Nachricht . 335 und Kätsel in reicher Fülle erschienen , und noch immer sind die besten Kräfte bemüht , durch neue Sammlungen das gewonnene Material zu vergrößern und , wo es Not tut , zu berichtigen und zu verbessern . Nur die , sagen wir , handgreifliche Volkskunde ist im Rückstände blieben . Wie unser Volk denkt und glaubt und fühlt und spricht und singt und tanzt , das wissen wir . Aber wie die Gegenstände ausschauen , welche es geschaffen hat , wie es seine Häuser fügt und aufbaut , wie es seine Höfe und Dörfer , Gärten und Fluren angelegt hat , wie es in Stube , Küche und Keller wirtschaftet und wie der Hausrat beschaffen ist , wie es sich kleidet , in welcher Weise es Viehzucht , Ackerbau , Jagd und Fischfang treibt , wie die kunstvolle Hand - und Hausarbeit des Bauern , der Bäuerin gefertigt wird , welcher Fahrzeuge es sich in Handel und Verkehr bedient , welche Dinge uraltem Herkommen nach bei Geburt , Hochzeit , Tod und Begräbnis , bei Aussaat und Ernte , bei den schiedenen Jahresfesten , im Genieindeleben und in der Volksmedicin üblich sind , — das ist wahrscheinlich zum weitaus größten Teile noch verborgen . Und doch ist diese handgreifliche Volkskunde , da sie das treueste Bild des jeweiligen Kulturstandpunktes eines Volkes gewährt , unerlässlich zur Herstellung eines lichen , objectiven Archivs des Volkstümlichen , aus dem jeder Forscher schöpfen kann . Beweise dafür sind , wenn es überhaupt eines Beweises bedarf , die Völkermuseen , , voran das Königliche Museum für Völkerkunde zu Berlin , durch welche die volkstümlichen Sammelwerke über Glaube und Brauch , Sage und Märchen der verschiedenen Völker erst ihre richtige Deutung erhalten haben . Was der deutschen Volkskunde Not tut , ist also ein deutsches Volksmuseum . — Ansätze dazu sind ja hier und da von einzelnen Landes - , Provinzial - und Stadt - Museen gemacht worden ; aber selten ist man liber die