B. Referate. Urgeschichte.
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Dann gab es Gussformen, Bronzekettchen, Mahlsteine, steinerne Streit
kolbenknäufe, Schleuder-, Schleif- und Wetzsteine. Von den barbarischen
silbernen Münzen, die hier gefunden wurden, sind zwei Nachahmungen
makedonischer Münzen, und eine kleinere erinnert an gallische Münzen.
Lehöczky nimmt an, dass die Eigentümer der gefundenen Überbleibsel
Germanen gewesen sind. Felix Milleker-Werschetz.
55. Prähistorisches aus Ungarn und den Nebenländern. I. Bd.,
I. Heft. Mit, Abb. Beiblatt der „Ethnologischen Mitteilungen
aus Ungarn.“ (Budapest) 1901. Bd. VI.
Die „Ethnogr. Mitteil, aus Ungarn“, welche in letzter Zeit pausierten,
will nun deren Herausgeber wieder regelmässig erscheinen lassen. Laut
Mitteilung des Redakteurs Prof. Dr. Anton Herrman sollen, um den Inhalt
übersichtlicher und für Fachleute leichter zugänglich zu machen, verwandte
Stoffe künftighin zu besonderen Heften vereinigt werden. So sollen, mit
Rücksicht auf die grosse Bedeutung Ungarns für die Urgeschichte und
gestützt auf die grossmütige Bereitwilligkeit der Leitung der archäologischen
Sektion des ung. National-Museums, sowie des Organs der archäolog. Kommission
der Ungar. Akademie der Wissenschaften und der ungar. Landesgesellschaft
für Archäologie und Anthropologie, auf Ungarn bezügliche prähistorische
Mitteilungen in besonderen zwangslosen Heften zur Ausgabe gelangen, wobei
(vornehmlich den Verhältnissen in der Provinz entsprechend) das Museal
wesen in Ungarn im allgemeinen nicht unberücksichtigt bleiben kann.
Das I. Heft, welches schon dem neuen Programme entsprechend zu
sammengestellt ist, bringt aus dem „Archaeolögiai Ertesitö“ im Auszuge
den I. Theil der „Studien zur Chronologie des ungarländischen Bronzealters“
von Paul Reinecke in Mainz (S. 1—20) und ebenso „Prähistorische Götzen
bilder aus Temes-Kubin“ von Baron Koloman Miske (S. 21—23, vergl.
Centralbl., 1899, No. 266), einen Nekrolog über Dr. Sophie v. Torina aus
der Feder des Schriftleiters (S. 23—26), dann Sitzungsberichte, Litteratur,
Notizen über Museen und Sammlungen und endlich Fundberichte und
Personalnachrichten.
Prof. Dr. Herrmanns Unternehmen, die Kenntnis der reichhaltigen
vorgeschichtlichen Funde Ungarns auch weiteren Kreisen zugänglich zu
machen, kann man nur mit Freuden begrüssen.
Felix Milleker- Werschetz.
56. Victor Hild: Das Grab von Jäsz-Alsö-Szent-György (Ung.)
Archaeol. Ertesitö. 1901. Bd. XXI, S. 120—138. Mit Abb.
Hild kennt in Jazygien etwa 50 Hügel. Derjenige von «Jäsz-Deta
mit einer unregelmässigen Hochebene und einem Steinwalle besitzt den
Typus der späthneolithischen Terramaren und ist vergleichbar mit Szihalom