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Schwartz .
Wasserwelt , die dort oben sich plötzlich auftat , der Blitz hin und her fuhr , an einen zauberhaften , leuchtenden Fisch , der hin und her schoss , wie ein Hecht ( oder phin ) , dem der Fang galt , weil er des Himmels Feuer , das in der Gewitternacht verschwunden zu sein schien , schluckt habe . Dem Hirten weckten die vom Winde triebenen Wolken die Vorstellung einer himmlischen Herde , und wenn der Donner zu brüllen begann , dann waren es Rinderherden zauberhafter Art , während der Ackersmann bei den am Horizont herumziehenden Wolken und in den Furchen , die der Blitz zog , an ein wunderbares Pflügen dort oben dachte und , falls er die Vorstellung mit den brüllenden Rindern verknüpfte , feuerschnaubende Stiere das Himmelsfeld durchpflügend wähnte .
Entstanden so Geschlecht auf Geschlecht schichten immer neuer Art in den einzelnen Stamm - und Volksgruppen , in denen die Menschen sich den , so blieben die alten Vorstellungen in der Tradition haften und gaben in der mannigfachsten Verknüpfung des Alten und Neuen ein Substrat für das , was sich dann in Form von Sage oder Märchen oder in religionsartigen Vorstellungen oder in einer historisch immer selbständiger werdenden Gestaltung daran knüpfte .
So hat jedes mythische Bild , jeder mythische Glaube seine eigene Geschichte . Er entsteht aus primitiven stellungen , bildet sich aus , je mehr er Momente in den Kreis seiner Betrachtung aufnimmt und phantasievoll wertet , Allmählich aber stirbt er , von anderen Elementen verdrängt , als Glaubenssphäre ab , zieht immer engere Kreise und wenn er nicht ganz untergeht , bleibt er nur noch an diesem oder jenem irdischen Moment haften .
in der Zeitschr . f . Deutsche Philologie v . Zacher und Höpfner . 1868 . S . 100 . Elard Meyer . Indogerm . Mythen . 1883 . I . S . 159 .
1 ( Jeher die Belege hierzu s . Urspr . d . Myth , und Poet . Na - turan . II .