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484 Gloatz , Beurteilungen . .
licht und durch Teilung noch weiter vervielfältigt werden . So führt die Unterscheidung des Gandharven von den andern Göttern auch zu einer Vielheit von Gandharv . en , der die Vervielfältigung der Apsaras entspricht . Diese Gandharven haben nun den bestimmten Charakter von Windgöttern , wie Meyer ganz richtig herausgefunden . Sie sind als solche charakterisirt schon Rigv . 3 , 38 , 6 durch die windflatternden Haare ( Meyer , S . 7 . 11 ) , dann durch die ausdrückliche klärung Yajur 9 , 7 : »Wind oder Geist sind die 27 Gandharven« ( Meyer , S . 13 ) und durch ihre spätere Function als lischer Musiker ( Wilson , s . v . , Wollheim da Fonseca , Mythol . des alten Indien , S . 135 ) . Meyer ( S . 14 ff . ) findet gerade im Atharvaveda die älteste volkstümlichste Auffassung der Gandharven ; auch dies kennt jedoch noch in den zwei gangsliedern des 2 . Buches den henotheistischen Luftgott dieses Namens in der Einzahl als »einzig zu ehrenden herrn« , der so wenig erst späteres Product »theologischer Idealisirung« ist , dass gerade er in seiner Identität mit dem ursprünglichen Himmelsgott als regenspender . befeuchtender Luftgott , als Viçvâvasu auch zugleich Ehegott ist ( Meyer , S . 219 ) und den volkstümlichen Zug der Gandharven zur lüsternen Einmischung in das menschliche Geschlechtsleben erklärt , die man durch Zauberformeln verhüten oder doch unschädlich machen will ; allerdings findet sich die Vorstellung derartiger Luftgeister , die auch zum Teil mit den Ahnenseelen zusammenfließen , bei allen indogermanischen Völkern , ist mithin älter als deren Trennung , aber weist doch überall zurück auf den henotheistischen Himmelsmythos als ihren Ausgangspunkt , nur teilweise auf einen immer schon mit diesem verschmolzenen primitiven Ahnencult , der keineswegs als eine so allgemeine Grundlage für die indogermanische Mythengeschichte sich nachweisen lässt , als Meyer ( S . 211 ff . ) annimmt . Für die Priorität des singularen Gandharven spricht ferner , dass auch das Avesta nur einen Gan - dhrawa nennt ( Jescht der Ardviçura 10 ; Meyer , S . 35 ) ; auch in dem griechischen Gheiron hat sich noch der ve - dische mit dem Regen auch Weisheit spendende Viçvâvasu erhalten , ebenso freilich die Mehrheit in einem zahlreichen Kentaurenvolk , dessen wesentliche Uebereinstimmung mit den Gandharven Meyer so eingehend bis in alle Einzelheiten nachgewiesen hat , dass wir hier nichts weiter hinzuzufügen brauchen . Gloatz .