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2. ,Dat wer en‘, sä de Diiwel, do grep he’n Snld’r, un as he
rech toseg, wert en Linnwew’r. Nordfriesisch: Dat was aen, se di
Diiwel, an grip en Skruder (Nissen, Frieske Findling I, 10). Das
Sprichwort meint nämlich einen von den drei Spitzbuben, von denen
der Dithmarscher sagt: Wenn man en Snld’r, en Wew’r un en Möller in
en Sack stickt un däl’n Dlk trünnelt, so liggt iimmer en Spitzbow bäbn.
Möller mit sin Mattfatt, Wewer mit sin Spoolrad, Snider mit sin
Schnippelscheer — wo kommt dree Dewe her? W. Schröder 747.
3. De lew’r Gott bewär mi var Rät un Rech, var Afkät’n un
Schinnerknech.
4. En unrech’n Schülnk vertert en rech’n Däl’r mit. Freybe:
Das Leben im Recht, S. 205: Ungerechter Heller frisst einen Thaler.
5. Lät’t wain, lät’t rld’n, de d’r ken Land hett, bruk(t) ok ni
to dlk’n (— deichen, den Deich machen).
6. Main un Klain is man blot en bat’ Bück’n un Riick’n, sä de
giide Dirn (Fru), aber Ätt’n käk’n un Bett opmäk’n, dat kos(t) Knäk’n.
Auch in Dithmarschen bekannt.
7. Wer op’n hel’n Mars ni sidd’n kann, de mut op’n twai’n towegs.
8. De erste Fru is en Lus(t), de twede is’n Muss, de drlidde en
Verdruss. In Dithmarschen: De erste is en Lus(t), de twed’r is en
Muss. Nordfriesisch: Di gud Ferrang sin earst Wüf sliawart, jii öödar
reampt, jü träd leat liam me’t nägalt Lurag gung (des guten Föhringers
erste Frau machte lange Stiche, die zweite noch längere, die dritte
liess ihn mit dem blossen Schenkel [Lende] laufen). (Johannsen,
Norfriesische Sprache S. 66.)
9. De Wind wait wul Sandbarg’n un Sneebarg’n tosam, äwT
man ken dick’n Mars. (Vrgl. Urds-Brunnen IV, S. 199 und W.
Schröder: De Plattdütsche Sprückwörter-Schatz 221.)
10. Man mut sick ni sin eg’n Näs afsnld’n, sonst schänd’t man
sin eg’n Gesicht. (Verwandte darf man nicht beschimpfen.)
11. Wat mer wert is, as’n Lus, dat mut mit to Hits.
12. He het en Fick vune Düwel. (Er ist verschwenderisch.
Fick = Tasche, Geldtasche.)
13. Se het sick mit’n Tambour slän un het em de Trummei
afnäm. (Sie ist schwanger.) Vrgl. auch W. Schröder 121.
14. Dat gait, as wenn de Düwel Plumm schütt’t. (Es geht sehr
geschwind.)
15. He drait sick as’n Lus op’n Studentenbüdel.
16. Fräg’n stait frl un de Antwurd därbi.
17. Gift Gott en Seel, so gift he ok en Del.
18. Jede hunnert Mark het sin Verstand. Nordfriesisch: Ark
liunnert Mark het sin Verstand. (Nissen I, 132.)
19. Wat man bespärt mit de Mund, dat is var Katt un Hund.
20. De Grassbock stött em. So sagt man von Leuten, die be
sonders in der Mäherzeit nachts im Schlaf zucken.
Mitgeteilt von N. Stacker.