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Durch den aktuellen Erwerb konnten somit kultu
rell bedeutende Stücke, die sich einst im Bestand
des Linden-Museums befanden, zurückgeführt
werden: etwa Rahmensattel, Handtrommel, Fell
schaber, Ahlenbehälter, bemalte Bisonrobe, Ta
bakspfeife und Pfeifenbeutel, Messer, Mokkasins
und Haarzierrat.
Für den Ankauf wurden außerdem acht Objekte
aus der Privatsammlung Seeger ausgewählt, die
ursprünglich aus renommierten Sammlungen
stammten und die Nordamerika-Sammlung sehr
gut ergänzen. So ein aus Bisonhaar geflochtenes
Lasso aus der Sammlung von Patty Frank (1876-
1959), eine aus der Sammlerfamilie Arthur Speyer
stammende neunreihige Halskette, gefertigt aus
Perlen der Schneckenmuschel Venus mercenaria,
sowie Tipischmuck und Spielsteine, die Harald (Ha
rold) Pommerehnke in den 1950er und 1960er Jahren
bei den kanadischen Blackfoot in Alberta sammel
te, oder ein sehr fein mit Elchhaar besticktes Etui
aus Birkenrinde, das sich ursprünglich im Besitz des
Stuttgarter Privatsammlers Ernst Heinrich befand.
Ebenfalls sehr erfreulich war, dass im Frühjahr
2on in Arizona einige Werke direkt von Künstlern
erworben werden konnten. Es sind Objekte, die
die faszinierende Brandbreite von Kontinuität
und Wandel indigener Kulturen Nordamerikas do
kumentieren. Seit Jahren ist es ein Anliegen, den
Nordamerika-Bestand durch eben solche zeitge
nössischen Objekte zu ergänzen. Besonders ein
drucksvoll war die persönliche Begegnung mit
dem international anerkannten Hopi-Künstler Neil
David, Sr. sowie dem ebenfalls vielfach mit Preisen
Abb. 2 Pfeifenbeutel. Wild- und
Rohleder, mit Stachelschweinbors
ten und Clasperlenstreifen bestickt;
Metallkonusse, gefärbte Pferdehaar
strähnen und Flaumfedern. L 70 cm.
Dakota, um 1870. Inv. Nr. 113277,
aus der Sammlung Charles Schreyvo-
gel. Foto: Volker Naumann Fotografie,
Schönaich
Abb. 3 Etui. Birkenrinde, gefärbtes
Elch haar. Huronen, um 1880.
Foto: Volker Naumann Fotografie,
Schönaich