Kleine Mitteilungen .
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„ Bätsch sëcht tä ! " bezeichnet . — Sucht dann der Krebs durch schleunige Flucht zu entkommen , so hört man die Worte : „ Fück , Fiick sëcht tä ! " — Bei dem Knistern der von der Kienfackel , die Känspohn genannt wird , in das Wasser fallenden Funken ruft alles : „ Knätz , Knätz sëcht tä ! "
So verleiht das Volk allem , was es treibt oder um ihn vorgeht , ein lebendiges Gepräge , indem es ihm seine Gedanken unterschiebt .
Das gilt von der Stadt wie vom Lande . Noch immer summt es mir z . B . gelegentlich des Abends aus der Zeit meiner B / uppiner Wirksamkeit in den sechziger Jahren in den Ohren , wenn um 10 Uhr die Post nach Gransee abging , und der Postillon , ehe er in die Nacht hinausfuhr , sein Horn durch die Strassen schmetterte , dessen Klängen der Volkshumor dann die wehmütigen Worte unterlegte :
Ach du . mein lieber Gott ,
Muss ich schon wieder fort Auf die Chaussee !
Hin nach Gransee !
Hin nach Gransee !
Spiegelte sich hierin der kleine Horizont der kleinen Stadt ab , so klang es in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts in Berlin grossstädtisch - preussisch in dem Text an , welchen man dem Retraiteblasen bei den Kasernen des Abends um 9 Uhr noch in Erinnerung an das Jahr 1813 lange unterlegte , in dem es hiess :
Die Preussen haben Paris genommen ,
Es werden bessere Zeiten kommen !
Trara ! Trara ! Trara !
Das Volk , Jung und Alt , ist eben bei allem , was ihm begegnet , frisch dabei , mit Leib und Seele , und so erhält das Unbedeutendste durch die menschliche nahme , die es erfährt , eine Art poetischen Anhauch , welcher der einförmigen tonie des täglichen Lebens einige hellere Farben verleiht .
Sagen vom Siniclikopfe in Mais bei Meran .
Dr . B . Mazegger sagt in seinem Aufsatze : „ Das alte G'schloss auf dem Sinich - kopfe in Mais " ( Zeitschrift des Ferdinandeums 3 . Folge 35 . Band S . 293 ff . ) , dass an dieser prähistorischen Stätte viele Sagen haften . Der Güte des Verfassers danke ich zwei derselben , die ich hier mitteile .
I .
Hirten und Knechte vom nahen Hochplatter Hofe begegneten oft auf dem Fusssteige einsam wandernden Mönchen . Von den Leuten mit Ehrfurcht begrüsst , gingen die Pater stumm und ernst weiter und verschwanden plötzlich bei einer Biegung des schmalen Pfades .
Das Erscheinen der Pater ist hier um so auffallender , da derartige Sagen hier zu Lande nur an Klöstern und alten Hospizen haften .
II .
Die Sage von verschollenen Weinkellern ist durch die Sage bei Salurn ( Grimm , Sagen , 2 . Aufl . I , 17 ; Zingerle , Sagen aus Tirol , 2 . Aufl . S . 292 ) , von einem wein -