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ETHNOGRAPHISCHE BEOBACHTUNGEN AUS DE AI BEZIRKE KILWA
als spärlich Licht spendendes Fenster zu dienen. Ist jedoch
ein Wandbewurf am Giebeldreieck vorhanden, so quillt der
Rauch aus dem Dache, den Türen oder etlichen Rissen in den
Wänden. Infolge des quälenden Rauches, der andererseits
auch wieder die Malaria-Moskitos aus dem Hütteninneren
vertreibt, leiden die Bewohner vielfach an entzündeten Augen;
die Hitze durch die Herdfeuer im geschlossenen Hüttenraum
zwingt dife Leute, im Inneren meist völlig unbekleidet ihrer
Tätigkeit (Kochen, Mehlstampfen usw.) nachzugehen.
Eingangstüren finden sich auf der Vorder- und Rückseite
des Hauses; sie sind 1,5 bis 2 m hoch, 0,75 m breit, bestehen
aus einem Flechtwerk aus Bambus oder Hirsestengeln und sind
durch Baststreifen als Türangeln an einem Pfosten der Haus
wand befestigt; mit der unteren Schmalseite liegen diese
Türen meist so fest auf dem Boden auf, daß man nur ein-
treten kann, indem man den oberen Teil der Tür zurückbiegt und über die untere Ecke hin
wegtritt; manchmal ist eine Schwelle in Gestalt eines Vierkantholzes vorhanden (Fig. 5).
Fast jede Hütte hat auf ihrer Vorder- wie Rückseite eine Veranda, die sog. Barasa,
deren Fußboden bei großen Hütten auf der Vorderfront des Hauses oft 1 m hoch auf einem
lehmgestampften Unterbau liegt und durch senkrecht verlaufendes, in den Boden geschla-
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Fig. 6. Hütte eines Muera-Mannes in Kihendji. Ein von der Hauptstraße abzweigender Seitenweg
führt zu dem inmitten der Pflanzung gelegenen, sauber gefegten freien Platz mit der Hütte; ein
Pfad führt zum Aborthäuschen in der Pflanzung.