STUDIA
ETHNOGRAPHICA
FRIBURGEN SIA 14
Beat Sottas
Afrika entwickeln
und modernisieren
Paradigmen, Identitätsbildung und
kleinbäuerliche Überlcbensstrategien
328 Seiten, broschiert, Fr. 48.-
Die Entwicklungstheorien der sechziger Jahre glaubten, unter
dem Motto «Modernisierung» eine einheitliche Weltgesell
schaft schaffen zu können. Dies hat sich heute kaum geändert,
denn ungeachtet der doktrinären «Strukturanpassung» sollen
sozialpsychologische Anreize und Heilsversprechen die Men
schen der Dritten Welt dazu bewegen, rational zu handeln. Die
Ziele der «Entwickelten» decken sich aber nur teilweise mit
dieser abendländischen Vorstellung. Am Beispiel von Überlc
bensstrategien der Kikuyu in Kenia wird nachgezeichnet, wie
aus einem Zusammenspiel von Mythologie, Ökologie und
Ökonomie eine gesellschaftliche Ordnung geschaffen worden
ist, welche zur Machtsicherung traditionelle und moderne Ele
mente verbindet. Angesichts der zweischneidigen Erfahrungen
mit der modernen Lebensweise und der notorischen Mangel
situation wird dargelegt, auf welche Weise ein Netz von ver
pflichtenden Beziehungen mehr Versorgungssicherheit garan
tiert als individuelle Strategien. Ein derartiger Zugang zu Res
sourcen mittels Patron-Klient-Beziehungen hat nun aber mehr
mit dem Reziprozitätsideal, einem traditionalen Habitus und
moralischen Werten zu tun als mit Modernität schlechthin.
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