—
urtssuie
Al⸗
bei Wreßburg
Aberuker
Prasen2
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* ⸗
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2 8*
———
—
7
9—
Deutsche volksspiele
A——
*Vr. 3
Christgeburtsspiel
aus Oberufer bei Preßburg
Mitgeteilt von
R. J. Schroͤer
ι
§ —
* 15
A
* 8
2. 8
Merntat d⸗
S.
Leipzig
Druck und Verlag von Breitkopf & Faͤrtel
oi
— — —
49 Nas Oberuferer „Christgeburtsspiel“ ist gleich
dem „paradeis spiel“ derselben deutschen Ge—
meinde in Ungarn zuerst von dem verdienten Ger—
manisten K. J. Schroͤer aus eigenem Erlebnis an
Ort und Stelle und in gruͤndlichster Kenntnis ver⸗
wandter Vols schauspiele quellenmaͤßig mit wissen⸗
schaftlich dargebotenen Belegstuͤcken und Anmer—
kungen veroͤffentlicht worden Der von ihm fest—⸗
gestellte Text ist bei der gegenwaͤrtigen Neubelebung
auf volksmaͤßiger Wanderbuͤhne zugrunde gelegt
und wie beim Druck des Spieles vom Suͤndenfall
auch hier wiedergegeben worden. Was nachSchroͤers
Ausfuͤhrungen uͤber die Ligenart des Paradeis-
spieles und die Auffuͤhrungsweise der Oberuferer
gesagt wurde, gilt im besonderen auch fuͤr das erste
und bedeutendste dieser Spiele „Das Oberuferer
Christi geburt spil“. Wesentliche Lied erbestandteile
weisen in die erste Zaͤlfte des 15. Jahrhunderts zu⸗
ruͤck, so die Wechselgespraͤche und -Gesaͤnge zwi⸗
schen Josef und Maria, Wiegenlieder und Ge—
saͤnge der Hirten und der heiligen drei Koͤnige,
andere gehoͤren der Mitte des 16. Jahrhunderts an.
In diefer Zusammenfassung hat sich das Weih⸗
nachts spiel in sorgfaͤltig vom CLehrmeister gewahrter
SHand schrift fast unveraͤndert erhalten. So mannig⸗
faltig das Stuͤck gegliedert ist, weist es doch eine
bewußt durchgefuͤhrte Gleichmaͤßigkeit der Dat—
stellung und edle Gemessenheit alte— Braͤuche auf.
In ruͤhrender Einfachheit stellt die Buͤ hne oͤrtlich
auseinander Liegendes zusammen und deutet mit
kurzen Worten große Vorgaͤnge in koͤstlicher Un⸗
mittelbarkeit an. Die Handlung selbst wird stilvoll
eingeleitet. Das Sterngsang“, etwa eine Ansprache
des laͤndlichen Meistersingers an seine lieben Sin—
ger, hebt mit ihnen zu einem Gruͤßen und Ansingen
an, das von Gott Vater sich durch alle Welt bis
zum Lehrmeister erstreckt. Die Umzuͤge und weihe—
vollen Gesaͤnge dieser Kumpaney umrahmen die
ein zelnen Teile des Weihnachtsspiels, die hierdurch
wie eine wohlgeordnete Reihe uͤberlieferter altvaͤte—
rischer Bilder wirken und vielleicht auf Grund sol—⸗
cher erwachsen sind. Beim Eintritt in den Saal
wird das Lied „Unsern KEingang segne Gott“ ge⸗—
sungen, beim ersten Umgang ein Vorspruch, der
die Verkuͤndigung des Engels an die Jungfrau
einleitet. Vor dieser weihevollen Verkuͤndigung
nach Worten der heiligen Schrift zieht die Kum—
paney in zarter Ruͤcksicht auf die Weihe dieser
Handlung ab, um erst nach ihr wieder einzuziehen
und nun mit Maria wieder unter Gesang im Um—⸗
zug einherzuschreiten. Vach diesem Vorspiel spricht
der Engel das Begruͤßungswort an die Zuhoͤrer
und verkuͤndet den Inhalt des Spiels. Erst dann
hebt die Zandlung des Stuͤckes selbst mit einem
Zzwiegespraͤch Josefs und Marias an. Es gliedert
sich in die Hauptteile: Christi Geburt, das Birten—
spiel, das Drei Koͤnigsspiel samt des Herodes Schuld
und klaͤglichem Ende. Maria und der Engel singen,
Josef und die anderen Personen sprechen, soweit
nicht alte und neuere Lieder zum Wechselgesang
veranlassen. Suͤr die Kumpaney gilt bei jedem
— —
Umzug, der die Zaupt- und Zwischenteile in Auf⸗
zuͤge teilt und doch untereinander verbindet, durch⸗
weg Gesang. Die Bauptpersonen sind Masria
selbst, die in Oberufer stets durch einen Mann dar—⸗
gestellt wurde, sowie Josef, der als kleiner
weißhaariger laͤndlicher zimmermann gekennzeich—
net wurde. Die Dreizahl spielt bei den anderen
Personen eine Rolle. Bei drei Wirten Rufinus,
Servilus und Titus muß das heilige Paar in
Bethlehem Zerberge suchen, drei Hirten Gallus,
Stichl und Witok, zu denen erst spaͤter noch
Cris pus tritt, erhalten die Kunde von der Geburt
des Christkindes, drei Konige Melchert, Walt—
hauser und Kas par beten, vom Sterne geleitet,
das heilige Kind an, Kaifas, Pilatus und
Jonas treten zusammen auf. Nur wenige Ne—
benpersonen kommen vor, der Page Koͤnig Mel—
cherts und sein Mathematikus Viligratia, neben
Herodes sein Lakai und sein Hauptmann mit
zwei Kriegsknechten, sowie der stark juͤdelnde
Judas. Wie der Engel das Weihnachtsspiel ein—
leitet, so spricht er auch, nachdem der lustige Teu—
fel den Koͤnig Serodes zu sich herabgerissen hat, zu
Ende, um rein menschlich mit einem Wort an',Er—
same, wohlweise großguͤnstige Herren, auch tugend—
same Sraun und Jungfraun in allen Ehren“ und
einem treuherzigen Gutenachtgruß zu schließen.
O. v. 5.
— ⏑— ——
Das sterngsang.
Ir lieben meine singer samlet euch zusam
gleichwie die krapfen in der pfann.
Ir lieben meine singer trett zusam in eine scheibn,
wir wollen uns die weile mit singen vertreibn.
Ir lieben meine singer fangts tapfer an,
zu gruͤeßn wolln wir's heben an.
Gruͤeßen wir Got vater in' hoͤchsten thron
und gruͤeßen wir auch sein einigen son.
Gruͤeßen wir den einigen geist mit namen
und gruͤeßen wir s' alle drei zusamen.
Hruͤeßen wir Joseph und Maria rein
und gruͤeßen wir das kleine kindalein.
Hruͤeßen wir auch ochs und esalein
welche stehn bei dem krippalein.
Gruͤeßen wir sie durch sonn und mandenschein,
der leucht't uͤbers meer und uͤber den Rhein.
Gruͤeßen wir sie durch laub und gras,
der heilige regen macht uns und euch alle naß.
Gruͤeßen wir den kaiser mit der kron,
gruͤeßen wir den maister ders' machen kan.
Gruͤeßen wir unsere geistliche herrn
weils' uns erlaubt habn das gspil zu lern.
Gruͤeßen wir den herrn richter mit seiner beschwoͤrd,
denn sie sind der eren wert.
Und gruͤeßen wir die ganze ersame gemeind
alle wie sie hier versamelt seint.
— —
Gruͤeßen wir den ganzen ersamen rat
wie sie Got dazu verordnet haͤt.
Gruͤeßen wir sie durch alle wuͤrzalein,
sovil als in der erden sein. —
Ir lieben meine singer fangts anders an,
den stern zu gruͤeßen wolln wirs heben an.
Gruͤeßen wir unser sternstangen
daran unser stern tut hangen.
Gruͤeßen wir unser sternscher
daran unser stern herum faͤrt.
Gruͤeßen wir auch alle hoͤlzalein
sovil als in dem sterne sein. —
Ir lieben meine singer habt mich wol vernomen
daß wir den stern habn angesungen.
Gruͤeßen wir unsern maistersinger gut
und gruͤeßen den maistersinger sein hut.
Gruͤeßen wir unsern lermaister in der tat
weil er uns mit der hilf Gottes geleret haͤt.
Ir lieben meine singer habt mich wol vernomen,
daß wir dies alles habn angesungn.
Beim Eintritt in den Saal wird gesungen:
Unsern eingang segne Gott
usw.
3
Das Oberuferer Christgeburtsspiel.
Die Companie haͤlt ihren Umzug und singt:
Als der guͤtige Got
Vollenden wollt sein wort
sant er ein engel schnel,
mit namen Gabriel
ins galilaͤische land
in die stadt Nazaret,
da er ein jungfrau het,
wird Maria genannt,
Joseph nie hat erkannt
dem sie vertrauet war.
Die Companie zieht ab, nur Maria bleibt zurück.
Der Engel Gabriel
tritt auf, bleibt vor der Jungfrau stehn und spricht:
Gegruͤeßet seist du holdselige!
Gott der herr ist mit dir!
denn du bist gebenedeit unter den Weibern!
denn du wirst schwanger werden
und einen son geberen,
des namen sollst du Jesus heißen! —
und er wird ein herr sein uͤber sein volk ewiglich.
Maria spricht:
Wie soll das zugehn?
sintemal ich von keinem manne, weiß.
— ——
Der Engel spricht:
Sih, ich bin der engel Gabriel,
der dir verkuͤndet:
die kraft des allerhoͤchsten wird dich uͤberschatten,
darum auch das heilige, das von dir geborn wird,
wird Gottes son genennet werden.
Und sieh, Elisabethe, deine freundin
ist auch schwanger mit einem son in irem alter.
und geht schon im sechsten monat,
die im geschrei ist daß sie unfruchtbar sei,
denn bei Gott sind alle dinge moͤglich.
Maria spricht:
sieh ich bin des herrn magd,
mir geschehe wie du gesagt hast.
Der Engel ab. Maria bleibt. Die Companie haͤlt ihren
Umzug. Maria schließt sich an. Alle singen.
Weil Marie schwanger gieng
zu Augusti zeiten,
da die prophezeiung gieng
niemand dorfte streiten:
ward vom kaiser ausgesatzt
daß ein jeder werd geschatzt,
das ward inn geboten.
Da gieng jedermann zum ort
und zur stadt seiner geburt
ward gehorsam funden.
Die Companie zieht ab. Engel Gabriel kommt zuruͤck.
———
Der Engel spricht:
Ich trit herein an' allen spot,
ein schoͤn gutn abend geb euch Got,
ein schoͤn gutn abend, ein gluͤckselige zeit,
die uns der herr von himel geit.
Lrsame, wolweise, großguͤnstige herrn,
auch tugendsame fraun und jungfraun in alln ern
bitt wollt euch nit verdrießen laͤn,
ein kleine weil zu hoͤren an.
Was man euch jetzt wird bringen vor
ist nicht von uns erdichtet nur,
ist auch von heiden nit erdaͤcht,
sonder aus der heiling schrift vollbracht,
naͤmlich von der geburt unseres herrn Jesus Christ,
die uns zum trost geschehen ist,
wie auch von den weisen aus morgenland,
die in der ganzen welt bekannt.
Sie sind gezogen ein lange reis
wie auch ein jeder wandermann weiß.
Sie sind erst komen nach Jerusalem hinein
und fragten nach dem neugeborn kindalein.
Daruͤber Herodes ward herzlich betruͤebt
und seine priester wohlgeuͤebt
in der heiling schrift laͤst forschen bald
und fragt von in wie es sich verhalt.
Drum wann irs wollt hoͤrn in guter ruh,
so schweiget still und hoͤrt uns fleißig zu. Ab.
holksspiele Vr. 3.
Die Companie. Weise: Vom gimmel hoch da usw.
Kaiser Augustus leget an
die erst schatzung auf jederman,
da macht sich Josef auf die fart
mit Maria der jungfrau zart.
Von Nazaret ins juͤdisch land
in sein stadt Bethlahem genannt.
Wie sie nun komen gen Bethlahem dar
Maria ir soͤnalein gebar.
Alle ab, zuruͤck bleibt nur Maria und
Josef, welcher spricht:
Raiser Augustus hat ein gebot getan
es sol schatzen sich lassen ein jederman
bei straff all' haͤupter insgemein
zur zalung des tributs bereit soln sein.
Weil nun all geld in meiner hand
zu unsrer notdurft ward angwant,
kein grosch zur zeit in meiner macht
solchs ellend sei leider Gott geklagt.
Weiß auch kein mittel geld zu bekomen
meine kraͤften haben abgenomen,
das hantwerk ich weiter nicht weiß zu uͤeben
welchs mich schmerzlich tut betruͤeben,
doch will ich den tribut entrichten
mit des Augustus willen schlichten.
9
Maria singt:
O Josef gebt euch ein wenig zur ru
ein freund wil ich ansprechen morgen fru;
das geld zur schatzung borgen
seit diesfalls ane sorgen.
Josef spricht:
Maria, wer hat das geld so vil,
der dir die summ vorstrecken wil?
's geld mangelt an allen enden
Gott woll's unser sach zum besten wenden.
Maria singt:
Andre mittel sind nicht zu finten
laß das oͤchslein uns anbinten
und mitfuͤrn nach Bethlahem in die stat,
wohin uns Augustus beschieden hat,
es um billige bezalung verkaufen
so mag's noch gut ablaufen.
Josef spricht:
So wir das oͤchslein zur schatzung gebn,
wovon erhalten wir weiter das lebn?
woran ich gesetzt all hoffnung und heil
sol ich sollichs ausbieten feil?
Doch wo zwei zur schatzung sind zu gebn
ist das kleinste davon zu erwegn.
Maria das eslein bring herbei,
sich will mit dem oͤchslein nicht weit von dir sein.
— —
Maria:
So wir nun komen in die stadt hinein
wo binten wir hin ochs und esalein?
Josef:
Ein wirt allda, mir wolbekannt,
mit namen Rufinus genannt,
bei dem wir wollen keren ein
und einstelln ochs und esalein.
Maria:
So uns andre moͤchten vorkomen
und dies losament haͤten eingenomen?
dieweil vil volk sonder zal, maß und weis
jetzund nach Bethlahem zureist.
Josef:
Schau an, die stadt tut sich fast nahn,
laß uns das vich ein wenig jagn,
daß nicht gespirret wird das tor
und wir uͤber nacht muͤeßn bleibn darvor.
Maria:
O Josef, eilet doch nicht so ser,
der gang der komt mir an zu schwer,
vom eis ist vil zu glatt die ban,
ein bestaͤnding fall zu besoring han.
Meine glider sind von der kaͤltn eingenomen
ich fuͤrcht es moͤcht mir ser uͤbel ankomen.
2
Josef:
Abnds welln wir die glider erweichen
und mit warmen tuͤchern bestreichen.
Maria jetzo ich bei dem wirtshaus bin,
da ich verhieß dich zu fuͤren hin.
Der Wirt kommt.
Gruͤeß Got, Rufin, mein guter freund,
koͤnnt ir uns nicht beherbergn heunt?
wir sind ser matt von langer reis,
wie auch ein jeder wandersmann wol weiß.
Die luft uns heftig hat zugesetzt
mit schaͤrfen die gsichter abgewetzt.
Der Wirt spricht:
Mein freund, wo anders euch hinwent,
besetzt ist schon mein losament
besetzt all zimmer und gemach
solchs glaubt wie ich euch in warheit sag.
Ich als ein wirt von meiner gstalt
hab in mein' haus und losament gewalt. Ab.
Josef spricht:
Aun kein mensch weiter mir ist bekannt,
der uns moͤcht reichn ein hilfliche hand,
doch well wir nicht an' hilf verzagn
und unser gluͤck noch weiter wagn.
Den nachbar gruͤeßen uͤblicher maͤßen
ob er etwann uns moͤcht in sein haus einlaͤßen.
Ein andrer Wirt, Servilus, kommt.
*
3
— —
Mein freund, habt ihr kein' raum im haus,
daß wir ein wenig ruhen aus.
Der Wirt spricht:
Was hab ich mit euch und euerm weib zu schaffen
wer weiß wo ir seit her geloffen?
Ich kann von anderm leut mer han
als von dir, du loser bettelmann!
Packt euch an' verzug von meiner tuͤr,
macht weiter mir kein unru hier. Ab.
Maria:
Erbarmen well sich der hoͤchste Got,
daß wir abziehn muͤeßn mit solchem spot,
vor kaͤltn und angst muͤeßn sterben,
kein herberg koͤnnen erwerben.
Wirt Titus:
Mein Srau, was erhebt ir fuͤr ein klagn,
wellt ir allhier gaͤnzlich verzagn 7
ir seht zur zeit doch selber wol
daß mein haus mit fremdlingen ist vol.
Wellt ir aber nemen 'en stall fuͤr gut
so will ich euch schaffen guten Mut.
Maria:
Mein lieber wirt es gilt uns alles gleich
wir liegn uͤber nacht hart oder weich,
daß nur uns das antlitz bestreich kein schnee
uns kein wind toͤtlicher massen durchweh.
1
— —7
Der Wirt:
So tretet ein in allen fall,
bis leer mein haus wird, in den stall.
Josef singt:
O jungfrau rein, o jungfrau rein,
hier ist ein kleines krippalein,
darein wir muͤessn schlaffen
mit Gott, der uns erschaffen.
: O jungfrau rein ::
Sie setzen sich auf einen Schemel.
Maria:
Ach Josef mein,
ir muͤeßt allein der troͤster sein!
Meine zeit ist herzu komen,
mit schmerzen werde ich bekomen
das kindalein, das Jesulein.
Josef:
Morgen fru will ich aufstan,
und nach Kana zum metzger gan,
anbieten will ich im dies tier
will hoͤrn was er wird gebn dafuͤr,
dann will ich den tribut entrichten
nach des Augustus willen schlichten.
Maria:
Ob auch das tierlein mag gelten sovil
daß wir dadurch erlangen unser zil7
5
Josef:
Nun zweifle mir nur nicht daran
ich hoffe noch etwas bereit zu han.
Maria:
Ach Josef, die zeit ist schon vorhanden
daß ich erloͤst wird von fruchtes-banden,
die geburt sich nahen tut herbei,
wie mir Gabriel verkuͤndigt frei.
Den wirt bitt daß er's uns moͤcht verleichn
uns laͤße in sein haus einsteign.
A
Maria unser bitt wird er schwerlich gewern
dieweil wir zuvil auf einmal begern,
doch will ich zu dem wirt getrost hingehn
und mich in seiner behausung umsehn
ob etwa ein platz moͤcht gefunden wer'n.
Der Wirt kommt.
Josef:
Zerr Titus uns ist heunt ein kind geborn
waͤr uns in der nacht fast gar erfrorn.
Drum seit gebeten laßt uns behend
einsteign in euer losament.
Der Wirt spricht:
Warlich eurer bitt wollt gern platz gebn,
es sind nur jetzt 20 komen eben,
2
*
die besitzen alle zimmer und laͤre staͤt,
schaut wo ir mit dem kind weiter eingeht.
Ich als ein wirt von meiner gstalt
hab in mein' haus und losament gewalt.
OAHolksspiele Ur. 3
17
Josef:
Maria unser bitt ist all vergebn,
wir muͤeßn im stall bleibn wie vorebn,
daß das kind von der kaͤlten frei mag sein
legs in d' kripp zwischen ochs und esalein.
Maria:
Ach Joͤsèef mein!
Wie mag die welt so untreu sein!
mit schand uns auszuschließen
daß wir im stall bleibn muͤeßen.
O Josef mein!
O Josef mein!
O Josef bring ein buͤschlein heu
daß ich dem kind ein bettlein streu.
Josef:
Mein herz, mein will und all mein sinn
nimm hin du liebes soͤnalein.
Maria?:
O Josef mein,
hilf mir wiegn das kindalein,
Gott wird schon dein belohner sein.
O Josef mein, o Josef mein.
Josef singt:
O' du mein liabi Marieò!
gar gern, gar gern, i bin scho do,
i hilf dir wiagn dei kindalein,
Got wird schon mein beloner sein.
Marieo, Marieo!
Maria:
O Josef, Marias engelein
das gloria singt. Allda herein
die lieb ist eingedrungen
daß wir habn gewunnen
das kindalein
das Jesulein.
Beide bleiben abseits auf ihrem Schemel, waͤhrend dem
die Companie ihren Umzug macht und singt:
Lin kind geborn zu Bethlahem
in diesem jar,
des freuet sich Jerusalem.
In diesem jar frolocken wir
die mutter des herrn preisen wir
mit ihrem kindalein zart.
Christus den herrn den eren wir
mit einem lobgesang.
Zier ligt es in dem krippalein
in diesem jar,
an ende waͤrt die herrschaft sein! —
In diesem jar frolocken wir usf. Ab.
l
9
Das qirtenspiel. ]
Gallus geht hinein und spricht:
Heschka he he!
Ich hab vermeint ich wer der letzte sein
derweil kom ich gar auf die erst herein.
Zusch husch! wie ist es heunt so kalt!
Es froͤrt mich so ser in mein gesicht
daß mein Nasn empfind gar nicht. —
Ich hab dem Stichl meine handschuh glichn!
ich hab ims glichn um und um.
Wo lauft denn mein bruder Stichel herum?
ich siech mich um an' alls gefaͤr
komt gleich mein bruder Stichel auch daher.
Stichl:
Zeschka he he!
ich hab vermeint ich waͤr der erste da
derweil ist mein bruder Gallus auch schon da,
Gallus:
Stichl, wie stehts mit unserer herd und schafen?
Stichl:
Ei, Gallus bei dir hab ich mich bald gefroͤrt.
Li Stichl, hast du dich bald gefroͤrt?
siech hier meine beden haͤnde!
Gallus:
*
Stichl:
Ei hast du nur zwo?
alle 100 und 1000 mal luͤgst du mir vor! —
ei wo lauft denn unser Widok herum?
Ich siech mich um an' alls gefaͤr
komt gleich mein bruder Wuͤdok daher!
Witok:
ZHeschka he he!
ich hab vermeint ich wer' der erste bei den herden
und bei den schafen sein,
der weil komm ich gar auf die letzt herein!
Stichl:
Du machst alle 100 und 1000 mal ein so spatn Gang.
Witok:
Ja mein weib haͤt mich nit laͤßen eh gehn,
ich hab ihr zuvor muͤeßn die schuch flicken und
naͤhn. —
Aber wenn uns die kaͤlten will so fort farn
so muͤeßn wir uns meiner treu besser bewarn.
Gallus:
Stichl, ist dir die zeitung bekannt —
wie des kaisers pfleger, Cyrinus genannt,
satzt eine schatzung uͤberaus groß,
daß sich ein jedes haupt soll kaufen los,
bei straf all seines hab und guts!
wer kann dabei sein gutes muts?
21
Stichl:
Ei Gallus, was sagst du immer dar?
ist was du erzaͤlst eigentlich ward
gestattet kann (nicht) werden das begern,
daß sich das volk moͤcht leichter ernern!
Witobß:
Ach Gott, hat das begern noch kein ent!
weh unser groß jamer und ellent!
ich hab gedächt es soll sich bekern,
daß wir uns moͤchten leichter ernern.
Ungluͤck haufenweis kommt herbei,
niemand mag sein von diesem jamer frei.
Gallus:
Ach mein Witok, du hast noch nicht zu klagn,
laß mich erst recht vom armut sagn.
Bei mir unschuldigem da geht es zu!
ich hab weder tag noch nacht ein ru.
Ich tracht staͤts zu meiner herde schaff,
bei mir ist unbekannt aller schlaff.
Gestrigs tags war ich bei meinem gsind aufn seld,
allda mein' schaͤflein fleißig zaͤlt,
befinden sich aber in der zal nicht gar so viel:
die ursach ich dir kuͤrzlich sagen will.
Stichl:
Erzaͤl es, du alter kauderer!
22
— —
Gallus:
Kin teil hat mirs der leidige wolf zurissen.
Stichl:
Vielleicht haben dirs die metzgerhund erbissen;
dann ist es unversehner weis geschehn;
muß denn alles mit dem wolf dahin gen?
Galkus:
Warlich Stichl, halt still dein' mund,
es beißt der wolf gleich so hart als der hund.
Stichl:
Ja wol noch haͤrter.
Gallus:
Was du auch weiter willst davon sagn
must du dich gleich bei der herde vertragn. —
Witok:
Neulich mir weitlaͤufig ward erzaͤlt,
wie's Gott von ewigkeit hat auserwaͤlt;
daß' der begerte messias in die welt soll kommen
zu trost und erloͤsung aller frommen.
Alldann werden wir auf erden
aller buͤrd und last enthabet werden.
Gallus:
Ach waͤr dies alles heunt so bewant
daß der messias waͤr bei der hand,
alsdann wollten wir frolocken und springen
und Gott mit freuden das gratis singen.
A
—
Sie stellen sich hier im Dreieck einander gegenuͤber auf
die langen Staͤbe gestuͤtzt. Nach diesen Worten springen
alle drei zugleich in die Zoͤhe zum Zeichen der Freude.
Stichl:
zu welcher zeit und ort soll das geschehn,
daß wir der armen trost moͤchten sehn?
Witok:
Die zeit ist uns zwar nicht genannt,
das ort ist uns gar wolbekannt
zu Bethlahem soll es werden geborn
von einer jungfrau auserkorn. —
Gallus:
Nun hoͤrt, ihr lieben bruͤeder mein,
weil wir nun alle drei beisammen sein,
jetzt welln wir uns ein klein bißl niederlegn
und eine kleine weil schlaffen danebn.
Die Zirten stellen sich in Reih und fallen nieder gegen
Josef und Maria und schlafen.
Der Engel kommt und singt:
Gloria, gloria in excelsis! —
ein große freud verkuͤnd ich euch
und allen voͤlkern auf erdenreich
d Christ wach auf, steh auf und lauf
zum kindlein zum kripplein zum Jesulein lauf
lauf lauf lauf lauf.
Caufet ihr hirten, laufet alle zugleich,
nemet schalmeien und Pfeifen mit euch
24
laufet nach Bethlahem in den stall
gruͤeßet das kindalein allezumal
allezumal, allezumal!
Oir hirten, o ir hirten, laßt dies euch nicht verzagn,
ein neue maͤr will ich euch sagn.
Gallus spricht im Traum:
Stichl, was ist das fuͤr ein singen und jubilieren?
ein gespenst will uns vexieren, unsern schlaf tut es
turbiern ...
Stichl spricht:
J, wunder groß und wunder uͤberaus,
ich schau nur ein wenig fuͤr den hut hinaus,
allbehend siech ich ein großs und helles liecht,
was scheinet dort vor ein gesicht ?
Witok spricht:
Lin stimm ich hoͤr so hell und klar,
scheint mir es waͤre ein englische schar.
Der Engel singt:
Vom himel hoch da kom ich her,
ich bringe euch gute neue maͤr,
der guten maͤr bring ich euch sovil,
davon ich euch singen und sagen will.
Gallus steht auf und spricht zu Witok:
Gib obacht 's hat glatteist.
volksspiele VUr. 3.
—25
Witok:
Ei dumper! spiegelkartenhaͤl iss;
's regnt daß alls totschelt!
mei bart is starr voll eis!
Gallus:
Stichl, steh auf, der himel kracht scho!
Stichl:
Ei laßn nur krachn, er is scho alt gnua dazua.
Gallus:
Stichl, steh auf, die waldvoͤgelein piewen scho!
Stichl:
Ei laß s' nur piewen!
ham klani koͤpf, ham bald ausg'schlaffn.
Gallus:
Stichl, steh auf! die furleut kleschen auf der straßn.
Stichl:
Ei laß s' nur klescha, habn noch gar weit z' farn.
Gallus:
Ei du must doch aufstehn!
gib obacht, 's hat glatteist.
Stichl:
Ei alle 100 und 1000!
machst du mir das maul erst auf
wenn ich mir den ranzen aufgeschlagn?!
26
.
—— —— —
(Zu Gallus:)
Ha, mein Gallus! was hat denn dir getraumbt?
daß d' dich neben meiner umerkugelt und umer—
gwalzt hast?
was hat denn dir traumbt?
Gallus:
Was mir getraumbt hat?
das kan ich gar wol sagen.
Alle drei wenden, im Dreieck stehend, einander den
Ruͤcken und stuͤtzen sich auf ihre girtenstaͤbe;
Gallus singt:
In einen stal gieng ich hinein,
darin ein ochs und esalein,
an einem kripplein fraßn:
oedler hort, o jungfrau zart
die klaͤrlich bei im saßn!
Jetz bin ich gleich von schlaf erwacht,
wolt Gott der traum kaͤm mir all nacht
wolt gern bis siebene schlaffen. —
Sie drehen sich wieder einander zu.
Stichl:
Ha, mein Witok, was hat denn dir getraumbt?
daß d' dich nebn meiner so umerkugelt und umer⸗
walzt hastꝰ
was hat denn dir getraumbt?
— — — —
Witok:
Was mir getraumbt hat?
das kann ich dir gar wol sagen.
Sie wenden sich den Ruͤcken zu.
Witok singt:
In weihnachttagen in der still
ein tiefer schlaf mich uͤberfiel,
mit freud ward ganz begossen;
mein seel empfing vil suͤeßigkeit,
vil honig und vil rosen.
Sie drehen sich wieder einander zu.
Gallus spricht:
Sa, mein Stichl, was hat denn dir getraumbt ?
daß d' dich nebn meiner so umerkugelt und umer—
walzt hast?
was hat denn dir getraumbt?
Sie kehren einander wieder den Ruͤcken zu.
Stichl singt:
Mir traumbt' als wenn ein engel kaͤm
und fuͤret uns nach Bethlahem
ins juͤdisch land so ferre:
ein wunderding allda geschehn,
erfuren neue maͤre.
Die Birten singen
indem sie im Kreise herum hintereinander einherziehen:
Lustige hirten, freidige knaben,
die guten lust zum singen haben:
28
heja, wohlauf! und laßt uns singen
guter dingen lustig springen.
David ein tapfrer hirtenjung
David erfreuet uns herz und zung. —
Custiges gsaͤnglein bei den schaffen,
wenn es uns nit gliebt zu schlaffen,
so singen wir das Gott zu eren,
wer wils weren, maul drob beren?
eia, wer ist der 's uͤbel auslegt,
seitemals auch der David pflegt. —
TNach einer schlacht und kuͤnen taten
auserwaͤlt zum potentaten,
mueß er auch den szepter fuͤren,
die welt regiern, die Juden zieren.
Jedermann auf den David deutt:
seint die hirten nicht wackere leut?
Gallus:
Nun wolan, laßt uns gen Bethlahem gen
das wundertal allda zu ersehn.
Was fuͤr gabn welln wir offerieren 7
Was fuͤr en geschank welln wir dem kind praͤsen—
tieren P
Stichl:
Ein flaschen voll milch will ich dem kind verern
damit in seine Mutter moͤcht weiter ernern.
Witok spricht:
Ein schoͤnes lamm hab ich unter meiner herd,
welches das kind gar wol ist wert
29
das wil ich behend mit mein Stab umbfangen
und uͤber meine beede schultern hangen.
Gallus spricht:
Ich wil mitnemen ein wenig woll
damit in seine mutter fein drein legen soll.
Stichl spricht:
Die nacht ist mir zu finster, ich kann nicht mer
sehn,
ob wir recht oder unrecht zur stadt ein gehn.
Ei, wo sollen wir allesambt weiter aus?
Gallus spricht:
Stichl, ich siech allbereits ein strohaus,
allda werd'n wir nach dem kindlein Gottes frag'n
sie werden es uns auch wol sagn
wo wir sollen hin gaͤn,
daß wir das kindlein moͤchten treffen an.
Zholla holla! ist niemand vor der tuͤr,
der uns an das begerte ort hinfuͤr?
Josef spricht:
Mein freund wen suchet ir allhier
einen der euch wol weiter fuͤr?
seit gebeten, sagt mir, wo steht hin
eur gedanken und eifriger sinn?
Stichl spricht:
Altvater, wir suchen Gottes kindalein
so uns all hier sollte geboren sein,
7
A,
—
wir begereten ob es werde gewiß
so uns die geschicht verkuͤndiget ist.
Josef spricht:
So ir das wellt so trettet herein —
hier ligt das gewuͤnschte kindalein.
Die 3 3Zirten
stellen sich vor Josef und Maria und singen:
Merk auf mein herz, und sieh dorthin,
was ligt dort in der krippen drin?
es ist das liebe Jesulein,
es ist das schoͤne kindalein.
Gallus kniet nieder und spricht bei der Opferung:
Sei gegruͤeßt, du kindlein zart!
wie ligst du da so ellend und hart.
ein bett von stro, von keiner federn zart,
sondern von spissigem heu so hart.
Dein geburtstag nicht zur sommerszeit,
sondern zu des winters bitterkeit.
Fuͤr dein liling und rosen weiß
erwaͤlst du großen Srost und eis.
Dein wangelein weiß, dein naselein zart
wie sind sie dir so gar erstarrt,
und deine lieben guͤlden' aͤugelein,
die mit bittern traͤhnen begossen sein.
Da bring ich dir, o Jesulein, ein wenig woll
daß dich dein muter fein drein legen soll.
gib ich dir ein wenig mel noch,
daß dir dein muter macht ein koch,
31
— ——
und wann ich oͤfter moͤcht zu dir kemen
wollt ich etwas meres mit mir nemen.
Stichl spricht bei der Opferung:
Sei gegruͤeßt du kindlein zart,
wie ligst du da so gar erstarrt,
dein sal des himels ist der groß
und kombst auf die welt arm, nacket und bloß:
da bring ich dir ein flaschel vol milch,
hiermit ich mich in deinen schutz befilch.
Witok spricht bei der Opferung:
Got gruͤeß dich du liebes kindalein
gegruͤeßt seist du, liebes Jesulein!
In' stal du, ein koͤnig, geborn bist,
muͤeßen dich ernern deiner mutter bruͤst:
bring ich, koͤnig, ein lammlein klein,
ich bit, du welst damit zufrieden sein. —
Josef spricht:
Ir hirten, ich sag euch fleißig dank
vor eur wertes opfer und geschank.
Maria singt:
Ir hirten, ich sag euch fleißig dank,
vor eur wertes opfer und geschank.
Gott laß eur narung wol gedeihen
und eur herd und schaf benedeien.
Die Zirten singen
noch immer auf den Knien:
Laßt uns das kindalein wiegen,
und uns zum krippalein biegen
das Jesulein gebenedeien,
das kindalein muß ja heilen,
PJIesulein suͤeß, o Jesulein suͤeß!
Gallus spricht:
Ei, wie ist nur das bewant
daß er geborn ist so unbekannt
und leidt solch mangel, frost und kaͤlt
und doch regiert die ganze welt?
Witok spricht:
Zier auf erden ist er komen arm
auf daß er unser sich erbarm
und in dem himel mache reich
sam seinen lieben engeln gleich.
Das hat er uns getan zu dem end
damit sich der mensch von der hohfahrt abwend
und nicht ein' solchen pracht und zier,
sondern ein demuͤetigs leben fuͤr'.
Stichl spricht:
Uns kann wol wachsen der mut
weil er ist geborn aus koͤniglichem blut
koͤnig David ist auch ein schafhirt gewesen
dessen hab ich in der schrift gelesen,
der durch sein kuͤenigliche tat
den maͤchtigen Goliat getoͤtigt hat.
Gallus spricht:
Aber wann wir das unsern g'selln wern sagn
was sich alhier hat zugetragen,
bolksspiele Vr. 53.
kein' glaubn werden sie uns gebn
sondern ein großes glachter erhebn.
denn es ist mit der sach so bewant,
daß es uͤbertrifft allen menschen verstand.
Witok spricht:
Ane gfar kan ichs nit verschweign
ich muß gèén es dem herrn anzeig'n
und morgen gen Jerusalem gahn
und gleich es dem stathalter zeigen an.
Stichl spricht:
Sieh unser Crispus kombt auch herbei
der uns wird g'sucht haben auf der frei.
Gruͤeß dich Got, lieber Crispus!
Crispus spricht:
Dank dir Got, mein alter Stichl.
Gallus spricht:
Wie mags mit unser' herde schaffe stehn?
Crispus spricht:
Warlich die schaff in der hut noch beisamen sein,
wol von dem großen bis auf den klein'.
Was bringt ir denn fuͤr zeitung neu,
ist war was das volk macht fuͤr ein geschrei?
Gallus spricht:
Warlich zu Bethlahem ligt das kindalein
in einem krippalein, zwischen ochs und esalein.
34
— — ——
wann du das wunder begerst zu sehn,
kanst auch morgen fru aufstehn
und kanst mit uns nach Bethlahem gehn.
Crispus spricht:
Ist es weit dahin?
Gallus spricht:
Bis d' hinkombst!
Crispus spricht:
Ja, ja ich wil mich irgend bedenken
und wil dem kind ein ziffel von mein' pelzwerk
schenken.
Die Birten
hintereinander im Kreise herumgehend:
Und die hirten wolgemut
waren bei den schaffen,
taeten fleiß bei irer hut
und legten sich schlaffen.
zu in' trat ein engel schnel
und Got leuchtet um sie hel,
daß sie ser erschrecken.
Der engel sprach: fuͤrchtet euch nicht
ich bring euch eine neue geschicht
will euch freud erwecken. Ab.
Die Companie singt hinein:
Reich und arm sollen froͤlich sein
an diesem heutigen tag,
—
35
— — ——
uns ist geborn ein kindalein
das alle ding vermag
dazu auch heilig ist
sein nam heißt Jesus Christ
um unser aller missetat
vom himel komen ist. —
O mensch bedenk wie Jesus Christ
so gar an alle scheu
zu Bethlahem geboren ist
in einer alten scheun'
wird in ein kripp geleit,
wie uns die schrift anzeigt,
welch's doch der hoͤchste koͤnig ist
auf erden weit und breit. Companie ab.
8
—r —— ⸗te
[Das Dreikonigsspiel.]
Koͤnig Melchert spricht:
Mein gatter⸗compas und alle instrument
bring her du pagi jetzund behend,
des himels gloria auch nit vergiß
es scheint ein stern der nie gewesen i:
wie Venus mit der sonnen sich consamaniert
aͤuget was anders sich itzt vor mir:
ein großer glanz uͤberaus schoͤn!
wovon mag dieses gestirn entstehn?
ist auch von uns nicht gelegen so weit
auf etwas heiliges dieses deutt.
Kecht in der mitten steht ein jungfrau,
rein kindlein tragt wie ich sie schau,
von großem glanz ist ire stirn
fuͤrwar sie uͤbertrifft diß gestirn;
an keinem ort tuts stille stahn
sonder schneller und schneller tuts umbgahn.
Das kindlein, das die jungfrau traͤgt
wie ich schau zum oͤftern sich bewegt.
Du pagi ruf her den mathematicus
der uns verklaͤrt das wunder groß.
Schwerlich uns einer wird dies aussagen,
was ursach die jungfrau ein kindlein tut tragen.
Der Page spricht:
Gnaͤdigster koͤnig, ich eur wortvernommen han
ich wil bald bringen den Viligrazian.
Knig Melchert spricht:
Viligratia(n), koͤnt ihr mir nicht von diesem sterne
sagn?
viligratia spricht:
Gnaͤdigster koͤnig ich hab warlich keine kundschaft
von disem gestirn,
hieruͤber die propheten wil ich con samaniern
ob ich von inen etwas moͤcht deduciern.
Der prophet Esaias zwar was andeut
und uns mit diesen worten prophezeit:
Daß neulich in Bethlahem sollte geboren werden
ein koͤnig, messias himels und der erden.
Ksnig Melchert spricht:
Vermein' was der prophet anzeigen wil,
das sei zu Bethlahem erfuͤlt,
darum mit sorgen ich mich bedenk
was ich dem kind praͤsentier fuͤr ein geschenk?
ein summa gold wil ich mit mir fuͤrn,
denn gold einem koͤnig tut gebuͤrn,
sam einem koͤnig himels und der erden,
ich hoff er sol mir darum hold werden.
Pagi, dahin wend du allen fleiß
daß wir uns zeitlich machen auf die reis.
viligratia, euch befilch ich das regament
so lang bis ich die reis' gebracht zu end.
Viligratia spricht:
GBnaͤdigster koͤnig, nach eurem content
wil ich versehen das regament. Ab.
Knig Walthauser:
Mein hofgesind mir heunt hat angesagt,
was vor ein wunder geschehn ist uͤber nacht.
Ein gestirn welches macht ein reinen schein
darin ein jungfrau tet erschienen sein,
samt einem koͤnig himels und der erden
dabei in weihrauch muß geoffert werden;
ein kindalein, so fein und zart
vor ein sonderliches wunder gehalten ward.
Dise gestirn und wunder zu ersehn,
tut auf den straßen hervorgehn;
findet ir die sach also bewant
wie ich von meinem gesind war ermant:
o, wunder, desgleichen nie hab gehoͤrt,
von einer historia wol bewaͤrt:
ein jungfrau rein und mutter zugleich,
dessen kindalein koͤnig arm und reich!
Nach Bethlahem uns das gestirn tut weisen
als sollen wir allesamt dahin verreisen.
Aber diß geheimniß weiß ich nicht zu ergruͤnden
wie bei den gelerten klaͤrlich ist zu finden:
ane man geborn ein kindalein,
ein koͤnig der Juden wird er sein.
Darum wil ich auf sein morgens zu tag
und suchen ob ich das kindlein finden, mag.
Konig Raspar:
O wunder groß o hoͤchste froͤlichkeit,
weil einmal komen ist die zeit
daß der begerte messias ist geborn
von einer jungfrau auserkorn.
Solches ein gestirn uns beweist
und uns zu respectiern heißt,
indem es kundbar machet diese geschicht,
welche die Juden halten vor ein gedicht:
mit heftigen geberden sie ziehen an
bis daß sie es gefunden han.
Aber was geschank und offer solt es sein
damit das kind auch moͤcht zufriden sein?
dieweil er ist ein koͤnig himels und der erden
dabei im myrchen muß geoffert werden.
Mit solchem offer wil ich mich versehn
ich hoffe vor dem kind damit zu bestehn.
Die Companie singt:
Wie schoͤn leucht uns der weisen stern,
gewiß muß uns der koͤnig der ern
in diese welt sein komen.
Ach weisen, liebste weisen mein
sagt mir doch diese warheit rein
woher habt irs vernomen 7
lustig, ruͤstig!
eilt von ferne
nach dem sterne
zu dem lande,
da der koͤnig der ern sich fande.
Koͤnig Melchert geht hinein mit Lakai.
Der Lakei spricht:
Gnaͤdigster koͤnig, fremdes volk kombt vil
dessen zu finden kein maß noch zil
scheint fast als waͤr ein koͤnig dabei,
welcher uns regieret' frei.
Koͤnig Melchert spricht:
Caßet mich ein klein weil bleiben alhier,
biß ich zu inen gestoßen sein wir.
Der Lakai tritt ab, und die zwei Könige gehen hinein
Koͤnig Melchert spricht:
Seit gegruͤeßt, ihr lieben herren gut,
wohin steht eur herz, sin und mut?
Koͤnig Walthauser spricht:
EKur lieb sei gegruͤeßt und eur hofstat,
wo denken sie hin mit solchem apparat.
Konig Melchert spricht:
Eur lieb well hiemit gedanket sein
unser sin steht gen Jerusalem hienein.
Die drei Koͤnige vereinigen sich.
Koͤnig Kaspar spricht:
Seit gebeten zeigt mir doch an
was ir zu Jerusalem wellt taͤn.
Koͤnig Melchert spricht:
Im Jesajas man klaͤrlich geschriben findt
wie daß ein schoͤnes armes kind
zu Bethlahem geborn sol werden
als ein koͤnig himels und der erden.
Solches durch den stern ist worden offenbar,
wie wunderlich es geschehn war:
in dieser letztentwichnen frist
das kindlein allbereits geboren ist.
Konig Walthauser spricht:
Gleichmaͤßig mag ich euch mit warheit sagn
haͤt das in unserm land sich zugetragen.
Ein stern wir alda habn gesehn,
darin ein jungfrau sambt ein kind tut stehn,
komt dieses nunmer an den tag
was unter den heiden verborgen lag.
Knig Kaspar spricht:
Eben diß hat mich auf den Weg gebracht,
welchs vor ein groß wunder wird geacht,
dessen wirs zu finden heftig begern,
so es kein mittel oder weg verwern.
Koͤnig Melchert spricht:
Aber weil uns der stern wil gar verlaͤn,
den wir fuͤr ein zeichen gesehn haͤn,
und uns sind unbekannt alle weg und straßen,
auf keine mittel derfen wir uns nicht verlaͤßen
weil wir allesambt in diesem land
sind ganz fremd und unbekannt:
woltn dero wegen von der reis' abstehn
und gen Jerusalem in die stadt eingehn.
—
Alda erkundigen diese geschicht
ob wir nicht moͤchtn habn ein bessern bericht.
Die drei Koͤnige singen hinaus:
Es ziehen drei koͤnig, der stern leucht in' voran,
zu Bethlahem tete der stern stil stahn.
Wol uͤber dem haus
da tete der stern stil stahn.
18
[(Herodes.])]
Die Companie singt hinein:
. Die weisen von herodis zeit,
wol aus dem morgenland so weit,
2. als sie nun komen gen Jerusalem dar,
da Christus schon geboren war.
3. Sie fragten in der Stadt hier frei
wo der neue koͤnig geboren sei,
1. Der den juden verheißet war,
die solten un's anzeigen klar.
Koͤnig Serodes tritt auf mit Lakei und spricht:
Wann ich einmal werd unmuts vol
so geh ich und ergehts nicht wol!
in meinem reich der Juden rat
mir weltlich und geistlich magistrat
befolhen hat und geraumet ein
daß ich alhier solt koͤnig sein.
Zeunte wern wir gerichte halten
reden mit jungen und mit alten,
die werden komen alzumal
herein in meinen koͤnigssal,
in dem wir nun gewartet han.
Lakei, schau fern, wer klopfet an.
Ab.
Der Cakei spricht:
Gnaͤdiger koͤnig fremdes volk kombt vil
dessen schier zu finden kein maß noch zil
441
vil herren und koͤnige mit sich bringen,
weiß nicht ob s' uns nicht moͤchtn umringen.
Mit herlichen kleidern sind s' angetan,
fast stolz und praͤchtig sie herein gan.
Koͤnig Zerodes spricht:
Lrkundige von inen wo s' herkomen
oder was zu tun sie han vorgenomen.
Der Lakei bringt die Antwort.
Der Cakei spricht zu König Melchert:
Ir herren 's will wissen 's koͤnigs majestat
was ursach ir seit komen in die stadt,
aus was geschlecht ir seit entstanden,
daß ir her komt aus fremden landen.
Koͤnig Melchert antwortet:
Aus koͤniglichem stam sind wir alle drei geborn,
zweèn komen aus Saba, der dritte aus Morn,
wir begern koͤnig Zerodes selber zu begruͤeßen
wofern es seiner lieb nicht moͤchte verdrießen.
Knig Berodes spricht:
CLaß sie komen alzumal behend
zu mir herein in mein losament.
Der LCakei spricht zu den drei Königen:
Mein gnaͤdiger herr koͤnig euer gegenwart begert
und wil daß ir euer anliegen selber erklaͤrt.
Die drei könige komen vor Herodes, dieser spricht:
Ir herren wilkomen, wie ist das bewant
daß ir zu mir komt aus fremdem land.
Kônig KRaspar:
Euer lieb uns wolle verzeihen
die ursach ich kuͤrzlich wil anzeigen:
naͤmlich zu Saba in unsern landen
ein ungewoͤhnlich gestirn ist entstanden,
darin eine jungfrau ein kind tut tragn,
merket auf was wir euch sagn.
Dadurch wir erstlich haben vernomen,
wie daß der messias sei an kommen
ein koͤnig er geboren waͤr,
dem dienen sol das juͤdisch her,
den suchen wir mit allem fleiß
zu dem end erhuben wir unser reis.
Zerodes spricht:
Zat sich dies zugetragen hie zu land
und ist den fremden besser als mir bekant?
so zieht hinab nach Bethlahem von stunden
denn hier das Kind nicht wird gefunden.
Suchet es, und wenn ir's habt
angebett und auch wol begabt,
so laßt behende mich es wissen
daß ich moͤcht sein zuerst beflissen,
daß ich auch zu gleicher weis
das kind anbete und im weis.
Das tut mir zu lieb ir herrn,
damit ich auch das kind moͤcht ern.
Knig Kaspar spricht:
Euer lieb, wiefern wir das kind finden,
—
Kénig Melchert spricht:
Nun wolan!
so verlaßen wir zu Jerusalem den plan.
Kônig Walthauser spricht:
Sih, der stern tut wieder herfuͤr gaͤn,
den wir gesehn haͤn,
im reich der morgenland,
da wir das kindlein han erkant.
Die drei Koͤnige ab.
Koͤnig Berodes spricht:
Die zeitung mich hat erschreckt nicht wenig,
weil ich bin ein fremder kein rechter koͤnig.
Beh lakei, ruf die priester und schriftgelerten,
wil fragen, wo der neue koͤnig sol geboren werden,
dem dienen sol das juͤdische her.
Heh, daß dein herr das neuste hoͤr.
Der Lakei spricht:
Gnaͤdiger koͤnig ich versteh euer wort,
von stund an wil ich laufen fort,
und euch aus dem ganzen land
bringen die hohen priester zur hand.
7
e n n nnnn —
Kaifas
(Pilatus und Jonas springen herein, ihre Aussprache
ist jüdisch, ihre Geberden ungemein lebhaft; alle drei
sind in steter Bewegung, kuͤssen sich selbst rechts und
links springend in gebeugter Stellung — die Tefillim —
die Schultern, kuͤssen einander gegenseitig, schlagen die
Zaͤnde zusammen und sprechen dem Koͤnig mit carrikierter,
dem Gesagten immer entsprechender Geberde das letzte
Wort im Chore nach)
spricht
(ganz nahe dem zerodes unter die Nase schreiend,
unverstaͤndlich schnell):
Zerr, ich Kaifas, mein eigene lieb,
herr, ich euch nicht unrecht gib'?
ich wolt euch gewiß solchs zeigen an,
ich wolt euch gewiß solchs zeigen an,
wenn es mir koͤniglich majestaͤt
in keiner weis vor uͤbel haͤt.
Zerodes spricht:
Sagt herr, es sei euch schon vergebn,
ob es mir auch gefaͤllt nicht ebn,
vor uͤbel hab ich's euch mit nichten
denn ich mich gern nach euch moͤcht richten,
woͤlt sonst nach euch gesant nicht han
moͤgt mir euer gemuͤet doch zeigen an.
Kaifas, Pilatus und Jonas sprechen
(zugleich):
Gnaͤdiger koͤnig, das sag ich euch zur hand:
zu der stadt Bethlahem im juͤdischen land,
17
wie es klaͤrlich geschriben steht,
wie bei den Psalmmaistern der vers geht:
sein son sol besitzen all seine feind,
auch al die ine zuwider seind,
vil volk wird im folgen auf erden!
wil in seinem namen gesegnet werden!
Sein name wird heißen Imanuel
wie es klaͤrlich beschreibt Ezechiel:
denn butter und honig wird er essen
das gute erwaͤlen, das boͤse vergessen.
Zerodes spricht:
Wie kan und mag nun dieses sein,
daß die jungfrau sol geberen ein kindalein?
Kaifas spricht:
Des weibes samen wird der schlangen den Kopf
zertreten
und alles was verloren wird er wieder bringen.
Herodes spricht:
Lin herer koͤnig mir sagt frei
und trug mir vor an' alle scheu,
er sagt: zu Bethlahem habn sie vernomen
daß uns zu trost ein erloͤser sei ankomen,
ein gerechter fuͤrst und warer hirt,
der uns alsambt regieren wirdt.
Moͤcht hiemit gern ein gewissenheit habn,
tu ich euch mit warheit sagn:
4
mein reich steht hier in großer gefar
was ich euch sage das ist wahr.
Kaifas spricht:
Mein herr, also ist es nicht zu verstehn,
als solt eur reich zu grunde gehn:
ein koͤnig wirdt er werden genant,
aber keine gewalt habn in seiner hand;
verurteilen wird man jn zu tod,
und sein volk halten fuͤr ein spot.
Herodes spricht:
Besser waͤrs, so man im behend fuͤrkaͤm
und in der jugend das lebn abnaͤm,
eh das volk moͤcht weichen auf sein seiten
zuletzt entsteht ein blutiger streit
weil zumir kombt ein koͤnig albereit.
Pilatus spricht:
Luer koͤniglich majestaͤt, stellt euer gemut zu ru
und seht diesem lauf noch ein wenig zu,
biß die weisen kommen aus morgenland
und sagen es sei so bewant.
Berodes spricht:
Wir befuͤrchten es moͤcht werden bekant
enzwischen in dem juͤdischen land,
weil wir gestrigs taͤgs haͤn vernomen
daß ein engel zu den hirten auf's feld sei komen
hab inen verkuͤndiget neue maͤr,
wie ein neuer koͤnig geboren waͤr.
Zerr Kaifas, sagt mir doch, wo auf erden
der neue koͤnig sol geboren werden,
dem dienen sol das juͤdische her;
was sagen eure propheten dann?
Jonas spricht:
Alle propheten zeigen an:
Christus der koͤnig ist auserkorn,
der wird in der stadt Bethlehem geborn.
Die stat ligt im juͤdischen land
wie die propheten zeigen zu hand.
Zerodes spricht:
Ist gut
ich hab euch schon gehoͤrt genug;
nun tretet ab und schweiget stil,
der sach ich schon unterkommen wil
ich wil erwegen in mein sin und mut,
wie ich werde vergießen des kindes blut:
des lacht der teufel in der hel
schlagt sich zu meinem ungesel?
sol ich erst komen in solche not 7
vil lieber waͤrs mir ich laͤg tot.
Was sol ich tun, was sol ich sagn?
es ist nicht anders in den tagn,
ich muß verzagn vor mein end
und erst komen in solches ellend.
Geraubt wird mir mein koͤnigliche kron,
Ich weiß nicht wie ich es solt loͤn.
Komt denn und troͤst' mich niemand heut?
es sein gleich geister oder leut?
Ich wil mich inen versprechen gar
und inen folgen immerdar:
ei seit ir denn alle verzagt?
d weh, o weh, wer hilfet mir?
Teufel springt lustig herein und spricht vor Zerodes:
Wer hier, wer da? was felet dir?
oh dir versag ich nimmermer!
Sag an, was ist dein groß beschwer,
daß dein not so hart tust klagn?
erodes spricht:
Vor angst moͤcht ich schon gar verzagn,
die weil ein neuer koͤnig ist geborn
uͤbers juͤdische land auserkorn:
wo sol ich armer teufel hin?
Teufel spricht:
Schweig still, ich auch ein teufel bin!
ein teufel laͤßt den andern nicht,
ich wil dir helfen zu der pflicht
wie du dein sach solst greifen an,
der neugeborn koͤnig wird uns nicht entgahn:
ich bin im gleich so hold als du,
ich wil dir schon rat gebn dazu,
drum ruͤst dich bald und verzih nit lang.
—
J
722—
—
Herodes spricht:
O gesel um eins ist mir noch bang,
daß ich soll 133 erstechen lan
das macht daß ich mich wol fuͤrsehn kan,
daß man mir nicht mit in' gleich lont;
gewiß wuͤrd meiner nicht geschont
wann ich so uͤbel handeln taͤt.
Teufel spricht:
Ich wil dir sagen an der stat:
wans d' ein teufel wilst sein, so mirks, so mirks:
da mußt du 's wagen ein solchen zorn,
daß d' nit schon selbst was ungeborn
daß dir weder weib noch kind erbarm
und gleich sei reich und gleich sei arm.
Du must umbringen alle knaͤbelein,
die zweijaͤrig und drunter sein
und ich lach in meine faust
gleichwie der fuchs die gans wol maust.
Drum ruͤst dich bald, verzeuch nit lang;
ich far dahin im namen Bix Bax
zu meiner geselschaft rauch und rabs.
Die Companie singt hinein:
Mit Got so laͤßen wir unser gesaͤngelein klingen!
als nun Zerodes die red vernomen
sie ziehen alle drei,
der stern leucht in vorane,
zu Bethlahem tete der stern still stan.
31
44
— — —
Die drei Koͤnige singen:
Ein kind geborn zu Bethlahem uff.
Knig Kaspar spricht:
O herr ich bit,
verlaͤß uns nit!
erleucht unser augen in der not,
daß wir nit entschlaffen in den tod,
geleit uns, herr, auf rechter ban
daß wir alhier nicht irre gan
und ler' uns dein gesatzung recht.
Koͤnig Melchert spricht:
sSier sind zweèn weg, welchs ist der recht?
Koͤnig Walthauser spricht:
Sihe, der stern hier tut stille stahn,
komt, wir weln zum kind in stal ein gahn.
Gruͤeß euch Got, mein zartes jungfrauelein,
ist hier nicht das gewuͤnschte kindalein?
Maria singt:
Zier ligt das gewuͤnschte kindalein
gewickelt in schlecht windalein.
Koͤnig Melchert spricht:
Nun wolan!
Caͤßt' uns auftan unser geschank und opfer
Weihrauch, myrrhen und das rote gold.
—
24
— —⸗
Koͤnig Melchert singt:
Psallite unigenito
Christo, dei filio,
psallite redemptori,
domino puerulo,
jacenti in praesepio.
Die Koͤnige singen:
Nun welcher wil der erste sein?
Knig Kaspar spricht:
Luch, dem aͤltern gebuͤrt die er;
so tut vor uns zuerst einkern,
so folgen wir im nach behend.
Knig Walthauser:
Ich gebe dem die ere, dem sie eh gebuͤrt.
Koͤnig Melchert spricht:
Ich wil mich um die ere gar nichts wenden?
in Gottes namen geh ich vor
und bring dem kind ein neues jar.
Knig Melchert kniet vor Maria, tut opfern:
Gegruͤeßt seist du kleines kind,
gegruͤeßt sei Got, daß ich dich find,
eine weite reis wir habn getan,
auf daß wir dich noch treffen an.
Ich wil dir obfern rotes gold,
ich bit du welst mir bleiben hold.
—35
Habt ir das kind in ern alle zwei
und zieht es auf als eltern treu
Fuͤrwar, es wird euch nicht betragn
und nembt vorlieb mit meinen gabn.
56
Knig Kaspars Opferung:
O edler Koͤnig, o edler held,
wie haͤst du so ein armes gezelt,
wer haͤt' dich hier gesucht in stal,
ist das dein edler koͤnigssal?
ein stern hat mich zu dir gefuͤrt,
d koͤnig, dem al er gebuͤrt,
dich wil ich ruͤemen alle stund
und preisen hoch mit meinem mund,
dein lob verkuͤnden aller welt.
Nim hin vil edler koͤnig und held
die fruͤcht meines lands die mirren gut,
nim mich dafuͤr in deine hut —
in das rechte Bethlahem so schon,
im namen dein scheid ich da von.
Knig Walthausers Opferung:
Nun kom ich auch o koͤnig zart,
o edler held von hoher art,
dein beger ich aus herzens begird,
ein stern hat mich zu dir gefuͤrt,
nim hin das obfer den weihrauch gut,
wies allen koͤnigen gebuͤrn tut,
mein herr, wenn ich oͤfter kom zu dir,
bit wollest weiter sein gnaͤdig mir.
Josef spricht:
Meine lieben herrn belon euchs got,
daß ir uns besucht haͤbt in der not
37
und mitgeteilt von euren gabn,
ir solt auch gute belonung habn:
von unserm kindlein reich von guͤ'etèn
Got wird euch fuͤrbaß wol behuͤeten.
Maria singt:
Ir herrn, ich sag euch fleißig dank
fuͤr eur wertes obfer und geschank:
welt euch damit bestaͤ'tigen lassen
und wider frisch wandern euer sträßen.
Koͤnig Kaspar spricht:
Nun wolan, lieber Josef mein
laͤß dir das kind befolhen sein,
kein muͤ und fleiß an im nicht spar,
der herr wird dich belonen zwar.
Kônig Walthauser spricht:
Nun behuͤet dich der almaͤchtige Got,
vor kumer, angst und aller not,
behuͤet dich der ewige vater dein,
von dannen es mueß geschiden sein.
Konig Melchert spricht:
Nun weln wirs Zerodes zu gfallen tan,
im sagn wo das kind sei zu treffen an,
doch weln wir hier bleibn uͤber nacht,
denn die zeit hat die finster herbeigebraͤcht.
22
Die drei KRoͤnige singen und schlafen ein:
Ich lag in einer nach und schlief.
Der Engel tritt vor die Konige und spricht:
Ir heiling drei könig aus morigenland,
Got der almaͤchtige hat mich zu euch gesant,
daß ich euch solt machen offenbar
daß ir meidet solliche gefar,
daß ir nicht ziehet die vorige ban
zum koͤnig Zerodes, dem tyran.
Denn Herodes fuͤrt heimling zorn an' maß,
Got geleit euch heim ein andre straß.
Die Koͤnige erwachen vom Schlaf und sprechen:
Melchior:
Ein seltsamen traum hab ich gehoͤrt,
als wenn mir haͤt ein engel erklaͤrt,
daß wir sollen meiden Herodis haus
und ein andern weg ziehn aus;
denn Zerodes fuͤrt in seinem mut,
wie er wolt vergießen des kindes blut.
Knig Walthauser spricht:
Desgleichen ich auch hab vernomen
von dem engel der in unser gemach ist komen,
daß Zerodes hat gricht sein sin und mut,
wie er wolt vergießen des kindes blut.
59
Zerodes steckst du aber in solcher bosheit,
bei dir einzukeren von uns sei weit.
Die Knige singen hinaus:
Koͤnig Walthauser zieget von berg herabe —
wie er das kindlein gefunden haͤte —7
ja wol gefunden haͤte. Ab.
Der Engel tritt auf und spricht zu Josef:
Josef, Josef du frommer man,
merk was ich dir wil zeigen an,
von Got der mich zu euch gesent:
Maria nim zu dir behend
mitsambt dem kindlein hoch genant
und flieh hin ins Egyptenland.
Nicht wider nach Judaea kum
bis ich dirs sage widerum.
Josef spricht:
O wo solln wir hin bei der nacht
aber wer haͤt das ellend erdaͤcht,
wie kummen wir in's Egyptenland,
die straßen sind uns unbekant.
Auch unsicher vor wilden tiern
und raͤubern die da herumhantiern
auch ist es maͤchtig fer dahin.
Maria singt:
Got wird schon unser geleitsman sein
und uns fuͤrn auf rechter straͤßen
30
wird die seinen nicht verlaͤßen
wird sein engel mit uns senden
uns regiern an alle enden.
Dadurch steh auf in guter ru
und richt nur bald den esel zu.
Josef steht auf und spricht:
Behuͤet dich gott du liebes haus,
es wird ja doch nichts anders draus;
ich muß dich laͤßen nach Gottes willn,
daß wir sein ersts gebot erfuͤlln.
Maria singt:
Adie, adie, es muß gewandert sein,
wir ziehen in's EKgyptenland hinein. Ab.
Koͤnig Sero des geht mit dem Pagen hinein.
Ob ich mir gleich taͤte fuͤrsetzen
daß ich so reichlich wolt beschaͤtzen
die weisen aus morigenland
mit listigkeit und geschivinder hand,
desgleichen den neuen koͤnig gut,
so spuͤr ich doch in meinem mut
daß ich von inen wird betrogn
und sie mir habn vorgelogn.
Nun fuͤrcht ich mich gar grausamling
mein koͤnigreich daß es gering
moͤcht werden in ser kurzer zeit.
Nun ist von noͤten daß ich bescheid,
31
mit diesen sachen umzugehn:
wie wil ich in die laͤng bestehn?
ich denk bald hin, ich denk bald her
wie ich ertappen moͤcht von ungefaͤr
den neuen koͤnig und stets gedenk
was ich im moͤcht halten vor ein geschenk.
Ich wil mit im umgehn subtil
gleich wie der fuchs treibt sein gespil
mit einer feißten hennen gut
wan er haͤt einen frischen mut;
ich wil mit im spiln das garaus,
gleich wie die katz wol mit der maus.
Aber itzt faͤlt mir ein geschwind
wie ich ertappen moͤcht das kind:
ich wil mit mein kriegsvolk geschwind
von stund umbringen vil der kleinen kind,
ich wil mich sollichs unterwinden
alle knaͤblein in Juda lan umbringen;
was acht ich ob gleich alle muͤetter
uͤber mich schreien mort und zetter,
wan ich nur bleib mein's reichs ein erb
und nicht so ploͤtzlich gar verderb.
Hauptmann geht zu terodes hinein.
Maria geht vor gerodes und singt:
Gnaͤdiger koͤnig, gedenkt an barmherzigkeit,
fuͤrwar es wird euch ploͤtzlich tun leid,
wenn ir vergießt so vil unschuldigs blut,
seht zu, gnaͤdiger koͤnig, was ir tut. —
22
—A
Pack dich hinweg, du naͤrrisch weib!
weist nicht was's gibt fuͤr angelegenheit?
genomen wird mir mein regament
wo ich dem uͤbel nicht bald vorwend.
Soltst du mich noch erst regieren
das wil einem koͤnig nicht gebuͤrn!
Ir knecht, ir habt vernomen wol,
was ein jedweder tun sol,
alhier habt ir das koͤnigliche mandat
das eur herr und koͤnig befolhen hat;
publiciert's an allen orten und enden,
jederman sol sich bei straff dran wenden.
Hauptmann spricht das Mandat:
Ire koͤnigliche Majestaͤt
uns mit einem scharffen mandat befolhen haͤt,
daß man sol umbringen alle knaͤbelein,
die zweijaͤrig und darunter sein.
Es sol weder helfen gut noch geld,
sollichs unserm herrn koͤnig gefaͤlt.
Wer diesen Geboten wird widerstreben,
den sol es kosten sein hab, gut und leben.
Judas kommt zu Zerodes
fpricht sehr karrikiert juͤdisch:
O weh, o weh der scharfen mandat!
der koͤnig die macht unsers lebens haͤt,
33
soln wir läßen ertoͤten unser' knaͤbelein?
ach, was wird's gebn fuͤr schmerz und pein!
Zerodes spricht:
Dieser mensch sol des todes schuldig sein,
nembt in und steckt in in's gefaͤngnis hinein.
Hauptmann spricht zu Judas:
Du boswicht, wilst du dem koͤnig widerstrebn,
es sol dir kosten dein hab, gut und lebn.
Ists nicht besser daß die klein kinder sterben,
als daß wir allesambt mit inen verderben7
Cegt sein Schwert mit der Spitze an Judas ßals und
entfernt sich mit ihm waͤhrend dieser jaͤmmerlich schreit.
Pause.
Herodes spricht:
Geh, lakei, lauf, hol mir herein
den aller getreusten hauptman mein.
Herodes spricht zu dem ZSauptmann:
Séè hin, hauptman, hier hast du dies schwert
und 4000 man mit irem besten gewer
und zieh' hin uͤber das gebuͤrg
und alle kleine knaͤblein erwuͤrg!
Caß dich bestechen mit keiner gab,
sonst kosts dein lebn, wie ich dir sag,
34
toͤte die kindlein alle zugleich,
sie seien arm, jung oder reich
ich wil dir geben doppelte besold,
ich wil dich zaln mit rotem gold.
ßauptmann spricht:
Was koͤnigliche majestat
mir jetzo befolhen hat,
hab ich mit freuden angehort
auch recht vernomen alle wort:
Ich wolt solchs volbringen in hoͤchster treu,
versprechen tu ich's an' alle scheuh
denn mein ganzer sin und mut
aller da hin trachten tut.
Ich wolt, ich haͤtt' sie vor mir bald,
gewis ich mich nicht lang saumen wolt'
sondern wolt mit diesem schwert geschwind,
umbringen vil der kleinen kind!
das herz im leib mir lachen tut,
wenn ich siech laufen rotes blut:
ich mein als wan man hochzeit macht
daß man vil kuͤe und kaͤlber schlacht.
Nun wolan, so geh' ich von der stat,
zu tuen, was mir koͤniglich majestat
in ernst mir befolhen hat, Lakei lauf,
hilf mir auch recht schlagen drauf!
35
Der Page spricht:
Ja herr, in dieser stund wil ich hauen und stechen
so vil ich kan, kein mensch sol mich erstechen.
sHauptmann spricht:
Ich siech ein haufen trabanten und knecht,
ich sag die wer'n sich wol schicken recht:
wolauf, herr koͤnig, habt guten mut
wir welln vergießen des kindes blut. Ab.
Pause.
Hauptmann geht hinein und spricht:
Euer koͤniglich majstat nembt mich wol in acht,
einmal 100,000 vier und vierzig und acht
hab ich mit meiner hand umbracht;
wolauf, herr koͤnig, habt guten mut,
wir han vergossen des kindes blut. Ab.
Kriegsknecht kommt.
Achtzig 1000 ist mein zal
die ich hab umgebracht uͤberal
den hab ich auf die letz ertappt
und hab im schnapps! den kopf abgehackt.
Koͤnig Berodes spricht:
Sabt dank ir knecht alle drei zugleich
ich wil euch schenken mein halbes reich!
Der Page spricht:
Ziebei seht euer koͤnigliche majestat
wie ich nachkomen bin der selbing mandat:
zweitausend hab ich umgebracht
und den an der mutterbrust ertappt.
Teufel spricht:
Gnaͤdiger koͤnig, ich bin auch wieder komen,
und hab meine kinder auch mitgenomen
die han an mir sich so vermessen,
die bratwuͤrst mir aus der taschen gfressen,
eh ich inen geb ein bissen brot,
eh leg ichs nieder und schlags maustot.
auptmann spricht:
Lur koͤnigliche majestat merkt auf von stunden:
aber den neugebornen koͤnig han wir nicht funden.
gesucht han wir aller end und ort
aber von dem koͤnig nichts gehort,
aber alle knaͤbelein,
die zwei jar und darunter sein
han wir umgebracht nach des herrn worten
ich mein es ist vollendet worden.
Berodes spricht:
Nun weil ir in nicht habt gefunden
er ist gewis aus dem reich entschwunden
Jetzt bin ich schon halber tot,
die weil geborn ist ein neuer Got.
wil selber schaun wo ich in kan finden
ei, wenn ich in zu Bethlahem im stal taͤt finden!
Pause.
57
Ach, aͤch und imer ach
wie bin ich heunt so schwach.
Der Page spricht:
Bringt mir ein apfel und ein messer her
daß ich mein herrn ein labnuß bescher.
Engel, kommt vor zerodes, singt:
herodes, Herodes du grober tyran
was han dir die klein kindlein getan
daß du's hast lassen umbringen
wart' der tod wird dich bald umringen.
Berodes spricht:
Ach, wie ein heller glanz hat mich umgebn,
es ist geschehen um mein lebn,
geh Cakei, lauf, hol mir herein
den allergetreusten hauptman mein. Er kommt.
Zerodes spricht:
Séè hin, hauptman, da hast du dies praͤsent
das verer' ich dir vor meinem end
das zeitlich hat mich zu ser verwirrt
der teufel hat mich dadurch verfuͤrt:
ich far dahin in Abrahams garten.
Engel spricht:
Ir teufel tut nur seiner warten
und fuͤert in heim, in eur nest,
der von jeher euer diener gwest
und kleidt in als ein koͤnig schon
und setzt im auf die hellische kron.
38
zauptmann, Page und die zwei Kriegs—
knechte:
Was hilft der hohe thron
der szepter und die kron
szepter und regiment
hat alles bald ein end.
Teufel kommt und spricht:
Duck die Jagel, duck di!
Zast die saure muͤlich alle ausgefressen
und hast das .....ten in haͤfen laßen.
erodes spricht:
O teufel, laß mi laͤnger lebn,
ich wil dir ein schwarz par ochsen geb'n!
Teufel spricht:
Nix da,
di wil i han.
Serodes spricht:
O teufel laß mi laͤnger lebn
wil dir ein schwarz par rappen gebn.
Teufel spricht:
Nix da
di wil i han.
Zerodes spricht:
O Teufel laß mi laͤnger lebn
ich wil dir mein halb koͤnigreich gebn.
39
Teufel spricht:
Ei, was welln wir zanken imer dar
bist doch unser aller zwar!
muͤeßen noch mer hinein
in die hellische pein,
nicht du allein!
Wart, ich wirs probiern obs du schwer bist.
Spann ich an ein par ratzen,
spann ich an ein par katzen,
spann ich an ein par maͤus:
reiß, Teufel, reiß. Ab mit zerodes.
Hauptmann spricht:
Ach, was hat mein herr koͤnig getan,
daß er die klein kinder hat umbringen lan,
ei, haͤtt' ich mich zuvor bedacht,
ich haͤtt sie gewiß nicht umgebracht,
ach koͤnt ich es noch erlangen,
am hoͤchsten baum wolt ich gleich hangen!
Ach koͤnt ich es doch erreichen
im tiefsten mer moͤcht ich mich ersaͤufen!
Aber ich wil mich an meinem herrn koͤnig raͤchen
und wil mich mit diesem schwert erstechen.
Die Companie singt hinein:
Seit froͤlich und jubilieret
Jesu dem mesfsiaͤ
uff.
70
— ñ—
Der Engel spricht zum Ende:
Ersame, wolweise, großguͤnstige herrn,
auch tugendsame fraun und jungfraun in alln ern,
dieweil ir unser gspil habt gehoͤrt an,
bit wolt uns nichts vor uͤbel han. —
Sie moͤchtens uns zum argen nicht auslegn
sondern unserm unverstand die ursach gebn;
wenn wir etwas gefehlet hier
und nicht gehalten die rechte zier
sondern ein jedweder das beste betracht,
so wuͤnschen wir von Got dem almaͤchtigen ein
gute nacht.
—
71
Aus: Deutsche Weihnachtsspiele aus Ungern. Geschildert und
mitgeteilt von Karl Julius Schroͤer. Mit uUnterstuͤtzung der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gedruckt. Wien 18658,
Druck und verlag von Beck & Co., Leopoldstadt, Schoͤllerhof
Nr. 4. — Professor Dr. Karl Julius Schroͤer, geboren M. Ja⸗
nuar 1825 zu Preßburg, gestorben 16. Dezember 1900 in Wien.
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