Fig. 1. Urne aus Lahse. % natürlicher Gröfse.
Fig. 6. Urne aus Grofs- Osten.
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Fig. 2. Von der Urne
aus Lalise.
x / 2 natürliche Gröfse.
Fig. 4. Figuren von der Urne aus Lahse. V 2 natürlicher Gröfse.
Fig. 3. Yon der Urne
aus Lahse.
V 2 natürlicher Gröfse.
Fig. 5. Figuren von der Urne aus Lahse. l / 2 natürlicher Gröfse.
von Lahse, eingeritzt 2 ). Sowohl die Ödenburger wie die
westpreufsischen Grabgefäfse, zu denen sich noch einige
vereinzelte Beispiele aus der Provinz Posen, Sachsen,
Hannover, Schleswig-Holstein und Pommern gesellen,
gehören dem Ausgang der Hallstattperiode an. In die
selbe Zeit wird nach Ausweis der Begleitfunde auch die
Urne von Lahse zu setzen sein.
Aus Schlesien war bis vor kurzem nur ein einziges
figural verziertes Thongefäfs bekannt, aus Osten , Kreis
Guhrau. (Fig. 6 .) Es ist eine henkellose braune Urne,
die in Form und Verzierung sonst durchaus dem schle
sischen Hallstatttypus entspricht, auf deren Bauch aber
eine einzelne Tierfigur gezeichnet ist. Bei dem aufser-
ordentlichen Reichtum an kunstvoll verzierten Thon-
2 ) Conwentz, Bildliche Darstellungen von Tieren, Menschen,
Bäumen und Wagen an westpreufsischen Gräberurnen. S.-A.
aus den Schriften d. Naturforsch. Gesellsch. in Danzig, N. F.
8- Bd., 3. Heft. 1894.
gefäfsen, den gerade die schlesischen Urnenfriedhöfe der
jüngeren Hallstattzeit enthalten, wäre es jedoch wunder
bar, wenn sich nicht noch weitere Fälle dieser Art fest
stellen liefsen. Dafs hier eine starke Neigung zur Nach
bildung von Naturformen oder überhaupt von konkreten
Gegenständen vorhanden war, bekundet schon die gröfse
Menge der in schlesischen Gräbern gefundenen Thon
klappern und Thongefäfse in Gestalt von Schildkröten,
Enten, Gänsen, Hühnern, Schweinen, Igeln u. s. w., ferner
die Klappern in Kissen-, Fläschchen- und Fruchtform,
die thönernen Rädchen und viele andere plastische
Gebilde, deren Bedeutung für uns nicht mehr erkennbar
ist. (Beispiele Fig. 7 und 8 .) Wo man aber nach natür
lichen Vorlagen modelliert hat, da hat man sicherlich
auch nach solchen gezeichnet, nur dafs hier die ver
mutlich aus der Flechttechnik hervorgegangene streng
geometrische Stilisierung den Nachweis bestimmter Vor
bilder meist aufs äufserste erschwert. Charakteristisch da-