Die Halligwohnstätte .
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Ogling kommen die Deë . Im Dachboden über dem Stall befindet sich für je zwei Kühe eine Öffnung ( 'foder - loch' ) zum Herabwerfen des Heues . An der Vorderseite ( Südseite ) des Hauses liegt der Garten ( 'Tiin' ) .
Unmittelbar am Hause eine Pflasterung ( 'Stienbreg' = Steinbrücke ) aus faustgrossen Geröllsteinen . Eine ebensolche geht durch den Mittelweg des Gartens bis zu dessen Pforte und eine weitere desgleichen bis zur Öffnung des Brunnens , sofern diese nicht , wie auf Abb . 9 , gleich neben der Brëg liegt . Auf der Breg steht ein Gerüst zum Wäscheaufhängen1 ) .
Abb . 11 . Heuernte .
Der Garten enthält Kartoffeln ( 'Erd - âple' ) , Petersilie , Skalotte , Wadle ( gelbe Rüben ) , Stachelbeeren , Johannisbeeren , Geers - lok ( Knoblauch ) , Grünkohl und regelmässig Fliederbäume , deren Blüten ( 'Fleder baje' ) , getrocknet , bei Erkrankungen benutzt werden und deren Beeren zur Suppe Verwendung finden . Das Halliggärtchen bietet einen überraschend lieblichen Anblick ( Abb . 7 ) 2 ) .
Das ganze Werftplateau ist von einem Zaun ( 'Wrik' ) umgeben ( s . Abb . 4 und 6 ) . Der Zaun führt auch um den 'Ak' , d . h . einen Platz , der vom Hofe aus die Böschung herunter bis zum Werftfuss führt , dessen
1 ) Diese Pflasterungen aus Kopfsteinen sind hier und anderwärts bis in prähistorische Zeiten als weitverbreitete Wegebefestigung vielfach aufgefunden .
2 ) Lorenzen a . a . O . nennt schon fast dieselben Gartengewächse , ausserdem noch : Salbei , Thymian , Majoran und Augurken ; Kohl a . a . 0 . kennt nur Kohlpflanzen und einige ■essbare Unkräuter .
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