212 Lucas , Mielke , Heusler : ein Hinweis auf den Artikel Incubatio ( von Lechat ) in Daremberg , Dictionnaire des antiq . III , 458ff . nützlich gewesen . Als Nachtrag gestatte ich mir merken : Paul Perdrizet , La miraculeuse histoire de Pandare et d'Echédore , Archiv für Religionswissenschaft 1911 , 54ff . , und Ernst Maass , Boreas und Michael , Jahreshefte des österreichischen Instituts 1910 , 117 . Charlottenburg . Hans Lucas . J . Hunziker , Das Sclrweizerhaus nach seinen landschaftlichen Formen und seiner geschichtlichen Entwicklung . Aarau , G . R . Sauerländer & Co . 1910 . 6 . Band . 112 S . Auch die neue Lieferung ist von Rektor Dr . C . Jecklin besorgt . Sie schäftigt sich mit dem dreisässigen Haus , das die schweizerische Hochebene von der Saane bis zur Thür , einschliesslich des deutschen Jura , umfasst , und in einem weiteren Abschnitt mit dem schwäbischen Haus der Nordostschweiz . Wohl kein Werk über den Hausbau hat die Feststellung der landesüblichen Bezeichnungen so ausgedehnt wie das Hunzikersche , das dafür aber eine Vielheit von einzelnen mundartlichen Namen bringt , die überraschend ist und namentlich das deutsche Haus bei weitem überflügelt . Es ist das zweifellos eine Eigentümlichkeit der Berggebiete , die wenigstens in den Karpathen und auf dem Balkan sich wiederholt . Von den beschriebenen Typen hat das Säulenhaus mit seinen drei bis fünf Ständerreihen das grösste Interesse , nachdem Rhamm soeben erst seinen Zusammenhang mit dem nordischen Hause an den First - und Beifirstsäulen gestellt und dadurch manche Stelle in den Volksgesetzen erklärt hat . Der Ausdruck 'sul' für Ständer ist überdies noch allgemein im Gebrauche bis über Appenzell hinaus , das damit gleichfalls in den Herrschaftsbereich des Säulenhauses rückt . Auch in mancher anderen Eigentümlichkeit äussert sich dieser Zusammenhang , obgleich der ursprüngliche Zustand durch Ofen und Herd schon erheblich wischt ist . Das Sparrendach hat in den besprochenen Gebieten das ältere Rofendach anscheinend völlig verdrängt , aber noch hielt der Sprachgebrauch die ältere Konstruktion dadurch in Erinnerung , dass neben 'sparre' sich auch 'rafe' behauptet . Das Wort 'schilt' für die Vorder - oder Rückseite ( ganz gleich , ob vom Giebel - oder Traufhaus die Rede ist ) , legt die Vermutung nahe , auch die vor den Häusern in Burg auf Fehmarn bekannten 'Schilde' auf die richtung zurückzubeziehen . Dass der merkwürdige , übrigens doch wohl noch nicht ganz einwandfrei erklärte Biel - oder Wielstein ( bielstei ) vorkommt , kann nicht wundernehmen ; auch hier bedeutet er nicht den Herd , sondern seine oberen Randsteine . Hunziker ist natürlich auch die eigenartige Rauchöffnung 'hurd' nicht entgangen , die sich in unserem Gebiete bald zu gemauerten Gewölben , bald zu einfachen Brettern ( flammebrët ) verändert ; die Beziehungen zu dem kelto - roma - nischen Hause , die gerade in dem vorliegenden Hefte hervortreten , unterstützen die Behauptung , in der ganzen Einrichtung eine keltische Erfindung zu sehen , nicht unwesentlich . Das Wort 'gade' ist über die ganze deutsche Schweiz breitet , es bezeichnet aber , im Gegensatz zu anderen Gebieten , wo es ein Gemach bedeutet , dort Stall und Scheuer . Nicht ganz einleuchtend ist die Erklärung des 'stöckli' , eines ehemalig freistehenden gemauerten Hauses zur Aufnahme der Habe in Kriegszeiten , das später in dem Wohnhause aufging , als eines Sonderbaues ; es deuten ( gerade bei Hunziker ) viele Umstände darauf hin , in ihm nur eine gangsform des Speichers selbst zu sehen , der freilich auch schon dem Verschwinden nahe zu sein scheint . Die mehrfach wiederkehrende Benennung als 'heidestöckli'