Baclier : Von dem deutschen Grenzposten Lasern im wälschen Südtirol .
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Am Schlüsse mag noch bemerkt werden , class in den Hochzeitgebräuchen eine Änderung eintritt , wenn die Matter der Braut tot ist . In diesem Falle wird statt der ersten fünf Lieder folgendes gesungen :
Dibrowa weiekaja ,
Szo u tobi pniu ranoho ,
Zelenoho ni odnolio .
Hej raotoda molodenka ,
Szo u tebe mamiu mnoho ,
Ridneiikoji ni odnoji .
Tvvoja maty w hrobi lezyt ,
Na ehrest ruki derzyt ,
U Boba se prosyt :
„ Pusty mene , Bozo , domiu ,
Swoje ditie sporidety
Taj na posah poradety . "
Oj tarn ludy , nc tatary ,
Uze twoje ditia ubraly ,
Ubraly jeji jak kwitoczku
Posadyly seritoezku .
Oj ne uwes tut rid ,
Ne wsia tut rodenoezka ,
Piszliu woronu w czuzu storonu
Po ridnu rodynoezku ,
Piszliu seneciu w seru zemneciu
Po ridnonku sestreciu .
Grosser Eichenwald ,
In dir sind viele Stämme ,
Keiner ist aber grün .
Hei du junges Bräutchen ,
Viele Mütter sind hier versammelt ,
Aber nicht deine leibliche .
Deine Mutter liegt im Grabe ,
Hält die Hände übers Kreuz geschlagen
Und bittet Gott :
„ Lass mich , Gott , nach Hause ,
Mein Kind in Ordnung zu bringen
Und dasselbe auszustatten . "
0 , dort sind Menschen , nicht Tataren ,
Sie haben schon dein Kind angekleidet ,
Sie schmückten es wie ein Blümchen
Und liessen die Waise sich niedersetzen .
0 hier ist nicht der ganze Stamm ,
Nicht die ganze Familie ,
Ich werde die Krähe in die Fremde schicken
Nach der leiblichen Familie ,
ích werde die Meise in die kalte Erde senden
Nach dem leiblichen Schwesterchen .
Czernowitz in der Bukowina ( Österreich ) .
( Schluss folgt . )
Von dem deutschen Grenzposten Liisern im wälschen
Stidtirol .
Vom Kuraten Josef Bacher .
( Fortsetzung von Zeitschrift XI , Ìi7 . )
21 . Di alt un di juio stria .
Vor húndart jär is da g^wëst an álta «n ab hä'm köt , ke s' is a stria . In saï haus ís - si - da gawëst alita on nfdar na d<m sal haus ís - da g'wëst 's haus V ( > sain sun . Dfsar sun hat g^hat a jurons dfarnlí ? , on díza dïarnL ? is hérta gant z' slava bét - dar nona .
" 21 . Die alte und die junge Hexe .
Vor hundert Jahren war eine Alte , von der alle sagten , sie sei eine Hexe . In ihrem Hause wohnte sie allein und unterhalb bei ihrem Hause befand sich das ihres Sohnes . Dieser Sohn hatte ein junges Töchterchen , und dieses Mädchen kam stets , um bei der Grossmutter zu schlafen .