B. Referate. Urgeschichte.
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mitteldeutschen Zonenbechern und weiterhin den Schnurbechern kommt A.
zu dem Schluss, dass ihr Ursprung in Thüringen oder .Nordböhmen zu
suchen sei. Indem er des Ref. Ansicht über die Beziehungen zwischen
Zonenbechern und Schnurbechern (Zonen-Schnurbecher) annimmt, leitet er
Typus a von den Ausläufern des Schnurbechers ab, welche von der alten
Form viel beibehalten, aber vom Glockenbecher (Zonenbecher) das Prinzip
der Ornamentierung von abwechselnd glatten und verzierten Zonen über
nommen haben. Typus b scheint aus zwei verschiedenen zusammenlaufenden
Linien abzustammen. Die eine entspringt von den Ausläufern der Schnur
becher, welche durch die Berührung mit den Glockenbechern stark beein
flusst sind. Die zweite Linie geht von den Glockenbechern aus und ist
möglicher Weise beeinflusst durch die Berührung mit Bechern, welche zur
ersten Linie gehören.
Wenn auch dieser und jener Punkt den Ausführungen A.’s diskutabel
ist, so ist hierdurch doch bezüglich des englischen Materials eine gute
Grundlage für die weitere Behandlung der in Frage stehenden Probleme
geschaffen. Br. A. Götze-Berlin.
8. Deutschland.
280. A. Götze: Burgwall und Pfahlbau bei Freienwalde a. 0. Nach
richten üb. deutsche Altertumsfunde, 1902. Jhg. XII, S. 85.
Östlich von Freienwalde hat v. Ledebur schon 1852 einen Burgwall
erwähnt, der neuerdings in den Durchmessern von 144 und 76 m gemessen
ist und unverzierte Scherben ergeben hat. An ihn schliesst sich ein Pfahl
bau in der sumpfigen Wiese an, im Rechteck von 18 zu 10 m in 8 Reihen
geordnet, aus starken, scharf zugespitzten Eichenpfählen bestehend, die noch
2 m tief unter die Oberfläche hinabreichen; verzierte Thonscherben fanden
sich nur an einer Stelle dabei. Prof. Br. Walter-Stettin.
281. A. Götze: Eine slavische Bronzestatuette. Nachrichten über
deutsche Altertumsfunde, 1903. Jahrg. XIII, Heft I, mit
Abbildungen.
Auf einem bisher nicht bekannten Burgwall dicht an der Oder bei
Schwedt ist unter vielen charakteristischen Resten einer slavischen Ansiedlung
auch eine 5,5 cm grosse Bronzefigur zum Vorschein gekommen, die durch
Guss in der verlorenen Form hergestellt sein muss. Sie stellt einen Mann
mit in die Hüften gestemmten Armen dar, dessen spitzer Hut, starker
Schnurrbart und kurzer Rock recht wohl zur Tracht der bekanuten Stein
figuren aus dem slavischen Kulturkreise passen würde, wenn auch die sonstigen
Attribute fehlen. Somit bleibt fraglich, ob eine slavische Gottheit vorge
stellt sein soll. Aus dem beträchtlichen Scherbenmaterial folgert Götze