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Full Text: Globus, 53.1888

Itttö 
besonderer NLrtlcbsichtlgung der Ethnologie, der Hulturberhältnrsse 
und des Welthandels. 
Die Bevölkerung des Fidschi-Archipels belief sich im — vor allen Dingen sind es die ausgeprägtesten Schmal- 
Jahre 1885 Alles in Allem auf 127 27t» Seelen. Ihren schadet, die man überhaupt beobachtet hat D- 
Ursprung verdankt dieselbe drei großen Völkerwanderungen, Die zweite Bölkerwoge, die über die Fidschi-Inseln hinweg- 
die zu verschiedenen Zeiten über die Inseln hinwegftutheten, schlug, oder die wenigstens die Gestade derselben sehr stark bc- 
und durch die es sich erklärt, daß mehrere grundverschiedene rührte, ging von der Halbinsel Malakka aus und gelangte 
ethnologische Elemente — oder, wenn man so will, mehrere nur aus dem großen Umwege über Samoa und Tonga an 
Rassen — neben einander darauf vertreten sind. ihr Ziel. Sie ist aller Wahrscheinlichkeit nach erst in 
Die erste Wanderung, die in eine Zeit füllt, welche wir unser Mittelalter — etwa in die Zeit unserer Kreuzzüge — 
nicht zu bestimmen vermögen, nahm ihren Ausgang wahr- zu datiren. Hawa'i, Samoa, Tonga rc. erhielten dadurch 
scheinlich auf Neuguinea und seiner Nachbarschaft, und die- ; ihre erste menschliche Besiedelung, ans Fidschi aber entstand 
selbe brachte vor dem Fidschi-Archipel auch unserem Bismarck- dadurch nur ans der östlichen Lakemba-Gruppe (die Tonga 
Archipel, sowie den Salomons - Inseln, den Neu-Hebriden zunächst benachbart ist) und in den Küstenstrichen der übrigen 
und Neu - Kaledonien ihre dunkelfarbigen Bewohner. Da Inseln eine Mischrasse, während im Uebrigen nur die Kultur 
die Wanderung eine bedeutende Seetüchtigkeit der Menschen, und Sprache der papuanischen Urbevölkerung erheblich da- 
die sie unternahmen, voraussetzt, so ist es als wahrscheinlich durch modisicirt wurde, — die erstere vielleicht erheblich 
anzunehmen , daß die genannten Archipele vollkommen gesteigert, denn hinsichtlich derselben sind die Fidschi-Insulaner 
menschenleer waren, bevor sie stattfand. Rein und nnver- ohne Zweifel unter allen papuanischen Völkern zu oberst zu 
mischt haust das Bevölkerungselement, welches so nach den stellen 2 ). Es ist die polynesische Wanderung, von der 
Fidschi-Inseln kam, und welches man als das papua- »vir reden. Dieselbe wurde selbstverständlich auch im Eanoe 
nische oder melanesische zu bezeichnen hat, in dem ge- , bewerkstelligt. Eine Ausrottung der Urbevölkerung war 
birgigen Inneren der Inseln, namentlich aber in dem durch sie nicht zu befürchten, einfach »veil der Tonga-Archipel, 
Inneren der Hauptinseln Biti-Levn und Vanua - !v'evu. der als die letzte Etappe der Wanderung diente, in Folge 
Dort stellen nach Flower's intereffanten Untersuchungen die 
sogenannten Kai Kolos in ihren Körpermerkmalen den i) Bergt. „Nature", Bot. 22, S. 59 sf. 
strengsten und sozusagen übertriebensten Papua-Typus dar, j 2 ) Bergt. O. Pesche'l, Bölkerkundc (Leipzig 1874), S. 360 ff. 
Globus LJIl. Nr. 3. 
Begründet von Karl Andrer. 
In Verbindung mit Fachmännern herausgegeben van 
Dr. Emil Deckert. 
Der F i d s ch i - A r ch i p e l 
Von Dr. Emil Deckert. 
II. 
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