B. Referate. Anthropologie.
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B. Referate.
I. Anthropologie.
1. V. Giuffrida-Ruggeri: Sui residui della fontanella metopica o
medio frontale. Rivista di biol. gener. (Como) 1901. Vol.III,
No. 4 u. 5.
In der Form einer vorläufigen Mitteilung stellt G. R. fest, dass er,
ähnlich wie Schwalbe in Strassburg, auch im anthropologischen Museum zu
Rom analoge Befunde über die Stirnnaht des Menschen festzustellen in der
Lage war. Dr. 0. Hovorlta, Edl. v. Zderas-Teslic.
2. V. Giuffrida-Ruggeri: Osso nasale bipartito, postfrontale e
altri Wormiani nello sclieietro facciale. Monitore zoologico
ital. 1901. Anno XII, No. 9. (S. 10.)
G. R. bespricht einige seltene Bildungen von Worm’schen Schaltknochen,
welche er an den Nasenbeinen und am äusseren Augenhöhlenrande fand;
für die letzteren stellt er Yergleiche an der Palaeontologie (Reptilien aus
der Perm-Trias) und aus der vergleichenden Anatomie auf.
Dr. 0. Hovorka, Edl. v. Zderas-Teslic.
3. v. Török: Inwiefern kann das Gesichtsprofil als Ausdruck der
Intelliqenz gelten? Zeitschr. f. Morphologie u. Anthropologie.
1901. Bd. III, Heft 3.
Im Gesichtsprofil sehen wir, die Abstufung der Tierreiche durch
gehend, im allgemeinen einen Ausdruck der wechselnden Intelligenz. —
Verf. geht durchaus nicht soweit, materielle Charakter-Eigenschaften des
Gesichtsprofils in die geistigen der Intelligenz umwandeln zu wollen; er
untersucht vielmehr in durchaus vorsichtiger Weise, ob und welche Be
ziehungen zwischen dem Gesichtsprofil und anderen Momenten des Schädel
baues bestehen, welche sicher schon in näherer Beziehung „zum materiellen
Substrat der Intelligenz, dem Gehirn“ stehen. Als solche Momente nimmt
er die Schädelkapacität und den Sector cranialis. Bei der Verwertung der
Untersuchüngsthatsachen von 1394 Schädeln geht er mit Berücksichtigung
aller Kautelen äusserst kritisch vor, dabei jene Schlüsse geisselnd, welche
auf Grund kleiner und kleinster Untersuchungsreihen gewonnen, ohne Spur
exnes Beweises verallgemeinert werden o. dgl. Vor allem auch weist er von
neuem auf den so häufigen falschen Gebrauch arithmetischer Mittelzahlen in
der Anthropologie hin. Die hier angeführten Beispiele sind äusserst prägnant.