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Dr. P. M. Küsters, O. S. B.,
Volk
Kissama
Jagga
Bihe
Herero
Kaffern
Soziale Ausdehnung und Motive
Quellenangabe
Nr. S.
erhält einen Bissen in den Mund gesteckt. Der
Zauberer kann auch bei anderen Gelegenheiten
Menschenopfer verlangen 23a
„Wer seine Schulden nicht bezahlen kann, wird ge
fressen“ 3
Einsetzung des Groß-Jagga. „Ein Mensch war ermordet
worden, sein Fleisch gekocht. Jedem Fürsten des
Volkes und Reiches schob der neue Fürst einen
Bissen dieses Fleisches in den Mund. Das gemein
same Mahl, der Geist, der unter ihnen allen rege
war, vereinigte die Kriegerschar mit ihrem Ober
haupte. Diese Idee findet sich auch unter den
Geheimbünden. Das ist der Male oder Meli; eine
Art Eidschwur verbindet die Mitglieder. Ein Mensch
wird lebend verbrannt; der Genuß der Asche kettet
die Mitglieder aneinander“ 71
Giaghi fressen nicht nur die Leichen der gefallenen
Feinde, sondern auch ihre Stammesgenossen, selbst
die eigenen Kinder. Nur der Fürst wird immer
bestattet 42
Sie fressen einander. Beim Tode des Fürsten Menschen
opfer und Kannibalismus 78
Fest des Quissunge. Dies wird auf Befehl des Fürsten
gefeiert. Dabei werden fünf Menschen gefressen. Der
Mann muß Antilopenjäger sein, die erste Frau
Töpferin, die zweite Korbflechterin, die dritte
Wöchnerin, die vierte muß einen Kropf haben. Das
Fleisch wird mit Ochsenfleisch und Bier gemengt,
und das ganze Volk nimmt an dem Mahle teil . . 178
Ebenso 179
425
151
178
197
410, 27
177
330
„Die heidnischen Herero schnitten nach der Schlacht
vielen gefallenen Hottentotten die Hoden aus,
kochten sie mit dem Fleische eines sogenannten
heiligen Ochsen und gaben sie dem jüngeren,
heranwachsenden Geschlechte zu essen, damit sie
ebenso tapfer würden wie die Älteren“ 68 82
Um sich vor der Seele des erschlagenen Feindes zu
sichern, „schlürft der Herero etwas von dem Blute
seines erschlagenen Feindes, um ihn unschädlich
zu machen, ihn zu vernichten". Das geschieht nur
bei ganz gefährlichen Feinden, und da nicht immer.
Eigentlicher Kannibalismus ist ein Ausnahmefall . 107 338
Es handelt sich um die Entdeckung der großen Höhlen
jenseits Thaba Bosigo. Hier fanden sie viele Schädel
und Gebeine, die in der Hauptsache von Frauen
und Kindern herrührten. Die Markknochen waren
aufgeschlagen. Sogar ein eigener Höhlenraum für
die Aufbewahrung der Gefangenen soll vorhanden
gewesen sein. Neben den Kriegsgefangenen wurden
die Verbrecher, Kranke und die eigenen Weiber
und Kinder verzehrt. Letztere in Zeiten der Not.
Hunger hält er nicht für das einzige Motiv. Ver
fasser kennt einen Kannibalen persönlich .... 30 121