Roediger : Protokolle . 349 Schaden wählt ( vgl . unsre Zeitschr . YIII , 21 ) . Nach No . 15 stammen die Bären von einem Menschen ab , der sich Haare über den ganzen Leib wünschte , als er nackt auf einen Baum kletterte und die Zweige ihn schlugen . In No . 9 begegnen wir in echt wotjakischem Gewände jener Fabel gegen die hochmütige Überhebung über die natürlichen Verhältnisse , die der mittelhochdeutsche Dichter der in seinem Kater als Freier und auch andere ( . Weinhold , Mittelhochdeutsches buch , 4 . A . , S . 166 ) bearbeitet haben . Auch Geschichten nach Schöppenstedter Art fehlen nicht , No . 49 . 50 . Yon mythischen Wesen tritt der Waldgeist , häufiger aber der Wassergeist auf . Die Geschichten sind nicht uninteressant . Ich will nur wähnen , dass der Wassergeist seine Tochter einem Wotjakenknaben verheiratet und dass das Paar eine Zeitlang bei den menschlichen Eltern lebt , dann aber zu dem Vater der Frau geht und hier bleibt . Der deutsche Wassermann straft den Verkehr seiner Töchter mit den Menschensöhnen . Jedenfalls verdienen diese Wotjakischen Sprachproben des Herrn Y . Wichmann die Aufmerksamkeit aller Volkskundigen . K . W . Aus den Sitzungs - Protokollen des Vereins für Volkskunde . Freitag , den 26 . April 1901 . Herr Robert Mielke wies die 1 . Lieferung des grossen , vom Verbände Deutscher Architekten - und Ingenieur - Vereine gegebenen Werkes „ Das Bauernhaus im Deutschen Reiche und in seinen gebieten " vor , das bei G . Kühtmanñ in Dresden erscheint , für Subskribenten 60 , sonst 80 Mk . kostet und 120 Tafeln enthalten wird . Seine Bedeutung für das Studium des deutschen Hauses leuchtet ein . Darauf gab Herr Oberlehrer Dr , Schulze - Veltrup eine Geschichte der westfälischen Bauernhöfe . Die alten Sachsen , die von Karl dem Grossen dem mächtigen Frankenreich einverleibt wurden , lernten durch die Klöster Werden , Essen , Corvey , Herford , horst u . a . die Segnungen des Christentums kennen ; diese Pflanzstätten der Kultur haben belehrenden Einfluss auf Acker - und Wiesenbau . Nicht allein als Kaufleute an der Ostsee , im fernen Russland , in Bergen und im Stahlhof zu London , sondern auch als vorzügliche Kolonisten treffen wir die Westfalen schon im 12 . Jahrh . in dem Elbgebiet und bald darauf in Holstein , Mecklenburg , Pommern , Preussen und Livland . Der westfälische Bauernhof ist noch heute das unverfälschte Bild der germanischen Ansiedlungsform ; mit seinem ungeheuren Langbau , in dem Menschen und Vieh nebeneinander hausen , und den zerstreut liegenden Nebengebäuden macht derselbe einen patriarchalischen Eindruck , der die Beschreibung , die Tacitus in seiner Germania von den deutschen Ansiedlungen giebt , in uns wach ruft . Etwas abseits von der Landstrasse liegt das Gehöfte inmitten stattlicher Eichen , Buchen und Linden . Der westfälische Bauer hat noch Ehrfurcht vor den Eichen , und es kostet ihn nicht selten grosse Überwindung , dieselben zu fällen . Von der alten Villikations - und Markenverfassung haben sich an einigen Stellen noch Reste halten Der Villicus oder Schulze war im 11 . Jahrh . noch Beamter des herrn ; als sich dann im 12 . und lo . die alte Hofesverfassung änderte , wurde er Zeitschr . d . Vereins f . Volkskunde . 1901 . OA