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В. Referate. Ethnologie.
Beim Laden wird hinter den Pfeil, bezw. seinen Verdichtungspfropf noch
eine wollene Substanz behufs luftdichten Abschlusses hineingestopft. Durch
einen kräftigen und kurzen Stoss sollen die Pfeile bis zu 30 m Entfernung
fliegen.
Die Verbreitung des Ipoh ist naturgemäss топ dem Vorkommen der
zu seiner Herstellung in Betracht kommenden Giftpflanzen abhängig; durch
Handel scheint es nicht verbreitet zu werden. Verf. findet, dass sich sein
Verbreitungsgebiet, von kleinen Unregelmässigkeiten abgesehen, mit der
jenigen des Blasrohres deckt: Indonesien bis zu einer Linie, die von Timor
nach dem Osten und Norden von Celebes, sodann weiter in nordwestlicher
Richtung bis Calamian geht; östlich davon sind weder der Sumpitan, noch
das Ipoh bekannt. Diese Linie fällt merkwürdigerweise mit der Grenze
zusammen, die Brandes zwischen den malayischen und polynesischen Sprachen
zieht. Ein alphabetisches Verzeichnis der einheimischen Namen für die
zu Ipoh verwandten Pflanzen ergänzt des Verfs. Ausführungen.
Im zweiten Teile seiner Studie führt Verf. seine toxikologischen Unter
suchungen von 25 Pfeilgiftproben an, die er im Laboratorium der pharma
kologischen Abteilung der eidgen. Polytechnischen Schule in Zürich unter
Prof. Hartwichs Anleitung angestellt hat. Dieselben stammen teils von
Prof. R. Martins Reisen, teils aus den ethnographischen Sammlungen von
Zürich, Leiden, Berlin u. a. her. Alle Proben erwiesen sich als Produkte
pflanzlicher Herkunft; Arsen und Antimon konnten nicht nachgewiesen
werden. Es gelang ihm mittels einer einfachen Methode die giftigen
Prinzipien, wie Antiarin, Ipohin (aus Antiaris-Milchsaft), Strychnin, Brucin
und Derrid aus diesen Proben von Pfeilgift zu isolieren.
Ein Litteraturverzeichnis über 104 Abhandlungen schliesst die ver
dienstvolle Arbeit, der noch 3 Tafeln mit Abbildungen von Giftpfeilen,
Spateln und Köchern, sowie eine Karte, welche die geographische Ver
breitung des Ipoh und des Sumpitan veranschaulicht, beigegeben sind.
Dr. Buschan-Stettin.
135. J. Deniker: Les taches congénitales dans la région sacro-
lombaire considérées comme caractère de race. Bullet, et
Mémoires de la Soc. d’antbropol. de Paris. 1901. Série V,
tome II, S. 274.
Das Vorkommen von Pigmentflecken auf der Haut der Lendengegend
von Neugeborenen, worauf als erster Baelz die Aufmerksamkeit gelenkt hat,
beschränkt sich nicht allein auf die japanischen Kinder, sondern ist im
Laufe der Jahre an noch andern Völkern festgestellt worden: bei den west
lichen Eskimos (Soeren Hansen), Chinesen (Matignon, Chemin), Annamiten,
Siamesen (Chemin), Javanen, Koreanern, Bewohnern von Hawai (ten Kate,
z. T. auch Kohlbrugge), verschiedenen Stämmen der Philippinen, wie