und Assuan am ersten Katarakte eingerichtet . Die Dampfschiffe legen an 24 Punkten an und ermöglichen selbst Touristen , die an Mitteln und Zeit sehr beschränkt sind , einen Ausflug nach den Katarakten . Man kann jetzt Montags von Alexan - drien abreisen nnd Donnerstags in einem Hotel bei den Tempeln Thebens schlafen , was 120 Mark für das Billet und täglich 3 Mark für Esten kostet ; für 40 Mark mehr kann man bis Assuan fahren . Die Dampfer befördern natürlich auch die Post und sollen mit Korn , Kohle : c . beladene Barken im Tau schleppen . Die Araber reisen gern nnd werden das neue Kommunikationsmittel viel benutzen ; brachte doch schon Holten's Jnspektionsfahrt ihre Kosten ein , weil zahlreiche Eingeborene dasselbe Boot benutzen , natürlich nicht in der ersten Klasse . Zu erwähnen ist schließlich eine Art der Selbst - hülfe , welche alles Lobes Werth ist . In Alexandria wird in Gestalt des Odroi eine schwere Lokalsteuer erhoben , von der aber der Stadt nichts selbst zu Gute kommt , weil die Staats - gläubiger davon befriedigt werden . Daneben aber bringen die fremden Exporthäuser eine ansehnliche Summe auf durch Selbstbesteuerung , indem sie von jedem Kantar Baumwolle , der ausgeführt wird , einen halben Piaster , von jedem Ardeb Korn einen viertel bezahlen . Im vergangenen Jahre hat das betreffende Eomitö nicht weniger als 33 000 Pf . St . auf diese Weise zusammengebracht , in den letzten elf Jahren zusammen etwa 1 / i Mill . Pf . St . , und dieselben verwendet , um sämmtliche Straßen der Stadt zu verbessern nnd nament - lich zu Pflastern . In diesem Comite liegt der Keim sowohl für einen Gemeinderath als für eine Handelskammer , die sich daraus entwickeln werden , wenn das Land erst einmal genügende Ruhe vor seinen finanziellen Nöthen erhält .
— Gegen die neulich erwähnte Besitznahme der Bai von Assab ( am Golf von Aden ) dnrch Italien hat der ägyptische Minister des Auswärtigen Protest eingelegt : er habe nichts gegen die Errichtung einer Handelsfaktorei in jener Bai , eine förmliche Besitzergreifung aber sei uu - statthaft , da die Beduinen , welche das betreffende Land zuerst an die Gesellschaft Rnbattino verkauften , dazu kein Recht besäßen , da sie ägyptische Unterthanen seien .
— Die „ Mail " vom 24 . Mai dieses Jahres enthält folgendes Telegramm aus Paris : Ein Brief des Eavaliere Naretti , Kammerherrn des Königs Johannes von Abessinien , an Signor Tagliabne von der Italienischen Afrikanischen Handels - und Erforfchnngs - Gesellschaft , meldet , daß König Menelek von Schoa , welcher seinem Oberherrn , König Jo - Hannes , in Debra Tabor einen Besuch abgestattet , dem Sig - nor Blanch i eine Geleitmannschaft beigegeben hat , und daß letzterer von Schoa nach Enarea nnd anderen nie zuvor von Europäern besuchten Gebieten aufgebrochen ist .
— Heft 5 von Petermann's Mittheilungen bringt Karte und Beschreibung von Dr . Junker's Reise von Alexandrien nach den Natron - Seen ( im Westen des Nil - Deltas ) und eine Berechnung der Aneroid - Ablesungen des Reisenden durch Prof . Zöppritz ; danach besteht das wesentlichste Resultat hinsichtlich der Höhenverhältnisse der durchreisten Gegend in dem Nachweise , daß das Natrouthal „ eine ganz eng umschriebene Depression unter dem Meeres - spiegel bildet " . Und zwar liegt das Kloster Baramüs etwa im Meeresniveau ( - > - 1 m ) , die Seen etwa 2 bis 3 in tiefer .
fünf Abbildungen . ) — Dr . E . E . Jung : Australische Typen t Rußlands . IV . ( Schluß . ) — Die russischen Landesaufnahmen — Afrika . — ( Schluß der Redactiou 29 . Mai 1880 . )
rlin , S . W . Lindenstraße 11 , III Tr .
i e w e g und S >5h n in Braunschweig .