Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften in Verbindung mit D. Anutschin-Moskau, T. de Aranzadi-Barcelona, G. Colini-Rom, A. Götze-Berlin, Fr. Heger-Wien, J. Heierli-Zürich, A. H. Keane-London, Y. Koganei-Tokyo, F. v. Luschan-Berlin, L. M an ou v r i e r-Paris, R. Martin-Zürich, O. M on te 1 iu s-Stockholm, S. R e i n a c h-Paris, L. Stieda-Königsberg, A. v. Török-Budapest und anderen Fachgenossen herausgegeben und geleitet von Dr. phil. et med. G. BuSChäil, Stettin. 8. Jahrgang. Heft 4. 1903. A. Originalarbeit. Aus der Vorgeschichte von Donau- und Rheinland. Von Prof. Dr. Mehlis. I. Bekanntlich tobt in den Kreisen der Keramiker zur Zeit ein heftiger Streit über die Zugehörigkeit gewisser Formen der neo- üthischen Keramik. Während Hofrat Dr. Schliz in Heilbronn, unter stützt von Dr. Götze-Berlin und Dr. Reinecke-Mainz, auf Grund ihrer Erfahrungen behaupten, die verschiedenen Arten der Band keramik im weiteren Sinne seien gleichzeitig im Gebrauch gewesen, Will Dr. Köhl-Worms diese als ältere Winkelbandkeramik, Spiral keramik, jüngere Winkelbandkeramik, Zonenbecherkeramik 1 ) = Albs- heimer Typus, getrennt nach Wohnstätten und Grabfeldern wissen. Einen Beitrag zu diesem Scherbenkampf, und zwar in technologischer wie in der von gewissen Berliner Grössen verbannten ethno graphischen Seite hin, lieferte jüngst ein Schüler Furtwänglers, der Serbe Dr. Miloje Vassits in einer Spezialschrift: Die neolithische Station Jablanica bei Meidjuluzje in Serbien (Verlag von Fr. Vieweg u nd Sohn, Braunschweig 1902). Die mit 133 meist gelungenen Abbildungen ausgestattete, in e inem etwas eigenen Deutsch geschriebene Abhandlung beschäftigt sich mit den Resten einer Niederlassung, die gelegentlich eines Bahn- 1) vgl. Köhl: Über die neolithische Keramik Südwestdeutschlands bes. S - 2—16, 20—21. Intern. Centralblatt für Anthropologie. 1803. 13