erfreuliche Stütze findet. Dr. Richard Weinberg-Jurjeio (Dorpat).
148. G. Froehlich: Beiträge zur Volkskunde des preussischen ■
Litauens. Mit 7 Tafeln. Beilage zum Osterprogramm des
Königl. Gymnasiums und Realgymnasiums zu Insteriburg.
Insterburg 1902.
Eine fliessend geschriebene Betrachtung über litauisches Volkstum, das
dem Verfasser aus eigner Anschauung bekannt ist. Sehr eingehend sind
Haus und Hof geschildert, charakteristische Einzelheiten auf den beigegebenen
Tafeln bildlich dargestellt. Im Besondern möge hier auf die Beschreibung
der Wirtschaftsgeräte hingewiesen werden. Mit gleicher Genauigkeit
wie das Wohnhaus des Lebenden schildert Verfasser die Behausung der
Toten. Die Gräber werden mit Grabkreuzen bezw. andern Grabzeichen ver
sehen, die vielleicht noch Nachklänge aus der Zeit des Heidentums sind.
— Ausser eignen Beobachtungen hat Verfasser auch die neue Litteratur
über sein Thema in ausgiebiger Weise verwertet.
H. Kemke-Königsberg.
149. Mich. Kuklin: Die Hochzeit bei den Grossrussen. (Russ.)
Ethnographische Rundschau. (Moskau) 1900. Bd. XII,
Heft 45, S. 79.
Vf. behandelt nicht nur die eigentliche Hochzeit, die dabei üblichen
Gebräuche, Ceremonien, Gesänge, Festlichkeiten etc. sondern auch mit
grosser Ausführlichkeit sämtliche Präliminarien (Brautwerberin, Bestimmung
der Höhe der Mitgift im Familienrate, passives Verhalten der Braut etc.)
Die ungemein fleissige Arbeit nimmt übrigens nur Bezug auf die gross
russische Bevölkerung gewisser Kreise des Regierungsbezirkes Wologda und
bildet die Fortsetzung früherer Untersuchungen über den gleichen Gegen
stand. Das meiste scheint unmittelbar beobachtet, sehr vieles direkt aus
dem Volksmunde geschöpft. — Über die Hochzeitsgebräuche der Slaven
liegt unseres Wissens noch keine umfassende Untersuchung vor, wie wir sie
beispielsweise über die Hochzeitsgebräuche der Esthen besitzen.
Dr. Richard Weinberg-Jurjeio (Dorpat).
150. J. S. Michejew: Einige Worte über die Bessermjänen. (Russ.)
Nachrichten der Gesellschaft für Archäologie, Geschichte u.
Ethnographie an der kaiserl. Universität Kasan. 1901.
Bd. XVII, Heft 1, S. 51.
Der Volksnamen „Bessermjänen“ scheint aus dem türkischen „Bussur-
man“ entstellt zu sein. Der im ganzen 11 000 Seelen umfassende Stamm
5ewohnt vorwiegend den südöstlichen Teil des Glasowschen Kreises im
Intern. Centralblatt für Anthropologie. 1902. 11