nomik näherstehen als die Wirtschaftswissenschaften des homo
oeconomicus" (Schweitzer 1976, 80), sondern die anthropolo-
gisch-ókologische , Wende zur Lebenswelt" (Greverus 1971c;
Marquard 1973, 122ff.), als einem interdepedenten Beziehungsge-
Hecht, in den Wissenschaften und in der Kulturpraxis allgemein zu
dieser Perspektive tendiert, ist sicher ein Indiz für den gesellschaft-
lich bedingten , Krisencharakter* der Anthropologie.
Die Forderung Diamonds nach einer Riickkehr zu den Fragestel-
lungen an die „primitiven Kulturen“, die noch nicht arbeitsteilig
und noch nicht entfremdet sind (Diamond 1975), hieße auch Rück-
kehr zu einem ,,oikos^, hinter dem eine Ethik steht, in der ,,der
Mensch, das Haus und der Staat oder der Kosmos als ganzes er-
scheint" (Brunner 1956, 46). Die Lehre vom ,Qikos'', die in den
arbeitsteiligen Wissenschaften als ein Komplex von Lehren oder als
peine Art Konversationslexikon‘“ (Brunner 1956, 36) kritisiert
wurde, gewinnt durch die Krise des segmentierten Menschen in
der bis zur Totalität institutionalisierten und arbeitsteiligen Gegen-
wart eine tiefgreifende Relevanz für eine ökologisch orientierte
Kulturanthropologie, die sich als Beitrag zu einer nur interdiszipli-
när zu bewältigenden praxisbezogenen Forschung über den Men-
schen in seiner Kultur und Alltagswelt — als „Ort des Gleichge-
wichts'' — versteht.