2 A. Originalarbeit. Tafnut“. 2 ) Nachdem Falkenstein eine Art von Trommel beschrieben hat, deren sich die westafrikanischen Neger bedienen, und die, je nachdem sie auf der einen oder der andern Seite des Schlitzes an geschlagen wird, zwei verschiedene Töne angieht, fügt er hinzu: „Die Eingeborenen nennen den tieferen Ton „Mann“, den höheren „Frau“; dieselben Namen bedeuten auch rechts und links“. 3 ) Der Dinka-Neger am oberen Nil setzt insofern die linke Seite in eine Beziehung zur Frau, als er allemal dasjenige Häuschen, das in den Höfen seiner Niederlassungen am weitesten nach links steht, den weiblichen Gliedern der Familie anweist, während die mittlere Hütte dem Familienoherhaupte dient und die rechtsgelegene, grösste Be hausung für die geliebten — Kühe reserviert bleibt. 4 ) Eine der von Ölsnitz 5 ) höchst ausführlich beschriebenen Cere- monieen, die der sibirische Schamane heim Krankenheilen vornimmt, besteht darin, dass er im Hause des Kranken drei Mädchen an die linke Seite der Thür und drei ledige junge Männer an die rechte Seite stellt. Wenn Bastian in seiner Beschreibung der vielfachen Ceremonieen, wie sie auf den Tenimber-Inseln (malayischer Archipel) hei einem Hausbau üblich sind, erwähnt, dass rechts und links von der Stelle, wo die häuslichen Schutzgeister ihren Platz finden sollen, zwei Männergürtel und zwei Weiberschürzen aufgehängt werden, 6 ) so bleiben zwar zunächst Zweifel über die Art der Anordnung be stehen-, aber diese Zweifel lösen sich, sobald wir andere malayische Sitten und Sagen in Betracht ziehen. Auf Celebes, wo das Her kommen gebietet, dass Eheleute aus einer Schüssel essen, isst der Mann stets von der rechten Seite her. 7 ) Eine auf Sumatra heimische Überlieferung meldet, dass von den zwei Kindern einer Frau der Knabe aus ihrer rechten, das Mädchen aus ihrer linken Wade ge boren wurde. 8 ) In welcher Art gnostische Sekten die linke Seite mit dem weib lichen Geschlechte identifizierten, weiss Irenäus auseinander zu setzen; er stellt die bezügliche Lehre der Yalentinianer in folgendem dar: Über dem Chaos schwebt der Geist, den sie das erste Weih nennen. Dies erste Weib, das zugleich Mutter der Lebendigen heisst, 2) Ebenda S. 195. 3) Falkenstein, Afrikas Westküste. Leipzig 1885. S. 195. 4) Schweinfurth, The heart of Africa. London 1873. I 159. 5) v. Lanken au und v. d. Ölsnitz, Das heutige Russland. Leipzig 1. Aull. II 258. 6) Bastian, Indonesien. Berlin 1884. IV 61. 7) Ebenda III 95. 8) Ebenda III 107.