Drittens. Wie nun jenes Doppelgeschlecht oft in
Einer Person vereinigt erscheint, so verschwindet hin-
wieder auch beider Zweiheit der Personen die eine der-
selben manchmal im Volksdienste, Sie tritt in den Hin-
tergrund zurück, und es wird oft blos das weibliche
Principium gefeiert, doch oft mit helleren oder dunk-
leren Beziehungen auf ein münnliches. — Wie nun der-
gleichen Culte, eingeführt in die Reihe der Griechischen
Theogonie, sich mehr und mehr verändern lassen mufs-
ten, und darüber ihre alte Bedeutsamkeit hàáufig ganz
einbiifsten, dayon wird in der Folge bei diesen einzel-
nen Gottheiten selbst die Rede seyn.
Hier blicken wir auf Aegypten zariick , und fragen,
wie sich diese Asiatischen Grundbegriffe und Combina-
tionen zu den genannten grofsen Gottheiten jenes Lan.
des verhalten. Merken wir vorerst auf die Namen,
Venn wir ihre Reihe durchlaufen: Moloch, Adon, Bel
(Baal), Baltis, Belsamen (Odpavia), Astarte (Astaroth),
Mylitta, Alitta, Lilith, Ma, Ammar, Mitra 5), und wie
sie alle heifsen mögen, so bietet uns dies den ersten Ver-
gleichungspunkt dar, Wir wollen hier nicht dabei ver-
weilen, dafs mehrere dieser Namen mit den Namen hei-
liger VVesen des oberen Asiens zusammenfallen 6). Auch
wollen wir hier nicht wiederholen,‘ was neulich ein
sprachgelehrter Forscher erinnert hat, dafs mehrere
dieser Namen aus Phönicischer Tradition durch Celtibe-
— TE
5) S. die Hauptstelle des Herodotus I. 131. verbunden mit
Seldenus de Diis Syris, besonders Syntagma Il. Wenn
aber Selden dort 'AAírra aus Herodot. III. 8. in 'AA24-7
ündern will, so widersprechen alle Handschriften; nur
Eine hat" AA mit starkem Hauchlaute , s. Schweighaus.
Var. Lect. zur angeführten Stelle,
6) So z. B. die Herodoteische Míroz, wovon wir schon hine
lànglich im I. Th, S. 9. p. 728 ff. gehandelt haben..