Notizen zur Ikonographie des Lamaismus.
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3a. Ti. Chos-skyon dregs-pa leam-srid.
S. Dharmapäla, der grausame, —?
Eine Form des Civa?
Der Gott schreitet, völlig gepanzert, mit der Rechten ein goldenes Schwert
schwingend, mit der Linken einen blutrothen Gegenstand (Frucht?) zum Munde
haltend nach Rechts, indem sein rechter Fuss ein blaues Pferd, sein linker Fuss
einen nackten Menschen niedertritt. Der Kopf hat den gewöhnlichen Typus der
(pvaitischen Dämonen und ist wie die Hände von braunrother Farbe; ein Schädel
diadem sitzt auf der dreiäugigen Stirne; aus dem flammenden, langen Haare windet
sich eine Schlange. Vom Gürtel herab hängt ein Thierfell, ein Kranz abgehauener
Köpfe schmückt die Brust; am linken Ellenbogen lehnt ein Speer mit rother Fahne
und hängt ein Bogen.
Ihm zur Rechten reitet in A ein behelmter, gepanzerter, dreiäugiger Dämon
auf einem dunkelgrauen Hunde; des Dämons Gesicht und Hände sind braunroth;
die Rechte hält einen Speer, die Linke eine Fangschnur. Zur Linken des Gottes
reitet auf einem grauen, luchsähnlichen Thiere mit Menschenkopf, welches einen
Menschen auffrisst, ein dunkelblaues, nacktes Weib, mit einem Yataghan in der
Rechten und einem Phur-bu in der Linken. Ihr dreiäugiger, mit Schädeln ge
krönter, mit Flammenhaaren umwallter Kopf ist von hellblauer Farbe.
Miniatur in A, Fol. 13, rechts unten; in B, F. 12, links unten (doch ohne die
Nebenfiguren).
33. Ti. Chos-rgyal-gyi-sgrub yum-bcas.
S. Dharmaräjasiddhi, „mit der Mutter”.
Abgebildet Pallas II, Tab. VIII, Fig. 4, Taf. II, Fig. 9.
Eine Form des Civa als Höllengott, bekannte Bildung.
Miniatur in A, Fol. i5, unterste Reihe rechts.
Zwei Broncen D.
Grosse Bronce E.
34. Ti. Chos-rgyal yab-rkyan.
Eine Form des Yama: der Gesetzeskönig (dharmaräja), der Vater allein”.
Stierköpfig, ithyphallisch, in Kampfstellung schwingt er mit der Rechten eine
Keule (die sogenannte Kapälakatvanga), in der Linken eine Fangschnur (pä^a).
In dem straubigen, feurigen Haar kommt ein Vajra zum Vorschein. Der Gott
trägt Silberschmuck, Schädelkrone und eine grosse Brustkette aus abgehauenen
Köpfen. Die Hautfarbe ist dunkelblau. Er steht auf einem hellgrauen Stiere, der
auf einer Menschenleiche lagert. Das Aureol ersetzt eine Feuergarbe.
Miniatur in A, Fol. 3, unten rechts, in B, Fol. 11, unten rechts.
35. Ti. ’Jam-pa’i-dbyans, ’Jam-dbyans.
S. Manjughosha.
Eine Form des Manjucri: auf einem weissen Löwen mit goldener Mähne,
Schweif und Kniezotteln sitzt der Bodhisattva quer nath links; die Hände hält er
vor der Brust eine Mudrä bildend, die Attribute (Schwert zur Rechten, Buch zur
Linken) ruhen auf Lotusblumen hinter den Armen; Hautfarbe: gelb, Shawl: grün,
Unterkleid: roth; Aureol: blau mit rosenrothem Rand; Lotus: weiss mit weissem
Fruchtboden.
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