Tribus: Tribus, 8.1959,N.F.

Tribus, 8.1959,N.F.

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711654

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711654

Persistent identifier:: 1505128548648

Title:: Tribus, 8.1959,N.F.

Year of Publication:: 1959

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Häuptlingsgenealogien von der Osterinsel

Other person:: Barthel, Thomas S.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Thomas S. Barthel, Tübingen HÄUPTLINGSGENEALOGIEN VON DER OSTERINSEL Nur in wenigen Kulturen ist es dem Ethnologen möglich, den Ablauf der Lokal geschichte nach einheimischen Überlieferungen für eine größere Zeittiefe zu skizzieren, und Polynesien hat darin stets eine besonders reizvolle Rolle gespielt. Obgleich wir den Aussagewert von Abstammungslisten heute wesentlich kritischer beurteilen — Namensfolgen wurden aus rechtlichen Motivationen oder zwecks Prestigegewinn will kürlich erweitert, andere im Zuge des Traditionsverfalls lückenhaft —, darf die genealogische Methode noch immer als ein brauchbares Verfahren gelten, wenn man sorgfältig genug vorgeht und wechselseitige Kontrollen berücksichtigt 1 ). Eine leid liche chronologische Verläßlichkeit kann bis zu 20, ausnahmsweise bis zu 30 Genera tionen erhofft werden; was über maximal 800 (weit häufiger aber auf 400—500) Jahre zurückgreift, sollte nicht mehr zur Rekonstruktion der Siedlungsgeschichte herangezogen werden. Anzustreben ist eine Verzahnung verschiedener Verfahren, wie es am Beispiel Hawaiis gelang. Dort sprachen die genealogische Methode, die Radiocarbon-Datierung und die Giottochronologie übereinstimmend für eine Erst besiedlung um 1000 n. Chr. Auch in Neu-Seeland haben sich Abstammungslisten der verschiedenen Bootsbesatzungen oft als brauchbare Meßinstrumente erwiesen. Weniger eindeutig und keineswegs befriedigend stellt sich die Situation an der Ostspitze des polynesischen Dreiecks dar. Auf der Osterinsel stehen als Quellen sehr unterschiedliche Listen von Oberhäuptlingen („ariki mau“, „ariki henua cc , „ariki vaivai“) zur Verfügung. Sie reichen von dem berühmten Einwandererkönig Hotu- matua bis zum Zusammenbruch der alten Inselkultur nach 1862. Leider bereitet ihre Konkordanz erhebliche Schwierigkeiten, und so sind derartige Häuptlingsgenealogien im Laufe der Forschungsgeschichte mit verschiedenen Resultaten erörtert worden. Die erste gründliche Diskussion finden wir bei Meyer & Jahlonowski (1901, 9—13). Hier wurden bereits das Ausmaß der Namensumstellungen und die Wider sprüche hinsichtlich der letzten historisch belegten Gestalten sachkundig geprüft und dabei erkannt, daß die direkten Herrscherfolgen auch durch andere Persönlichkeiten unterbrochen waren. Auffällige Parallelen zu Beginn und Ende verschieden langer Namenslisten ermöglichen es, Abschnitte aus differierenden Quellen miteinander zu verknüpfen. Meyer & Jahlonowski kamen zu dem Schluß, daß man mit etwas mehr als dreißig Inselkönigen zu rechnen habe, die weniger in der Reihenfolge als in den tradierten Namen verläßlich seien. Das gleiche Thema wurde dann von Metraux (1940, 88—94) aufgegriffen, durch zusätzliche Daten ergänzt und noch einmal detailliert geprüft. Über den Befund seiner Vorgänger hinausgehend, wies er beson ders auf die Einschaltung mythologischer und priesterlicher Gestalten in die mitt leren Passagen der längeren Eläuptlingslisten hin. Ferner versuchte er, wenigstens ’) Zu typischen Fehlern vgl. Handy 1923, 13.

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