Führ’, Dombrowski, aus Italien
Uns nach Polen wieder ;
Deinem Schutz vertrauen
Wir und unsre Brüder,
Polen, auf! Kühn überschreiten
Weichsel wir und Warthe,
Wie den Feind wir schlagen sollen,
Lehrt’ uns Bonaparte.
Führ’ Dombrowski, ete,
Gertrud Holtze.
J
Livland.
Unter die von Russland geduldeten Nationalhymnen ge-
hören die von Livland und Finland.
Wort und Ton der lettischen Hymne stammen von dem in
Livland geborenen und gestorbenen Musiker Karl Baumann
(1835—1904). Ursprünglich war sie für die Begrüssung der
bei dem ersten lettischen Sängerfest in Riga (27.-29. Juni 18738)
versammelten Sänger bestimmt. Obschon in musikalischer Hin-
sicht nicht eben bedeutend, wurde das Lied doch bald als
lettische Nationalhymne aufgenommen, und noch heute pflegt
man sie ebenso wie die russische Hymne entblössten Hauptes
und stehend zu singen und zu hören. Sie besteht aus acht
kurzen Verszeilen (Notenbeilage Nr. XXI), die in deutscher
Nachdichtung von Rudolf Blaumann hier folgen:
Segne der Letten Land.
Das teure Heimatland,
Segne der Balten Land,
O segne es, Gott!
Wo Lettentöchter blühn.
Wo Lettensölhne glühn,
In Kampf und Tod zu ziehn
Fürs Heimatland.
Finland.
Die finländische Hymne ist nicht viel älter als die lettische.
Das Runeberg’sche Gedicht ist von Friedrich Pacius
(1809—1891) vertont worden. Pacius, ein geborener Deutscher,
gilt als der Vater der finländischen National-Musik, die sich
allerdings erst in neuster Zeit eigenartig entwickelt und sich