K. Neuhaus’ Wörterbuch der Pala-Sprache (Neuirland)
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doy
^-Sprache“ von Gerhard Peekel MSC als Bd. IX des „Archivs für das
Studium deutscher Kolonialsprachen“ (Berlin 1909). In dieser Grammatik
s ucht man vergeblich nach einem Hinweis auf ein bereits vorhandenes (ge
^rucktes oder maschinenschriftliches) Wörterbuch der gleichen Sprache.
Das in der MBA erschienene Wörterbuch ist eine Arbeit von 383 maschi
negeschriebenen Seiten im Folio-Format, bestehend aus zwei Teilen: 362
Seiten umfaßt das durchgehende Wörterbuch; es folgt ein „Anhang“ von
21 Seiten. Beide Teile sind auf dem gleichen Papier mit der gleichen Maschine
geschrieben. Der Wortschatz besteht etwa aus 15.000 Einheiten und ist reich
durchsetzt mit grammatikalischen Angaben und vielen Redewendungen.
Einige Beispiele seien hier angeführt:
1) s. ein Strauch, aus seinem seifenhaltigen Saft machen die Kinder Seifenblasen.
2) s, Fischköder. . 7 .
2) s. und adj. a) der Taubstumme, taubstumm, taub, schwerhörig, i ha ra amgag
ruein Ohr ist taub, cf. bau; b) unwissend, dumm, blödsinnig, irrsinnig, Amokläufen:
* ha tana er ist unwissend darin, u lik hia a ha iau denkst du, ich wäre verrüc
« ul ha ein Dummkopf; c) Tiere und alle leblosen Dinge: a kaba ha alle unvernünftigen
Binge; d) ein Kind, das noch nicht den Gebrauch der Vernunft hat, cf. ho bana, ha a,
haha, habana, habane, naba, nabane, nababane.
4) s. Längsseite eines Hauses: a bana hala, cf. ban.
5 ) conj. C f. bia. ,.
v - tr. herabdrücken, zusammendrücken: di dor ra hahin ing i kakaha man druc ie
p rau fest auf den Sitz, wenn sie gebiert (indem man ihr die Hände fest auf die Schu -
üärn legt).
8ara *W s. eine Art Kugelfisch. Wenn viele Fische zusammen sind und ein garamut unter
ih nen, sagt man: a en diel bot die Fische singen die bot-Lieder. Der sok-Fisch, der bei
> hern garamut schwimmt, heißt dann a kalaua der Trommelstock. ,
( ' u l adj. ganz, fertig, unversehrt: a bore kudul ein ganzes Schwein, ni pet u u ra
Ua ra en ich werde den Wall für die Fische fertig machen: a lalong kudul eine unver
sehrte Pflanzung (in der die Schweine nicht gefressen haben); a ngas kudul ein noc
nnbegangener Weg, ein am Morgen noch nicht begangener Weg.
^ Wort pal „Haut Rinde, Schale, Bast, Brett“ folgen über mehr als eine halbe
heite die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten, pal bedeutet auc ” ein ®
Hatz für etwas reinigen, herrichten”: dahat na pal ra liu laßt uns einen p
^ ala kann bedeuten: ein männliches Opossum, Angel, Art Treffer beim Speeren, Rinde
ZUm Einwickeln, blaß, grün, grau. Als Adverb; im natürlichen Ton, o ne m
re den; i sur pala tar tagu er hat energisch zu mir geredet.
ii». Man sieht; die Verfasser (neben Neuhaus sind sicher viele
1Ss ionare an der Abfassung des umfangreichen Wörterbuchs betei igt) a en
em V olk „aufs Maul geschaut“ und alle Bedeutungen, die sie feststellten,
reu a ufgeschrieben. r ,
/ Ma bereits seit langer Zeit eine Grammatik der Pala- prac e vo
die auch im Anthropos (5. 1910, p. 283 f.) eingehend gewürdigt wurde,
M Ubri §t es sich, an dieser Stelle auf die Eigenart der Sprache naher emzuge en.
7 d er Veröffentlichung dieses Wörterbuches sollte der Fachwelt ein Werk
Sanglich g emacht werd en, das seit Jahrzehnten zwar in der Literatur ge-
fer r ‘ nt - aber niemals bekannt wurde. Es wäre zu wünschen, daß es in nicht zu
Zeit auch in Buchform erscheinen könnte.