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und Limonit, nebst andern Gegenständen aus Quarzit.!) Hier und an andern
Puneten der Umgebung von Castelbuono trifft man ausserdem bearbeitete
Kieselstücke, welche dem Berglande der Madonien entstammen. Isnello hat
ein langes Schabinstrument aus Quarzit, und einen grossen Nucleus von Ob-
sidian, ferner einen kleinen durchbohrten und polirten Meissel aus Serpentin
geliefert, welch’ letzterer im Nationalmuseum zu Palermo aufbewahrt
ist. Fernere Fundorte in der Umgegend von Castelbuono sind: Mar-
giazzo, S. Anastasia, Pontesecco.
Bei Gonato kommen in einer Grotte Werkzeuge vor, welche wahrscheinlich
aus Obsidian sind, (der unbestimmten Beschreibung nach zu urtheilen). Besser
charakterisirs und in grösserer Menge sind dieselben auf der über der ge-
nannten Grotte nördlich sich ausbreitenden Ebene S. Foca. Hier fanden sich
polirte Steinmeissel, geschlagene Kieselwerkzeuge der verschiedensten Form
Werkzeuge aus Obsidian, Schleifsteine, sowie Fragmente von Feuerstein und
Obsidian, Alles durcheinander gemengt.
Licecia lieferte 2 polirte Aexte aus Lava und krystallinischem Schiefer,
Cumuna ein kleines Obsidianmesser, der Gipfel des Pizzo Castiddano ähn-
liche Gegenstände. Obsidiansachen kamen vor bei Cozzo di Quadarazu,
Commune, Pedagne, S. Ippolito, ferner in Tabarano bei Collesano,
in Calabrö und Guglimmorta bei Geraci Siculo,
Andere Gegenstände, wie Topfscherben u. s. w. sowie Spuren des Men-
schen wurden nicht gefunden. Dies mag zum Theil an dem Mangel ein-
yehenderer. Studien der Grotten liegen, an denen die Madonienkette so reich
sein. soll.
Aus der Umgegend von Termini-Jmerese sind bis jetzt zwei neolithische
Grotten bekannt, welche beide am äussersten Rande der secundären Kette,
südwestlich von der Stadt, in der Entfernung von 3 Km liegen:
Die Grotte Puleri?) auf dem Hügel gleichen Namens hat nach den Mit-
‚heilungen. v. Professor Ciofalo nur menschliche Knochen und Topfscherben,
von Werkzeugen dagegen nur ein Instrument aus Knochen geliefert, während P.
Palumbo*) auch Steinwerkzeuge darin gefunden haben will. Die mensch-
lichen Ueberreste (zwei Unterkieferknochen und Zähne) waren gut erhalten
und zeigten keine Spur weder von künstlichen Einschnitten noch von den
Zähnen von Raubthieren. Sie wurden bei wiederholten, bis 1 m tiefen Ein-
schnitten in die Sohle stets in grossen. Massen gefunden. Kin leider nicht
erhaltenes Skelett war durch zwei Steinhaufen von den übrigen Knochen
abgetrennt. Thierknochen wurden nicht beobachtet.
Die Topfscherben von Puleri sind aus grobem Teige mit einem starken Zu-
1) a. a. O. S. 16.
2) 1. c. S. 36:
3) Ciofalu: Notizie di una Caverna sepolcrale Rivista scientifico-industriale 1876.
4) Jac. Carmelo Palumbo Neeropoli-Geraci Termini Imerese 1876. Vgl. auch die Kritik
‚on. Chierici über diese Schrift in Bullet. Paleontol. Ital. 1876, S. 177.