ZU Einleitung
matismusJohn Deweys-oder der Cultural Anthropology entwickelt wur-
den, die sich zwischen den extremen Polen von Routine und Kreativität be-
wegenden Handlungsmuster der Nutzer technischer Artefakte als Praxis
zu analysieren.
Diese Perspektive schließt an einen gegenwärtigen Trend soziologischer
Theoriebildung an, der mit Alain Touraine als ,retour de l’acteur“ bezeich-
net werden kann. Diese neue Theoricbewegung betont die potentielle Kre-
auvitát im Alltag und konzipiert alltägliches Routinehandeln nicht mehr
länger als defizienten Aktivitátsmodus, wie dies die klassische Soziologie
tat; angestrebt wird darüber hinaus, den lange Zeit gültigen Gegensatz zwi-
schen Mikro- und Makrotheorien in einer neuen Synthese aufzuheben,
Diese neueren Überlegungen der Soziologie ebenso wie die vorgestellten
praxistheoretischen Konzepte kónnen für die Nachfolgefücher der Volks-
kunde eine wichtige Perspektive auf die Analyse des (routinisierten) Alltags
eröffnen. So erweist sich der hier vorgeschlagene Weg, Technik und Tech-
nologie unter einer praxistbeoretischen Perspektive zu interpretieren, nicht
nur für das Thema Technik im Alltag als gangbar, sondern ermóglicht auch
eine praxistheoretische Reformulierung der traditionsreichen Fragestellun-
gen der Sachkulturforschung und damit diesem bedeutenden Forschungs-
zweig der ehemaligen Volkskunde eine innovative Analyse der materiellen
Kultur der Moderne und der mit ihr entwickelten kulturellen Praxen.