74 Dr. Hubert Jansen: Die Müggelberge, der Müggelsee u. d. Teufelssee b. Friedrichsbagen i. d. Mark.
Seen (auf der Karte — aufser dem Flaken- und Dämeritzsee
— nicht verzeichnet) kommt von Nordosten her: Maxsee,
Liebenbergersee, Bauernsee, Boberowsee
Mollensee, Petzsee, Werlsee, Priestersee,
Wupatzsee, Flakensee (diese
heifsen die „Heidegewässer“,
die sich durch grofse land
schaftliche Reize auszeichnen),
endlich Dämeritzsee (in den
ein Spreearm mündet) und
Müggelsee. Die letztere
Seenkette gehört zwar nur
mit dem Dämeritz- und dem
Müggelsee zu dem jetzigen
Spreethale. Dafs hier alte
Rinnenbildungen vorliegen,
deren letztes Glied unser
Müggelsee ist, wird sofort
aus jeder Karte ersichtlich.
Mit den genannten Seen,
soweit sie dem Oberspree-
und dem Dahmegebiet an
gehören , steht der Müggel
see in bequemer Verbindung,
wie er auch gewissermafsen
ihr geographisches Centrum
darstellt.
Wie man einerseits von
der durch den Müggelsee
iliefsenden Spree aus in das
Odergebiet gelangen kann
(durch den Oder - Spree-
Kanal) , so ist anderseits der
Müggelsee auch von Westen
her zu Wasser erreichbar, da
er durch die Spree mit der
Havel und ihren grofsen Seen
und weiterhin mit der Elbe
in Verbindung steht. Diese
centrale Lage des Müggelsees
berechtigt dazu, ihn gewisser
mafsen als einen hydrogra
phischen Mittelpunkt des öst
lichen Deutschlands zu be
zeichnen.
Sagen.
Wo es Berge und Seen giebt,
da giebt es auch Sagen; denn
Gebirge und Gewässer sind
die Geburtsstätten der Ro
mantik.
Bereits Beckmann („Be
schreibung der Mark Bran
denburg“ I, 1098) erzählt
von einem gewissen Steine
auf den Müggelbergen, der
auf einem etwas niedrigen
Hügel liege, ungefähr 7 Fufs
lang und 6 Fufs breit und
von weifslicher Farbe sei,
und unter dem, der Sage
nach, ein Schatz verborgen
liege. Er sagt ferner: „In
gleichen erzählet man, dafs sich vor diesem eine ansehn
liche Jungfrau daselbst sehen lassen, welche vorgegeben,
verwünscht zu sein, und, um davon befreit zu werden,
verlanget habe, um die Kirche von Köpenick herum
getragen zu werden, so aber nicht gelingen wollen.“
Es mag ihm aber nicht der Mühe wert geschienen
haben, alles so genau und ausführlich zu berichten, wie
man es sich heute noch in Müggelheim und Köpenick
erzählt. Der Stein, von dem er spricht, liegt jetzt nicht
mehr auf den Bergen; so erzählen wenigstens die
Müggelheimer, welche behaupten, die sämtlichen Brunnen
ihres Dorfes seien, nachdem der Stein zersprengt worden,
daraus gebaut. Der Name des Steines war „der
Teufelsaltar“, und an der Stelle, wo er gelegen, sieht
Elsensee,
Förstersee,