Ein Ausflug nach der Regentschaft Tunis .
Vortheilhafte Weltlage . — Alte Erinnerungen und blutige Geschichte . — Der jetzige Bey ; constitutionelle Verfassung und Rebellio - nen . —' Altherkömmliches Justizverfahren . — Privilegien für die Hinrichtnngsarten . — Der Hafen la Goletta und der See von Tunis . — Malerischer Charakter der Stadt . — Leben und Treiben in den Bazaren . — Begrüßungsformeln und Sprich - Wörter . — Palast des Beyss . Marsa ; Bardo . — Die Friedhöfe . — Ba'iramfest . — La Marina . — Ausflug nach Saghuan und
den Dschugarbergen .
Tunis hat eilte herrliche Weltlage , unweit von den Ruiuen Karthago's , Sicilien gegenüber , da , wo die Scheide zwischen den beiden großen Becken des Mittellän - dischen Meeres liegt . Die heutige Regentschaft bildete
sie sei ein Schlag mit dem Fächer gewesen ) , welche 1839 der Dey dem französischen Consul gab , eine französische Provinz , und das Nachbarland Tunis kann sich gleichfalls den europäischen Einwirkungen nicht entziehen ; vom türki -
Maurisches Kaffeehaus in Sidi bu Said bei Tunis . ( Nach einer Zeichnung von A . Crapelet . )
einen der drei „ Barbareskenstaaten " , in welchen systema - tisch betriebener Seeraub zu den Staatseinrichtungen gehörte .
Diese Zeiten sind vorüber . Tripolis empfindet ganz entschieden den Einfluß der britischen Macht ; Algier ist seit der verhängnißvollen Ohrfeige ( man sagt gewöhnlich ,
Globus VIII . Nr . 7 .
sehen Sultan ist diese „ Regentschaft " nur dem Namen nach abhängig . Sie hat einen Flächeninhalt von etwa 4000 Quadratmeilen , grenzt im Westen an Algerien , wird im Osten vom Syrtenmeere bespült , nach Süden hin ist Wüste . In beu Tagen der Römer war das ungemein fruchtbare Land vortrefflich angebaut und recht eigentlich eine afrika -
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