Band XXXIV .
it besonderer Herücksicktigung iler AntKroyologie unck Gtlrnologie . Begründet von Karl Andree .
In Verbindung mit Fachmännern herausgegeben von
vi - . Richard Kiepert .
^rrtitn f<4iVrn>trt Jährlich 2 Bände ä 24 Nummern . Durch alle Buchhandlungen und Postanstalten i o wq - O iClUtl UjlUClQ zum Preise von 12 Mark pro Band zu beziehen . ^
Edouard Andres Reisen im nordwestlichen Südamerika 1875 bis 1876 .
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Wichtiger noch als der im vorigen Abschnitte besprochene Cacaobau sind die Kasfeepflanzungen auf einigen Haciendas des Territoriums San Martin , wie auf der den Herren Convers und de Francisco gehörigen Hacienda delÄuqus südlich von Villavicensio , wo erst vor zehn Jahren der erste Kasfeebauul gepflanzt worden ist und jetzt deren 30 000 ihren vollen Ertrag bringen . Auch hier war der Erfolg nur die Frucht zahlloser Mühen und Anstrengungen , welche Mr . Convers anfangs allein , später mit seinem Compagnon zusammen durchzumachen hatte . Bald hinderte ihn Fieber , Mangel au Arbeitern und selbst an Geld , dann auch an Wegen , bald der böse Willen der Eingeborenen , bald wieder galt es Maschinen zu schaffen und so fort . Nun aber steht das cafetal Prächtig . Als Andre im Januar sich auf deu Llanos aufhielt , war es mit weißen Blüthen , wie mit Schnee , dicht übersäet , ein Anblick , dem selbst die gewöhnliche Zurück - Haltung seines Gefährten Fritz nicht Staud hielt , so daß er in Ausrufe der Bewunderung ausbrach .
Weiter südwestlich liegt eine noch wichtigere Pflanzung , den Herren Rvyös und Silva gehörig , welche als Muster für die Cafetals der Llanos gelten darf , während die Ha - cienda del Buquä wegen der Nähe des Hauptortes des Ter - ritoriums sich außergewöhnlicher Bedingungen erfreut . Es ist die Plantage in Ocoa auf der großen Ebene von Apiai , welche letztere sich in einer Länge von 80 und in einer Breite von 10 Kilometer zwischen dem nördlichen Arme des Rio Negro und dem Guatiguia hinzieht . Sie beginnt am Fuße des Berges von Bueuavista , von wo Andre zum ersten Male die Llanos erblickte , dort wo der Rio Negro mit westöstlicher Richtung in den ebenen Theil des Territoriums San Martin
Globus XXXIV . Nr . 13 .
tritt . 6500 Hectaren trefflicher Prärien vermögen dort ebenso viele Häupter Vieh zu ernähren . Wasser ist in Ueber - sluß und in bester Güte vorhanden ; Ueberschwemmungen stehen dort nicht zu befürchten , und das Salz von Upin könnte die Viehzucht noch erleichtern , wenn die Regierung den Preis desselben herabzusetzen und die Gewinnung zu verzehnfachen wüßte . In diesem fruchtbaren Gebiete liegt der Cafetal der Herren Neyes und Silva , der feinen Besitzern in weniger als zehn Jahren zu Ruf und Reichthum verholfeu hat . Zwiefach sind die Absatzwege für die dort gewonnenen Pro - dncte , einmal über Bogota nach dem Innern von Columbia , das andere Mal auf dem Rio Meta nach dem Auslande . Um aber die schweren Transportkosten zu verringern , müßte man baldigst die noch fehlenden 105 Kilometer des Cor - dillerenweges von Susmuuco bis zum Zusammenflüsse des Gnatiquia und Rio Negro fertig stellen . Am Ende jener Ebene von Apiai liegt der Hafen Pachaqniaro , wo der gleich - namige Cano in den Rio Negro fließt ; letzterer ist daselbst in drei Arme getheilt , deren einer 30 Meter breit ist und dessen Dimensionen sich durch Absperrung der beiden anderen leicht verdreifachen ließen . Von dort könnten die Landes - producte auf den Curiaras genannten Fahrzeugen der In - dianer bis an die Stelle hinabgebracht werden , wo der Meta Dampfer von mehr als 5 Fuß Tiefgaug trägt .
Schlägt man von Ocoa aus diese Richtung ein , so kommt man bei der Besitzung des Herrn Castro , la Boca del Monte , dann bei la Compania , la Mgia und la Esperanza vorbei zur Hacienda des Senor Alvarado , wo die Viehzucht im Großen betrieben wird . Dort ist das Land des ganado yacuno , des Viehs im wilden Zustande . Es sind nur ein
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