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Haberland .
und zwar enthält dieses Manthra der Vendidad , 1 welcher im Ackerhau , im Reifen der Getreideähren das Mittel sieht , die Daevas zu betrüben und sie zur Flucht zu gen , 2 wie er diese Geister der bösen Schöpfung selbst auch als nichtessend sich vorgestellt zu haben scheint . 3 Das indische Sittengesetz verlangt , dass man die Nahrung in vollständiger Sammlung des Geistes aufnimmt , dass man sie ehrt und ohne Mäkeln und Ekel genießt ; wenn man sie sieht , soll man sich freuen , ist man im Schmerz , soll ihr Anblick trösten . Ehrt man so die Nahrung , dann gibt sie Muskelstärke und Manneskraft , sonst aber zersört sie diese beiden . 4 „ Diese wolzubereitete Speise verschafft uns Glanz , möge sie uns nimmer fehlen ! " ist ein in den men des Apastamba vorgeschriebenes Tischgebet , 5 und lich kehrt auch in anderen Tischandachten der Hindu dieser Bezug auf die Heiligkeit der Nahrung wider ; überschwäng - lich behauptet daher auch dort das Lob der Freigebigkeit : „ Leben ist das größte der Güter , und da Nahrung es hält , ist derjenige , welcher Nahrung gibt , in Wahrheit ein Gott " 6 und eine Secte soll sogar stets mit speisegefülltem Munde beten . 7 Bei den Samojeden steht der Fleck der Thür gegenüber , wo die Nahrungsmittel aufgehäuft den , in einer Art religiöser Achtung und dürfen spielsweise Weiber nie über diesen Teil der Wohnung schreiten . 8
Nahrungsfülle ohne Arbeit ist das Ideal niedern Sinnes und verkörpert finden wir es in den Erzählungen vom Schlaraffenlande , dem andere Völker ähnliche glückliche
1 Farg 3 , 112 / 5 . a . a . 0 . 1 , 85 .
2 Daselbst Vers 105 / 9 . S . 85 .
3 Daselbst Farg . 18 , V . 72 . S . 234 .
4 Manu 2 , 53 / 5 . Gautama 9 , 59 .
5 Apastamba 2 , 2 , 3 , 11 .
6 Taylor 2 , 757 .
7 Colebrooke . Miscellanious Essays . London 1873 . Vol . 1 p . 212 . .
8 Erman 1 , 706 .