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B. Referate. Urgeschichte.
Stückchen. Yerf. glaubt, dass sich diese Erscheinung auch ohne die An
nahme einer besonderen Waschung erklären lässt.
Dr. Ahngren- Stockholm.
178. 0. Almgren: Ett graffali frän äldre järnäldern vid Alvastra
i Östergötland. Kongl. Vitterhets Historie och Antiqvitets
Akademiens Mänadsblad 1900. (Stockholm 1901.) S. 94 ff.
Mit 19 Abbildungen. (Ein Auszug in Ymer 1901. S. 5 ff.)
In einer Kiesgrube bei Alvastra in Östergötland hatte man viele
Skelette gefunden, darunter eines mit trepaniertem Schädel. Bei systematischen
Ausgrabungen, die im Sommer 1900 von Dr. G. Adlerz und Yerf. vor
genommen wurden, fanden sich weitere, etwa 20 Skelette, davon noch zwei
mit Trepanierung (Ygl. Centralblatt 1901, S. 168). Die Beigaben waren
spärlich, zeigten aber zur Genüge, dass es sich hauptsächlich um die zwei
ersten Jahrhunderte n. Clir. handelte. Sie waren: eine Bronzefibel, einige
Messer mit krummer Schneide und Pfrieme aus Eisen, sowie mehrere
Harzringe von Holzgefässen (vgl. Centralblatt 1901, 'S. 260). Aus etwas
späterer Zeit (3. Jahrh.) stammte ein Grab mit Bronzeschnalle, 34 Spiel
steinen aus Glas und Knochen von einer Gans. Die Skelette waren meistens
mit dem Kopf gegen N, NO oder 0 orientiert, lagen etwa 1 m tief im
Kies und waren oft von Bruchsteinen umgeben. In einem Grab (Fig. 7)
lagen zwei grössere, längliche Harzkuchen, die vielleicht zur Dichtung eines
Holzsarges gedient hatten. — Einige ungefähr gleichzeitige Brandgräber
wurden auch angetroffen; die Knochen lagen entweder in kesselförmigen
Gruben (Brandgrubengräber) oder in Urnen. Selbstbericht.
179. G- Retzius: Om trepanation af hufrudskälen, sàsom folksed
i forna och nyare tider. Ymer 1901. S. 11 ff. Mit
10 Abbildungen.
Yerf. giebt zuerst eine nähere Beschreibung der drei bei Alvastra
(s. oben No. 178) gefundenen trepanierten Schädel aus der älteren Eisenzeit,
die ersten schwedischen Beispiele dieser Sitte. (Ygl. den Nachtrag zur
deutschen Auflage des Werkes Crania suecica antiqua, besprochen im
Centralblatt 1901, S. 168). Er erwähnt indessen, dass schon 1863
bei der von ihm beigewohnten Untersuchung eines Ganggrabes aus der
Steinzeit in Yestergötland ein Schädelstück gefunden wurde, das wahr
scheinlich trepaniert war, obwohl man damals die Sache nicht verstand.
Erst 1876 stellte Broca die neolithische Trepanation als eine Thatsache hin.
— Es folgt sodann ein Resumé über das wichtigste, was von dieser Sitte
aus älterer und neuerer Zeit bekannt geworden ist.
Dr. Almgren-Stockholm.