OTTO PEIPER phot. Dr. Peiper Fig. 50. Töpferei an der Kiswere-Bucht Gefäß, dessen Inhalt in Gärung übergegangen war, abgenommen, die Blütenschaftwunde angefrischt und ein neues Gefäß angehängt. Der gegorene Palmsaft wirkte außerordentlich stark berauschend. Zur Bereitung des Pombe wurden vielfach, insbesondere nach reichen Ernten, abseits der Dörfer im Busch eine Anzahl leichter Hütten erbaut, in und vor denen dann die Bier bereitung vor sich ging. Frauen und Mädchen stampften zunächst in den Stampfmörsern die Hirse zu Mehl. Uber großen Feuern in mächtigen Tongefäßen wurde dann das Hirsemehl gekocht, das Wasser abgegossen und die gekochte Hirse auf großen Matten in der Sonne getrocknet, wobei sie eine feine, bläulich-violette Farbe annahm. Die dergestalt vorbereitete Hirse wurde nunmehr wieder gekocht und nun die Flüssigkeit mehrere Tage der Gärung überlassen. Alsdann wurden die umliegenden Dorfschaften zum Biergelage und Tanz ein geladen und in nächtlichen Orgien unter Tänzen das Bier ausgetrunken. So feierte häufig ein Dorf nach dem anderen derartige Gelage, die oft mit den Beschneidungsfesten der Knaben und Mädchen verbunden waren. Die öftere Folge derartiger Feste war dann infolge des Verbrauches der Negerhirse bei nachfolgender schlechter Ernte eine allgemeine Lebensmittelknappheit, so daß seitens der Verwaltung gegen die Feste eingeschritten werden mußte.